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Der Tod kann warten: Kriminalroman (Sandner-Krimis) (German Edition)

Der Tod kann warten: Kriminalroman (Sandner-Krimis) (German Edition)

Titel: Der Tod kann warten: Kriminalroman (Sandner-Krimis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Krause
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fragt die Wiesner, an Jonny gewandt. Von dem kommt nur ein Schulterzucken.
    »Die Frau Brauner ist oben, die schläft längst. Was haben sie mit meinem Mann gemacht?«, will die Wirtin wissen.
    Den hat die Wiesner draußen abgestellt. Mit Handschellen gefesselt hängt er an der Gartentür. Vielleicht sollte man ihn reinholen, bevor er sich die Nieren verkühlt, der Arme.
    Sie hören eine Sirene. Der aufmerksame Nachbar hat prompt reagiert. Ein Fall von Zivilcourage. Nicht wegschauen.
    Die Polizei scheint schnell näher zu kommen.
    »Steck die Waffe ein«, mahnt der Sandner den Jonny, »bevor was passiert.«
    Der tritt nervös von einem Fuß auf den anderen und wartet auf Action. Schließlich hat er das Equipment mitgeschleppt. Eine zünftige Entführung verlangt nach vollem Programm.
    Der Sandner bräuchte einen Schnaps. »Oben« klingt besser, als wenn die Braunerin im Kellerloch verräumt wäre. Zumindest Luft und Licht.
    »Geht’s ihr gut?«, will er wissen. Wenn nicht, hätte sich der Hartinger bestimmt bemerkbar gemacht. Er ist sich sicher, dass der Rotschopf sie gefunden hatte – und nicht nur sie.
    »Natürlich geht’s ihr gut. Was denken Sie denn, wer wir sind?«, faucht ihn die Wirtin an. Sie krallt sich die Hände in die Löckchen und schüttelt den Kopf.
    Motorengeräusch ist zu hören. Das wird die Streife sein. Die Sirene haben sie ausgeschaltet. Umsichtig.
    »Kruzifix, die Bullen!«, ruft der Sandner der Wiesner zu. »Hol den Kerl rein!«
    Die Wirtin reißt die Augen auf. »Und was bist du dann, hä?«
    Ja, was ist er? In Erklärungsnot. Zuerst einmal geistig an der Grenze, vom Szenario überrollt.
    Kaum hat die Wiesner den Ansi in den Raum gebracht, hören sie, wie mit quietschenden Reifen ein Fahrzeug vor dem Haus bremst. Draußen gibt es offenbar Streit. Brauners Stimme ist unverkennbar.
    »Ihr könnts da ned einfach reintrampeln«, hören sie ihn schreien, »ihr depperten Kasperln!«
    Der Sandner wirft der Wiesner einen Blick zu. Die schaut sich im Wohnzimmer um und schüttelt den Kopf. Mach, was du willst, signalisiert ihm ihr Blick. Händels Wassermusik plätschert leise durch den Raum.
    Das Schulterzucken seiner Kollegin ist das Signal.
    »Ansi, du tust jetzt, was ich dir sag und nix anders!«
    Der Mann nickt verblüfft und reibt sich die Handgelenke.
    Der Sandner schiebt ihn in den Gang. »Gemma«, zischt er ihm zu. »Mach keinen Fehler, sonst hast du ausgespielt. Improvisieren!«
    Seite an Seite treten die beiden Männer vor das Haus.
    Zwei Uniformierte haben alle Hände voll zu tun, Brauner unter Kontrolle zu bekommen. Er versucht, sich aus ihrem Polizeigriff zu winden, und krallt sich mit den Händen an einem steinernen Tempelwächter fest. Die Polizisten versuchen vergeblich, ihn loszueisen. Alle drei keuchen und ächzen. Vielleicht hätten sie sich Verstärkung rufen sollen. »Ihr Malefizbuam«, schreit der Brauner, »nehmts eure Drecksbratzen weg.«
    Der Sandner geht auf das Knäuel zu.
    »Schon gut, schon gut, er hat ein bisserl zu viel«, ruft er. »Brauner, hör auf!«
    Der Widerstand des Alten erlischt. Augenblicklich. Er starrt den Sandner an, presst die Lippen zusammen.
    Die Polizisten lassen locker. Mit äußerster Vorsicht, die Hände griffbereit. Ihre Mützen liegen neben Brauners Stock. Im Asternbeet.
    »Und wer sind Sie?«, fragt der Größere von beiden. Sein Schnauzbart wirkt wie vom Seehund geliehen. Dafür scheint sein Kollege überall dieselbe Haarlänge zu bevorzugen. Auf dem Kopf und im Gesicht, zwei Millimeter. Authentischer Igelschnitt. Von der Natur abgeschaut.
    »Sandner, Gast des Hauses«, stellt sich der Hauptkommissar vor.
    »Es ist ein bisserl wilder bei uns zugegangen«, bringt der Ansi heraus und schiebt sich ins Licht. »Tschuldigung, Geburtstagsparty.« Er hat sich gut im Griff. Muss er auch. Es spielt um seine Freiheit.
    »Ach Sie sind es, Herr Stemmer«, stellt der Seehund fest.
    »Aber beschimpfen als Deppen lassen wir uns nicht«, beschwert sich der Igel. »Auch nicht mit dem Stock schlagen. Tut mir leid. Der führt sich auf wie ein Berserker. Der kommt mit. Da gibt’s keine Diskussion.«
    Der Brauner ist ruhig geworden. Ruhe vor dem Sturm. In ihren Streifenwagen könnten sie ihn nur als Leiche verfrachten, da ist der Sandner sicher. Und die würde noch ihre Starre ausnützen.
    Er wirft ihm einen beschwörenden Blick zu. Der wird prompt aufgefangen. Kurzes Mienenspiel vom Alten. Die Brauen zieht er in die Höhe. Er versteht den Sandner nicht, aber muss

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