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Der Tod soll auf euch kommen

Der Tod soll auf euch kommen

Titel: Der Tod soll auf euch kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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durcheinander, um selbst nachzusehen, und hast mich darum gebeten.«
    »Die Truhe?« Fidelma warf einen nachdenklichen Blick darauf und machte eine ungeduldige Handbewegung. »Und? Was willst du damit sagen?«
    »Nun, der Schuh, den du jetzt in Händen hältst, befand sich in der Truhe, als ich damals nachgeschaut habe. Ich meine, das Paar Schuhe war dort.«
    »Bist du ganz sicher?«
    »Ganz sicher«, erwiderte Eadulf aufgebracht. »Ich würde sie überall wiedererkennen. Dein Bruder hatte sie extra fürden Kleinen bei einem Schuhmacher anfertigen lassen.« Er zeigte auf den Schuh in Fidelmas Hand. »Sieh dir nur die Sohle aus Rohleder an. Ich dachte damals, daß Alchú für solche Schuhe noch zu klein sei.«
    Fidelmas Gesicht nahm plötzlich einen merkwürdigen Ausdruck an.
    »Erinnere dich bitte. Nachdem wir übereingekommen waren, von Alchús sogenannten Entführern einen Beweis zu verlangen, kehrten wir in unsere Gemächer zurück. Lungerte da nicht Gormán im Gang vor unseren Räumen herum? Er hätte sicher Gelegenheit gehabt, die Schuhe zu stehlen.«
    »Glaubst du, daß Gormán etwas damit zu tun hat?«
    Fidelmas Gesicht entspannte sich ein wenig. »Ich glaube, daß mir in diesem seltsamen Fall langsam ein Licht aufgeht, Eadulf«, sagte sie leise. »Ich muß noch einmal mit Della sprechen.«
    »Doch nicht jetzt. Es ist schon Mitternacht. Nicht gerade die beste Zeit, um sie aufzusuchen.«
    Fidelma zögerte, dann lachte sie und zuckte mit den Achseln.
    »Du hast recht. Der Tag war ziemlich anstrengend, die letzten beiden Wochen waren es ebenfalls. Ich werde morgen hingehen. Ich glaube nicht, daß das Wild, das wir jagen, bis dahin geflohen ist.«
     
    Am Vormittag ritt Fidelma zu Della. Mit Eadulfs Einverständnis hatte sie beschlossen, Della allein aufzusuchen. Della blickte Fidelma unsicher an, als sie die Tür öffnete.
    »Dein Gesicht verrät, daß du etwas ganz Bestimmtes willst, Lady Fidelma. Du siehst aus wie ein Jäger, der seine Beute wittert und sich bereitmacht, sie zu töten.«
    Fidelma dachte an das, was sie am Abend zuvor zu Eadulf gesagt hatte.
    »Das ist ein guter Vergleich, Della. Ich wittere die Beute, aber ich habe sie noch nicht in die Enge getrieben.«
    »Wie kann ich dir helfen?« Die ehemalige
bé-táide
trat zur Seite und winkte Fidelma in das warme kleine Haus hinein. Im Hauptraum, in dem ein Feuer loderte, nahm Fidelma Platz.
    »Ich will noch einmal auf unsere Unterhaltung von neulich zurückkommen.«
    »Über den fehlenden Umhang?«
    »Auch das. Ich nehme an, daß du mit niemandem darüber gesprochen hast, nicht wahr?«
    »Natürlich nicht. Du hast mich doch darum gebeten.«
    »Ich bitte dich auch, folgendes für dich zu behalten. Der Zwerg, der die falsche Nachricht an Sárait überbracht hat, um sie aus der Burg zu locken, ist wieder in Cashel.«
    »Du hast mir doch gesagt, daß er meint, er würde die Frau nicht wiedererkennen.«
    »Vielleicht gibt es andere Möglichkeiten, sie zu finden.«
    Della preßte die Lippen aufeinander und schwieg.
    »Als wir uns das letztemal über Sárait unterhielten, sagtest du, sie hätte dir erzählt, sie sei vergewaltigt worden.«
    Della nickte. »Sie hat mir aber nicht verraten, wer diese Untat beging.«
    »Ich entsinne mich. Ich glaube allerdings, daß wir ihren Worten entnehmen können, daß es ein Krieger war, der in der Schlacht bei Cnoc Áine dabei war. War es Gormán? Hat er sie vergewaltigt?«
    Della errötete. »Nie im Leben!« rief sie. »Er war in sie verliebt.«
    »Und das hat er dir erzählt?« fragte Fidelma sogleich.
    Della wollte etwas sagen, doch dann wurde ihr bewußt, daß sie schon viel mehr verraten hatte, als ihr lieb war.
    »Du kannst mir ruhig alles erzählen«, meinte Fidelma. »Ein Krieger hat sie vergewaltigt. Hat Sárait dir gegenüber jemals Gormáns Namen erwähnt?«
    Auf einmal traten rote Flecken auf Dellas Wangen. »Gor mán kann es nicht gewesen sein.«
    »Liebst du Gormán?«
    Zu Fidelmas Überraschung fing Della an zu lachen. »Na türlich liebe ich ihn«, sagte sie amüsiert. »Ist das verboten?«
    Fidelma war verblüfft. Mit einer so offenen Antwort hatte sie nicht gerechnet. Es herrschte ein langes Schweigen.
    »Halten wir erst mal fest, was unbestritten ist«, sagte Fidelma schließlich. »Sárait hatte eine Totgeburt. Das war lange nach der Schlacht bei Cnoc Áine. Es kann nicht das Kind ihres Ehemannes Callada gewesen sein.«
    Della lehnte sich zurück und betrachtete Fidelma genau. Sie schwieg.
    »Es ist

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