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Der Tod kommt in schwarz-lila

Titel: Der Tod kommt in schwarz-lila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefne
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und Gabler hat stets seine Unschuld beteuert. Er gab an, von ihr erpresst worden zu sein. Sie hatte schlechte Zensuren und wollte damit ihre Versetzung erreichen. Die Kleine war ganz schön durchtrieben und stammte aus zwielichtigen Verhältnissen. Der Vater soff und die Mutter ging auf den Strich. Für die Polizei war das Mädchen auch keine Unbekannte. Sie blieb oft unentschuldigt der Schule fern, klaute wie ein Rabe und presste ihren Mitschülerinnen das Pausengeld ab. Sie muss ein tolles Früchtchen gewesen sein. Trotzdem hat das Schulamt Gabler nahe gelegt, den Dienst zu quittieren und in Frühpension zu gehen. Er willigte schließlich ein.«
    »Habt ihr Namen und Anschrift?«, fragte Trevisan.
    Dietmar lächelte siegessicher. »Sie heißt Patricia Maxdorf. Sie müsste heute um die zwanzig sein. Sie wohnt in Jever, in der Dierolfstraße.«
    Hatten sie endlich den erhofften Ermittlungsansatz gefunden? Hatte die kleine Maxdorf etwas mit dem Mord an Gabler zu tun? »Habt ihr sie schon ausfindig gemacht?«, wollte Trevisan wissen.
    »Tina und Alex arbeiten daran. Es braucht seine Zeit. Auch unser Tag hat nur vierundzwanzig Stunden«, entgegnete Petermann frostig.
    *
    Es war ein altes und schmutziges Haus. Die Fassade wirkte stumpf und brüchig. Die verbeulten Briefkästen waren wohl alle schon einmal aufgebrochen worden. Auf den Klingelknöpfen standen unaussprechliche Namen. Ein schmuddeliger Kinderwagen war vor dem Haus abgestellt. Ein Rad fehlte.
    Alex Uhlenbruch blickte auf die Klingel. Im dritten Stock, Westseite, wohnte die junge Frau, die als Dreizehnjährige den Lehrer Gabler angezeigt hatte. »Maxdorf/Straßberg«, stand in unbeholfener Schrift auf dem Klingelschild. Er klingelte. Einmal, zweimal, dreimal. Es dauerte eine Weile, bis ein elektrischer Summton erklang. Uhlenbruch drückte gegen die Tür. Im Treppenhaus roch es nach Seife und Urin. Sie gingen in den dritten Stock. Die Wohnungstür war noch geschlossen. Auch hier gab es eine Klingel. Tina Harloff drückte den schwarzen Knopf.
    Eine Frau öffnete. Alkoholschwaden verfingen sich in Uhlenbruchs Nase. Die Frau wirkte ungepflegt und verlebt. Ihre Haut war stumpf und faltig. Ihr Alter war schwer zu schätzen. Sie trug ein zerknittertes und viel zu kurzes Kleid, das schon längst wieder hätte gewaschen werden müssen. »Was wollt ihr?«, lallte sie.
    Uhlenbruch zeigte ihr seine Dienstmarke.
    »Die Bullen, hab ich mir doch gleich gedacht, so schnieke wie ihr ausseht. Bei mir gibt’s nichts zu holen. Der Kerl ist seit gestern weg. Er kommt nicht mehr, hat er gesagt. Hat wohl was Besseres, das Schwein. Vier Jahre hat er gebrummt und ich habe auf ihn gewartet. Dieser Saukerl!«
    Alex warf Tina einen fragenden Blick zu. Als die Frau verstummte, sagte er: »Es geht um Ihre Tochter Patricia. Wir wollen sie gerne sprechen.«
    »Dieses Flittchen. Sie hat er auch schon gehabt, dieses Schwein. Ich hab sie erwischt. Er hat sie gebumst und sie hat gestöhnt wie ein Vieh. Rausgeschmissen hab ich sie. Beide. Die Pest an ihren Hals. Verrecken sollen sie.« Sie war in ihrem Element und eine Schimpfkanonade folgte der anderen. Die Frau hatte ganz schön geladen.
    »Zwei Promille mindestens«, flüsterte Alex seiner Kollegin zu. Tina nickte.
    »Also gut, Frau Maxdorf, Ihre Tochter ist also nicht hier und Sie können mir auch nicht sagen …«
    »Totschlagen hätte ich sie sollen und den Sauhund gleich mit. Er taugt nichts. Säuft den ganzen Tag. Seit er wieder draußen ist, ist bei uns die Hölle los. Ich hasse den Kerl. Die Mutter reicht ihm nicht, muss sich auch noch an die Tochter ranmachen. Vier Jahre hab ich gewartet. Dieses Schwein!«
    Alex Uhlenbruch schüttelte den Kopf. »Aus der werden wir wohl nichts herausbringen«, raunte er seiner Kollegin zu.
    »Also gut, Frau Maxdorf. Sollte sich Ihre Tochter melden, dann rufen Sie uns einfach an.« Er reichte ihr seine Visitenkarte.
    Sie verabschiedeten sich und wandten sich ab. Noch immer wetterte Frau Maxdorf lauthals und drohte »dem Kerl« alles Mögliche an. »Wo werden sie schon sein, ohne Geld. Er taugt nichts, und sie dazu. Wenn man wüsste, welche Brut man da aufzieht. Totschlagen, am besten gleich totschlagen.« Eine kleine Pause folgte. »Bestimmt sind sie bei Schindler. Wohin sollten sie sonst gehen, ohne Geld?«
    Alex blieb auf der Treppenstufe stehen. Also wusste sie doch, wo die beiden untergekommen waren. Er ging zu ihr zurück.
    Ein paar Minuten später hatte er erfahren, was er wissen

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