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Der Tod macht den letzten Schnitt

Der Tod macht den letzten Schnitt

Titel: Der Tod macht den letzten Schnitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
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sind sie keine Statisten mehr, sondern sogenannte
Kleindarsteller und müssen besser bezahlt werden», erklärte Doreen ernsthaft.
Sie überhörte das spöttische Gelächter, nannte die nächsten Namen und schloß:
«Das war’s — zehn Statisten. Fehlen noch zwei, die in der Flurszene nicht
gebraucht wurden: I. Fanshawe und B. Thorpe.»
    «Gut. Nehmt sie euch heute nachmittag
vor.» Dexter und Mackenzie nickten. Newton spulte die Kassette zurück und stand
auf. «Ich möchte noch einmal mit diesem Cornish reden, und mit Henry Titmouse
und Rita Phelps. Getrennt, versteht sich.»
    «Was ist mit der Bühnenmeisterin?»
    «Danke, daß Sie mich erinnern,
Sergeant. Für den Rest von euch: Jeder einzelne von der Technik wird für die
Zeit zwischen 12.58 und 13.27 noch einmal gründlich gecheckt. Damit meine ich
Tontechniker, Kameramänner, Ingenieure, Toilettenmänner, Elektriker, die ganze
Riege. Besonders jeden, der in die Abstellkammer von Studio A gegangen ist oder
sich in der Nähe aufgehalten hat. Da wir offensichtlich dem möglichen Motiv
nicht nähergekommen sind, konzentriert euch auf diese schlechten Späße, von
denen wir gehört haben — die Tote könnte ungewollt eine Mimose im bunten Strauß
der Gekränkten erwischt haben. Sie, Blaney, kümmern sich um den Kameramann,
diesen Simon Soundso. Ich möchte alles über den Streit wissen und warum er
seine Kamerahilfe an Kamera Zwei gestellt hat.»
    Blaney freute sich sichtlich darüber,
daß er eine verantwortungsvolle Aufgabe zugewiesen bekommen hatte. Newton
musterte den Rest der sauren Gesichter. «Fangt an, Leute. Und laßt euch die gute
Laune nicht verderben. Mit Sicherheit seid ihr vor Mitternacht fertig.»
    Wieder im Zentralbüro, blieben er und
Mullin vor dem Kreiselregister stehen. «Nächste Lagebesprechung um sechzehn
Uhr», sagte Newton und fragte: «Was ist das denn?» Er nickte gegen eine
Staffelei mit einer großen, weißen Tafel. Angepinnt war ein bekannt aussehendes
Stück dünnen Papiers.
    «Eine vergrößerte Kopie des
Studio-A-Plans für die laufende Folge von Doctors and Nurses», erklärte
Wicander.
    «Das sehe ich», sagte Newton
empfindlich, «ich meine, wozu das gut ist.»
    «Als wir feststellten, daß jede Folge
aus x Personen besteht, dachten wir, das hier könnte hilfreich sein. Ich habe
die Ereignisse vom Montag chronologisch aufgelistet, hier.» Wicander hielt die
großen Papierbogen zum Begutachten hoch. «Auf der Basis der Aussagen jedes
einzelnen, doppelt gecheckt, natürlich. Wir prüfen gerade, ob die Flurszene
zeitgenau hineinpaßt.»
    «Und? Paßt sie hinein?» Newton wartete,
bis Wicander fertig war und mit einem überlegenen Lächeln hochsah.
    «Auf die Sekunde! Und damit können wir
jetzt auf dem Studioplan alle Informationen auf den neuesten Stand bringen.» Er
beugte sich vor und schrieb mit kleiner, akkurater Schrift auf die Tafel. «Wir
können jedermanns Bewegung Minute für Minute einzeichnen.» Fähnchen markierten,
wo Besetzung und Technik sich aufgehalten hatten.
    «Warum nehmen Sie nicht Farben? Koppeln
Sie sie mit den Karten im Kreiselregister, die aussortierten in Grün, die, mit
denen wir uns weiter befassen sollten, in Rosa. Das gibt ein klares Bild.»
    «Gute Idee.»
    «Können Sie auch graphisch darstellen,
wer sich wann wohin bewegt hat? Das könnte hilfreich sein.»
    «Kein Problem.»
    «Danke.» Wir kommen der Sache langsam
näher, dachte Newton. Es stellte sich das vertraute Gefühl zuwachsender Energie
ein, weil ein Muster sichtbar wurde. Er wandte sich an Mullin. «Was hat die
Bank zutage gefördert?»
    «Der Manager war sehr diskret, benutzte
aber das Wort (gesund) und erklärte, daß es keine ungewöhnlichen
Kontobewegungen gegeben habe, von gelegentlichen Zahlungen an Jason Cornish im
letzten halben Jahr einmal abgesehen. Er schätzte die Gesamtsumme auf nicht
mehr als dreitausend Pfund, Geschenke mitgerechnet, und das entspräche in etwa
dem, was sie gewöhnlich ihren jungen Herren spendierte.
nannte er das.» Mullin lachte heiser. «Ich dachte schon daran, mich nach einer
reichen Witwe umzusehen, wenn ich wieder in Leicester bin, Chef. Um die kleinen
Annehmlichkeiten des Lebens zu finanzieren.»
    Newtons frostiges Gesicht ließ jede Lust
an weiteren Späßen einfrieren, und Mullin kehrte zu seinen Notizen zurück. «Es
hat den Anschein, als sei die Pelouse gut beraten worden, als sie noch das
große Geld machte, dank Alfred Barker. Ihr Haus in der Nähe von Harrods

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