Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tod macht den letzten Schnitt

Der Tod macht den letzten Schnitt

Titel: Der Tod macht den letzten Schnitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
Vom Netzwerk:
anschließend die
Kassetten austauschte, fragte Newton: «Irgendwelche Kommentare — Ideen? Jetzt,
wo Sie alles noch einmal angesehen haben? Und könnte einer endlich ein Motiv
erkennen?» Nein, offenbar nicht.
    «Das Opfer sieht irgendwie ahnungslos
aus», faßte Sergeant Mackenzie die vorherrschende Meinung zusammen. «Das habe
ich sofort gedacht, als ich sie sah. So als hätte das Mädchen aus der Maske
gerade ihr Haar dekorativ auf dem Kopfkissen arrangiert.»
    «Sie kann sich praktisch kaum bewegt
haben», pflichtete Sergeant Dexter der Kollegin bei. «Auf Befragen sagte die
Bühnenmeisterin, daß ihrer Erinnerung nach die Pelouse ihre Lage nicht einmal
geringfügig verändert hätte. Ich überlege gerade...»
    «Ja?»
    «Hat sie vielleicht gedacht, man sei
dabei, den Szenenanfang zu wiederholen? Sie hatte ihre Position mit
geschlossenen Augen bis zum Schluß zu halten. Wenn sie nun davon ausging, daß
die Wiederholung begonnen hatte, hätte sie als routinierte Schauspielerin
instinktiv stillgelegen.»
    «Was Vertrauen in den Mörder bedeutet, wie
wir schon vermutet haben» — Newton dachte laut — , «insofern könnte es auch
jemand von der Technik gewesen sein.»
    «Beispielsweise ein Elektriker, der dem
Opfer sagt, er müsse anders ausleuchten», spekulierte Sergeant Blaney eifrig.
«Sie würde ihre Position beibehalten und sich nicht wundern, daß er sich durch
die Dekoration bewegt.»
    «Bis es zu spät war, meinen Sie. Der
Mörder hat aller Wahrscheinlichkeit nach am Kopfende des Bettes gestanden, als
er, sich vorbeugend, zustach, meint Doc Pavis. Danach brauchte er höchstens ein
paar Minuten, um sicherzugehen, daß sie tot war. Sie hat sich nicht gewehrt — entweder
war sie zu überrascht, oder der erste Stich hatte sie bewegungsunfähig
gemacht.» Newton blickte in die Runde. Er fand einfach keine Erklärung dafür,
daß sie ganz still dagelegen hatte. Hatte denn keiner eine Theorie?
    «Der Mörder hat die Bettdecke wieder
geordnet», sagte Sergeant Mackenzie. «Er muß das Bettzeug weggezogen haben, um
zuzustechen, und hat dann sein Opfer wieder zugedeckt, das braucht Zeit.»
    «Gut, aber das Ganze hat maximal fünf
Minuten gedauert. Ich habe Pavis und seinen Assistenten gestoppt, als sie den
Mord bei der Autopsie nachspielten.» Newton krauste die Stirn. «Ich dachte, wir
könnten die Möglichkeiten eingrenzen, statt dessen schießen sie ins Kraut. Wenn
wir mit der Vernehmung jedes einzelnen Technikers beginnen müssen...» Er
seufzte mit müden Augen. «Wie auch immer, lassen wir den Mut nicht sinken,
sehen wir uns die Rainbow-Version an.»
    Er ließ das Band vorlaufen, um den
Anfang der Notaufnahme-Szene zu finden, aber andere Bilder flogen vorbei, und
er hielt das Band an. «Das hier muß die berühmte Flurszene sein, wo die Wand
umgestürzt wurde. Checken wir mal selber, wer daran beteiligt war. Sie sagen
uns, wer es ist, Sergeant Mullin, wir haken die Namen ab.»
    Mullin begann: «Der da
schreit, ist der Aufnahmeleiter... hier kommt der Pfleger... das da sind
Statisten.»
    Die Einstellung wechselte. Kamera Eins
arbeitet jetzt, dachte Newton, und eine unerfahrene Kamerahilfe fährt Kamera
Zwei um den rückwärtigen Teil der Dekoration dorthin, wo Margarite Pelouse
ermordet wird...
    «Da kommt Dr. Nettleton, um seine
Freundin, Schwester Simons, zu treffen», fuhr Mullin mit seiner Erklärung fort «...und
hier verliert der Pfleger die Kontrolle über die Trage, er hat zuviel Tempo,
sie rollt ihm davon und, rabuff, in die Kulisse! Danke, Chef.» Newton hatte
hier das Band angehalten.
    Mullin tippte gegen den Bildschirm.
«Von links nach rechts können wir ausschalten: Robert Wilkinson — Dr.
Carstairs, Corinna Pendlebury-West — Schwester Simons, Kenneth Formby — Dr.
Nettleton, und Penelope Pears — Oberschwester Hodges.»
    «Können wir nicht auch gleich die
Statisten ab haken?» fragte Sylvia Mackenzie.
    Newton war einverstanden. «Gute Idee.
Spart uns Zeit. Weiß jemand, wer sie sind?»
    Doreen Dexter beugte sich vor und
nannte die Namen derjenigen, die sie kannte. Am Schluß wurden Listen
verglichen.
    «Von der Besetzung bleiben uns also Ian
Walsh, Jacinta Charles und Melinda Starkey erhalten», zählte Newton auf, «wer
ist das eigentlich?»
    «Sie spielt eine Art Putzhilfe, aber
wir können sie vergessen», erläuterte Sylvia Mackenzie. «Sie gehört zu den drei
Personen, die nach der Lunchpause nicht zurückgekommen sind. Später stellte
sich heraus, daß sie erst

Weitere Kostenlose Bücher