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Der Tod macht den letzten Schnitt

Der Tod macht den letzten Schnitt

Titel: Der Tod macht den letzten Schnitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
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als Mr. Barrys Katze in unsere Küche gepinkelt
hat.»
    Frank stöhnte auf. «Aus dem Mund von
Kindern!»
    Jean hob ihr Glas. «Auf dich, Daddy.»
    «Auf dich, mein Liebling.»
    «Hallo.»
    Das kam so unvermutet, daß Newton sich
verschluckte. Pat strahlte sie beide an und klopfte Newton gleichzeitig auf die
Schulter. «Sie haben sich gezielt versteckt gehalten!» Sie setzte sich
unaufgefordert neben Jean, die sie ziemlich fassungslos anstarrte. «Hallo, Sie
müssen Mrs. Newton sein. Ich bin Pat. PA.»
    «Einfach aus Interesse — wie wußten
Sie, wo ich zu finden bin?» fragte Newton verärgert.
    «Ich habe einfach den langen Typ mit
dem kleinen Kopf gefragt.»
    «Detective Sergeant Mullin?» Pat hatte
sich damit bei Newton fast beliebt gemacht, aber nur fast. «Er hatte kein
Recht...»
    «Oh, er hat es mir gar nicht sagen
wollen! Er war genaugenommen unergiebig. Er habe Sie nur Restaurant> sagen hören, und da es hier herum fünf davon gibt, habe ich so
lange gebraucht. Warten Sie...» Sie kramte in dem geräumigen Lederbeutel, der
mit dem Riemen wie angeleimt über ihrer Schulter hing. Ein Kellner erschien.
«Haben Sie Straßenverkauf?» fragte sie ihn.
    «Jawohl, Madame.»
    «Drei Gemüseburger mit Curry, bitte.
Lind ich nehme derweil ein Lagerbier.» Der Kellner verschwand. «Verdammt, ich
habe vergessen zu fragen, ob die hier einen Videorecorder haben.»
    «Wozu, zum Teufel?»
    Pat zog eine Videokassette hervor. «Es
ist alles drauf. Der Cutter hat mir eine Kopie gemacht, und ich bin gleich
hergekommen, auf dem Umweg über Ihr Büro natürlich.»
    «Was hat er kopiert, Miss Fagan?»
    «Pat, bitte. Niemand benutzt Nachnamen
beim Fernsehen», erklärte Pat geduldig.
    «Hätte einer die Güte, mir zu erklären,
was hier vorgeht?» erkundigte Jean sich verstimmt.
    Frank fluchte innerlich. Die gute
Stimmung war verflogen. Jean war offensichtlich so verärgert wie er.
    «Verzeih, Liebling, das ist Pat Fagan
von Rainbow Television.»
    «Ich bin die PA, die Produktionsassistentin
von Doctors and Nurses. Bernhard hat mit mir die einzelnen Szenen heute
fertig gemacht», erklärte Pat freundlich. «Ich weiß seit Montag, daß irgend
etwas in meinem Hirn gespeichert ist, ich konnte mich nur nicht erinnern. Ich
habe Ihrem Mann versprochen, daß ich sofort damit rausrücke, wenn es mir
eingefallen ist. Also bin ich hier», schloß sie entwaffnend.
    «Ich weiß Ihren Eifer zu schätzen, Miss
Fagan, aber es hätte mit Sicherheit bis Montag warten können.»
    Pat war gekränkt. «Nein, hätte es
nicht. Es ist schrecklich wichtig.» Der Kellner stellte das Bier vor sie hin.
«Danke. Sagen Sie, haben Sie einen Videorecorder?»
    «Für das Fernsehen...» Der Bengali
blickte sie nervös an. «In der Küche... gehört dem Manager.»
    «Seien Sie ein Schatz. Fragen Sie ihn,
ob wir den Recorder fünf Minuten benutzen dürfen.» Diese arrogante Gewißheit,
über alle Welt verfügen zu können, war es, die ihn am meisten an ihr nervte.
    «Hören Sie, lassen Sie mir die Kassette
hier, und ich sehe sie mir später an.»
    Pat blieb eisern. «Erstens habe ich sie
unerlaubt mitgenommen, und deshalb habe ich zweitens dem Cutter versprochen,
sie sofort zurückzubringen.» Sie schenkte dem herbeieilenden Manager ihr
strahlendes Routinelächeln. «Hey, wahnsinnig nett von Ihnen, uns auszuhelfen.
Ich verspreche, daß es nicht länger als fünf Minuten dauert.»
    Obwohl wütend, folgten Newton und Jean
ihr durch die Schwingtür und wurden sogleich eingehüllt von aromatischen
Düften. Kellner und Köche sahen fasziniert zu, wie Pat, beständig plaudernd,
eine Kassette aus dem Gerät nahm und die eigene einschob.
    «Diese hier hat den durchlaufenden
Time-Code. Sie ist die Schnittkopie der Kamera, die in der Flurszene nicht auf
Sendung war...»
    «Die habe ich schon gesehen!»
    Aber Pat schüttelte den Kopf. «Es stimmt,
daß Sie sie schon gesehen haben. Wir alle haben sie gesehen. Ich habe sie
durchlaufen lassen, bis mir schwarz vor Augen war, um mich zu erinnern. Der
Haken ist, daß alles, was passierte, so verdammt offensichtlich war, daß keiner
von uns es bemerkt hat. Wo ist die Fernbedienung von dem Ding hier?» Der
Manager reichte sie ihr. «Sie müssen beide Aufzeichnungen der Szene
vergleichen, Inspector. Beobachten Sie Aufzeichnung Nummer 1 ganz genau.»
    Ohne es zu wollen, beugte Newton sich
zum Bildschirm vor.
    «Hier ist die Echtzeit-Uhr, da der
Time-Code — sie stimmen überein. Aufzeichnung eins beginnt... Drei, zwei,

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