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Der Tod macht Schule: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition)

Der Tod macht Schule: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition)

Titel: Der Tod macht Schule: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Faber
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Lehrerkollegium:
Bernhard Dohmknecht, verbreitet nachweislich Gerüchte, Murnau hätte Affären mit Kollegen und Schülern, will ihr schaden, wollte seinerzeit selbst in Schulleitung.
Dohmknecht schart immer größer werdende Gruppe um sich:
Ludger Munker, Doris Schmidt, Claus-Dieter Othmann, Christian Voss, Traudl Görrling.
Exmann: Jochen Hirschmann, Rachegelüste.
Verbindung: Dohmknecht und Hirschmann sind beide in Jugendfeuerwehr Schotten aktiv.
Zufall?
Verdacht: Jugendlicher wird von Dohmknecht und Hirschmann angestiftet, sie zu bedrohen, mit dem Ziel, dass sie ihren Job als Schulleiterin entnervt hinschmeißt.
    Ich grüble noch ein wenig so vor mich hin, ehe ich sehe, wie Markus einen Anruf entgegennimmt. Sein Gesicht erstarrt.

[zur Inhaltsübersicht]
    18. Kapitel
    I n der Regel turnt Pfarrer Gregor Assmann sonntagmorgens vor vielleicht zwanzig verloren im Raum sitzenden Schäflein herum. Er leide darunter, erzählte mir Stefanie. Immer wieder habe er mit unschiedlichsten Ideen und Konzepten versucht, mehr Menschen in seine Gottesdienste zu ziehen und für eine Mitarbeit in der Gemeinde zu begeistern. Er hat Rockkonzerte organisiert, Filmnächte veranstaltet, Kabarettvorstellungen durchgeführt und noch einiges mehr versucht. Am Ende aber sitze immer wieder das gleiche kleine Häuflein in den Gottesdiensten.
    Doch heute ist alles anders. An diesem Dienstagnachmittag platzt die Schottener Liebfrauenkirche aus allen Nähten. Nicht alle haben Platz gefunden, viele drängen sich an den Seiten oder vor der Kirchentür. Wie allen anderen, die gekommen sind, sitzt auch mir der Schock noch immer in den Knochen. Ein kollektives Gefühl der Fassungslosigkeit, der Trauer und des Entsetzens hat sich im Kirchenschiff breitgemacht. Viele Schüler und Schülerinnen weinen, einige andere starren ausdruckslos in Richtung Altar, während von oben mit Johann Sebastian Bach schwermütig die Orgel dröhnt.
    Hinter mir tuscheln zwei verhärmte Frauen, wo denn nun die Eltern säßen und dass sie den Mann ja gar nicht finden könnten.
    «Gut, dass wenigstens kaa Kinner mit im Spiel sind. Sind doch net, oder? Das wollt doch bei dene net klappe, gelle? Oder sie wollt net, wesche der Karriere … Kein Wunner, dass der fort is. Kerle Kerle, was e Tragik!», höre ich von hinten und bekomme dabei fortwährend kleine Tröpfchen in den Nacken gespuckt.
    Pfarrer Gregor Assmann trifft den richtigen Ton und findet die passenden Worte. Er verzichtet darauf, sich auf die Kanzel zu stellen und entscheidet sich stattdessen dafür, seine Gemeinde sozusagen auf Augenhöhe anzusprechen. Seine Rede ist erfrischend unklerikal und authentisch. Er vermeidet theologische Floskeln und spricht nahezu frei. Es ist keine dieser würdelosen Trauerfeiern, bei denen ein angetrunkener Alleinunterhalter auf seiner Bontempi-Orgel «Time to Say Goodbye» zum Besten gibt und ein überalterter Pfarrer den Namen des Toten mit dem Taufkind des Morgengottesdienstes verwechselt.
    Hätten wir es verhindern können oder gar müssen? Immer wieder geht mir diese Frage durch den Kopf, während ein mickriger Posaunenchor sein Bestes gibt. Links neben mir sitzt Stefanie, die immer wieder nach ihrem Taschentuch greift. Markus Meirich hat direkt vor mir Platz genommen und neben ihm Onkel Ludwig Körber.
    Pfarrer Assmann bittet die zahlreichen Journalisten diverser Tageszeitungen erneut, das Fotografieren zu unterlassen, woran sich natürlich konsequent nicht gehalten wird.
    In den letzten Tagen hat der Vogelsberg einiges von seiner friedlichen Beschaulichkeit verloren.

    Wir hatten gerade begonnen, nach einigem Hin und Her und vielen Protesten seitens der Öffentlichkeit, den Schülern Speichelproben zu entnehmen, als es passierte. Als das passierte, was niemals hätte passieren dürfen.
    Eine gute Woche ist es nun her, dass Dr. Ellen Murnau in ihrem Wohnhaus mehrmals brutal mit einem Messer in den Bauch gestochen wurde.
    Die Putzfrau hatte sie an diesem Montagmorgen gefunden. Ellen Murnau hatte den Täter offenbar selber ins Haus gelassen, Einbruchsspuren gab es keine. Bisher wurden auch keine DNA-Spuren gefunden, die mit denen der Mütze identisch sind. Trotzdem warten wir derzeit fieberhaft auf das Ergebnis der Schülerproben, in der Hoffnung, dass wir dann endlich den Träger der Mütze identifizieren können.
    Natürlich stehen wir nun als Polizei sehr stark in der Kritik. Zu langsam, zu unentschlossen würden wir handeln. Die Zeitungen waren in den letzten Tagen voll

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