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Der Tod meiner Schwester

Der Tod meiner Schwester

Titel: Der Tod meiner Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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so weit. “Ich kann es kaum erwarten, ihn in die Mangel zu nehmen.” Sie rieb sich sogar die Hände, als ob sie sich auf einen besonderen Leckerbissen freute, und ich musste lachen.
    “Versuchen wir, uns das nicht allzu deutlich anmerken zu lassen”, sagte ich über die Schulter, als ich das Brett ins Haus trug.
    Ich kam gerade mit den Hamburger-Brötchen auf die Veranda zurück, als ich zwei Autotüren auf der Straße klappen hörte.
    “Vielleicht sind sie das jetzt.” Ich stellte den Teller mit den Brötchen auf den Tisch.
    Ich hörte Stimmen neben dem Haus, und dann trat Shannon mit einem großen schlanken Mann an der Hand auf die Veranda. Mom und ich gingen zu ihm, um ihn zu begrüßen. Tanner Stroh sah frisch geduscht aus und hatte kurzes, ordentlich geschnittenes dunkles Haar. Er trug khakifarbene Dockers-Hosen und ein kurzärmeliges Hawaii-Hemd in gedeckten Blautönen. Er hatte etwas Adrettes an sich. Lucy würde das wahrscheinlich missfallen, doch mich ermutigte es erst einmal.
    Er reichte mir die Hand. “Hallo, Mrs. Sellers”, begrüßte er mich. “Ich freue mich so, Sie kennenzulernen. Tut mir leid, dass wir zu spät sind.”
    “Kein Problem.” Ich schüttelte ihm die Hand. “Ich freue mich auch, Sie kennenzulernen.”
    Bis zu diesem Moment war mir nicht bewusst gewesen, dass ich jemanden mit Piercings, Baggy-Hosen und mit langem, ungewaschenem Haar erwartet hatte. Er sah ganz und gar nicht nach diesen Künstlertypen aus, die Shannon normalerweise interessierten, doch er war trotzdem ein gut aussehender Mann. Allerdings deutlich zu alt für sie. Sein Haaransatz wich schon zurück, und ich bemerkte Krähenfüße in seinen Augenwinkeln.
    Alle stellten einander vor, und ich ertappte Shannon dabei, wie sie Ethan einer ebenso eingehenden Prüfung unterzog wie ich umgekehrt bei Tanner. Unwillkürlich musste ich lächeln. Alle schüttelten sich die Hände und tauschten höfliche Begrüßungsfloskeln aus. Tanner war herzlich und zuvorkommend, und ich dachte an Eddie Haskell, den Jungen in der Fernsehserie
Leave it to Beaver
, der seine soziopathischen Züge hinter tadellosen Manieren versteckte.
    Das Essen war fertig. Ethan brachte den Teller mit gegrilltem Rind und Hähnchen, und ich kümmerte mich um die Getränke. Tanner wollte ein Bier, Shannon Limonade. Ich würde auf jeden Fall Tanners Alkoholkonsum beobachten. Mir wurde klar, dass Shannon ihm laut Gesetz erst in mehr als drei Jahren beim Bier Gesellschaft leisten durfte. Sie hatte erst seit einem Jahr ihren Führerschein.
    Als wir dann alle am Tisch auf der Veranda saßen, war es meine Mutter, die gleich zum Wesentlichen kam.
    “Also”, begann sie und nahm Tanner ins Visier. “Wie konnte Ihnen das passieren?”
    Der überrumpelte Tanner wollte antworten, doch Shannon kam ihm zu Hilfe. Sogar ich hatte das Gefühl, ihm helfen zu wollen. Meine Mutter konnte manchmal sehr taktlos sein.
    “Es war mein Fehler, Nana”, sagte Shannon. “Ich habe die Pille vergessen.”
    “Es ist nicht der beste Start in eine gemeinsame Zukunft, Mrs. …” Tanner suchte nach dem Nachnamen meiner Mutter.
    “Bauer”, half sie ihm.
    Tanner nickte. “Mrs. Bauer. Aber ich liebe Shannon, und wir werden unser Bestes tun, damit alles funktioniert.”
    “Sie ist meine einzige Enkelin”, erklärte meine Mutter, “also nehme ich Sie beim Wort.”
    “Ich verspreche es.” Tanner wirkte zum ersten Mal seit seiner Ankunft so, als wäre ihm etwas unbehaglich zumute.
    “Wo kommen Sie ursprünglich her, Tanner?” Ethan versuchte, das Gespräch auf unverfänglicheres Terrain zu lenken.
    “Südkalifornien”, antwortete Tanner. “Meine Eltern wohnen noch dort.”
    “Wie denken sie über …” Ich machte eine Handbewegung, die ihn und Shannon einschloss. “Über das alles”, beendete ich meine Frage.
    Er zögerte. “Sie sind nicht glücklich darüber”, gestand er, und ich respektierte seine Aufrichtigkeit. “Aber sie werden Shannon akzeptieren. Und sie werden sie lieben, sobald sie sie kennengelernt haben.”
    Wo würden er und Shannon ihre Ferien verbringen?
, fragte ich mich. Bei seiner Familie oder bei ihrer? Ost- oder Westküste? Würde ich meine Tochter je zu Gesicht bekommen?
    “Shannon sagte, dass Sie an Ihrem Doktortitel arbeiten”, warf Lucy ein.
    “Ja.” Tanner legte eine zweite Tomatenscheibe auf seinen Burger. “Das ist Teil meines eigenen unabhängigen Studienprogramms. Halb Geschichte, halb Sozialwissenschaften.”
    “Haben Sie schon mit Ihrer

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