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Der Tod macht den letzten Schnitt

Der Tod macht den letzten Schnitt

Titel: Der Tod macht den letzten Schnitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
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wußte, daß sie es nicht gewesen war, aber er klammerte sich an den
Strohhalm.
    Pat schüttelte nachdrücklich den Kopf.
«Nein. Der einzige von der Besetzung war Ian Walsh. Er wurde in der Szene mit
Margante nicht gebraucht, und die Bühnenmeisterin hatte alle, die nicht
gebraucht wurden, weggeschickt. Mir schien, als sei er auf dem Weg nach draußen
gewesen.»
    «War außer Walsh noch jemand dort?»
Schon aus Loyalität zu Jean, konnte Newton nicht akzeptieren, daß ein
Schauspieler so idiotisch sein könnte, jemanden im eigenen Kostüm umzubringen.
    «Eigentlich...» Die überhebliche Stimme
klang jetzt weniger sicher.
    «Ja?»
    «Es passierte, als wir noch immer Szene
neununddreißig aufzeichneten. Ich denke, daß um die Zeit Margarite erstochen
wurde. Schrecklicher Gedanke! Es ging, wie gesagt, laut und hektisch zu, die
Deko mußte aufgebaut werden usw. Aber als die Aufzeichnung wiederholt wurde,
hatte ich ein ungutes Gefühl, als ob irgend etwas nicht stimmte. Die
Polizeibeamtin hat gefragt, ob wir uns an irgend etwas erinnerten, ich sagte
ja, schon, aber es war weg, ich hatte es nicht notiert.» Pat ärgerte sich
sichtlich über ihre eigene Unzulänglichkeit. «Tut mir leid, aber ich habe
einfach noch keine Zeit gehabt, mir diese speziellen Einstellungen vom Montag auf
Band anzusehen, um rauszufinden, was es war.»
    Newton schob seinen Teller zur Seite.
«Es kommt sicher zurück.» Er war niedergeschlagen. Es war unwichtig. Niemand,
der an der Flurszene beteiligt gewesen war, konnte Margarite Pelouse getötet
haben.
    «Wir schneiden Freitag», erklärte Pat
ihm bereitwillig. «Wenn ich die Aufzeichnung sehe, fällt es mir wieder ein,
keine Sorge.»
     
    Auf dem Weg ins Zentralbüro haderte
Newton mit sich selbst. Er hatte Walshs Aussage sorgfältig durchgelesen und
dabei versucht, Mullins Vorurteile herauszufiltern. Aber jetzt war er schon
halb geneigt, sich zu fragen, ob der Sergeant vielleicht doch recht hatte.
Waren Mörder wirklich immer schlau? Er rief sein Hirn zur Ordnung und setzte
wieder auf seinen Instinkt. «Ich bin mir verdammt sicher, daß es nicht Walsh
war», sagte er laut. «Warum wegen ein paar alter Liebesbriefe jemanden töten?»
     
     
    Polizeirevier
     
    Während Mr. Pringle darauf wartete,
vorgelassen zu werden, machte er ein paar aufschlußreiche Entdeckungen — daß
beispielsweise Ladendiebstahl auf dem Vormarsch war, wie er den Gesprächen
entnahm, die er überhörte, und daß Volltrunkene einem unschuldigen,
pflichtbewußten Bürger mächtig zusetzen konnten. Schließlich erbarmte sich der
diensthabende Sergeant seiner, obwohl er die Bitte um ein Gespräch mit einem
zuständigen Beamten abschlägig beschied.
    «Ich weiß gar nicht, wo so ein Beamter
sich momentan aufhält, Sir. Es ist Lunchzeit. Ist es denn wichtig? Ich sorge
mit Sicherheit dafür, daß er die Plastiktüte bekommt.»
    Mr. Pringle hatte aber nicht vergessen,
was er Alix versprochen hatte. «Es gibt bestimmte Dinge, die noch...»
    «Wissen Sie was? Rufen Sie heute
nachmittag einfach an. Vielleicht können Sie Ihr Problem über Telefon klären.»
Das war nicht zufriedenstellend, mußte aber genügen.

Routinearbeit
     
    Polizeirevier. Zentralbüro. Mittwoch
nachmittag
     
    Plötzlich hatte jeder das Gefühl,
sinnvolle Arbeit zu leisten. Informationen strömten so reichlich ein, daß die
Operators alle Hände voll zu tun hatten. Stück für Stück fügte Margarite
Pelouses Persönlichkeit sich zu einem Bild zusammen, minutiös ließen sich die
letzten Stunden ihres Lebens nachzeichnen. Nach neuerlicher sorgfältiger
Prüfung ließ sich jetzt alles ins Register übertragen.
    Doreen hatte ihr Telefongespräch
beendet und legte den Hörer auf. «Swansea hat sich gemeldet. Die Angaben
könnten auf den Unfall mit Fahrerflucht in der Lexington Street zutreffen,
Frank.»
    «Das wäre ein Volltreffer.»
    Doreen nickte. «Ford Capri,
saharabeige, polizeiliches Kennzeichen MMB 874 S. Zuletzt auf eine Garage in
Finchley zugelassen.»
    «Halt mich auf dem laufenden.»
    «O. k.»
    «Und jetzt vergleichen wir unsere
Videoaufnahmen mit der Studiokassette.»
    Sergeant Dexter folgte ihm in ein
Kämmerchen neben dem Büro, wo alles dicht gedrängt um einen Fernsehapparat mit
Videorecorder stand. Newton setzte sich auf den einzigen Stuhl und schaltete
die Fernbedienung ein. Stumm verfolgten alle die penible Arbeit der
Spurensicherung am Tatort: Notaufnahme-Dekoration, umliegender Bereich,
Einzelheiten der Toten.
    Während Mullin

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