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Der Tod steht ins Haus

Der Tod steht ins Haus

Titel: Der Tod steht ins Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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längeren Hebel, aber warum mußte das eigentlich immer so
bleiben? Ich habe seinen Rat befolgt und meinen Kopf benutzt. Ich wollte sein
Geschäft übernehmen und ihn samt seinem schlauen Köpfchen ins Jenseits
befördern. Aber es sollte auf eine Weise geschehen, die er zu schätzen gewußt
hätte. Etwas besonders Raffiniertes!
    Und dann bekam ich, wie einen
Wink des Schicksals, einen Anruf aus Long Beach, von Rays höchsteigener
Fernsehansagerin. Die Dame hatte Schwierigkeiten, eine Leiche aus ihrem
Hotelzimmer hinauszubefördern, und ich sollte den Abtransport übernehmen. Die
Idee kam mir unterwegs im Auto, ganz plötzlich nahm sie Gestalt an. Ich würde
Rays eigene Fernsehmasche gegen ihn einsetzen — um ihn zu töten, während er
noch immer überlegte, was da wohl passiert sein könnte.«
    Sam nickte langsam. »Das klingt
einigermaßen plausibel«, sagte er. »Und was war mit Mrs. Romayne?«
    »Diese dumme Gans?« sagte Mike
ausdruckslos. »Sie hat immer versucht, mich zu ducken. In meiner Gegenwart
fragte sie Ray einmal, ob es denn nötig sei, daß ich ins Haus käme, er könne
seine Geschäfte mit mir doch im Laden abwickeln. Dabei kannte ich sie noch aus
der Zeit, als man eine Nacht mit ihr für dreißig Dollar haben konnte — Hotelzimmer
inklusive.«
    »Warum mußten Sie Bubbles
töten?« fragte Sam fasziniert.
    »Ich war es nicht, das habe ich
Ihnen doch schon gesagt«, erwiderte Mike erregt. »Es wäre völlig überflüssig
gewesen — sie hätte mich sowieso nicht daran hindern können, Rays Geschäfte zu
übernehmen. Vielleicht wäre das Eddie gelungen, wenn er sich sehr angestrengt
hätte, aber für den hatte ich auch meine Pläne, diesmal ganz einfache. Die
beste Art, einen bezahlten Killer loszuwerden, ist die, einen anderen Killer
anzuheuern — und das hätte ich getan.«
    »Warum spielst du dich
eigentlich so auf, Mike?« sagte Eddie scharf. »Romayne hatte ganz recht, du
bist nicht mehr als ein Muskelpaket, das mit der Zeit immer schlapper wird. Du
siehst doch, wie dein schöner Plan geplatzt ist.«
    »Wo immer Ray jetzt sein mag«,
sagte Mike leise, »er muß sich ausschütten vor Lachen. Ich denke mir alles so
fein aus, ein anderer legt ihn um — und ich bezahle die Zeche.«
    »Müssen wir die ganze Nacht
hier herumstehen und uns Mr. Englishs Memoiren anhören?« erkundigte ich mich.
    »Ich rufe die Polizei an«,
sagte Sam.
    »Warten Sie noch eine Minute,
ja?« bat Mike. »Dolores, würden Sie mir einen kleinen Gefallen tun? Kümmern Sie
sich doch einmal um Abigail, sehen Sie nach, wie es ihr geht.«
    »Ich weiß nicht recht...«,
sagte Dolores unsicher.
    »Sie können ruhig zu ihr
gehen«, sagte ich. »Wahrscheinlich ist sie noch bewußtlos, aber ich möchte
nicht, daß sie womöglich stirbt. Sie brauchen sich nur zu vergewissern, ob sie
noch atmet.«
    »Na gut.« Dolores nickte und
verließ schnell das Zimmer.
    Mike starrte Eddie sekundenlang
an. »Willst du jetzt Rays Geschäfte übernehmen? Du hast ja freie Bahn.«
    »Rays Geschäft ist kaputt«,
erwiderte Eddie. »Inzwischen wissen zu viele Leute davon. Wenn die Polizei den
Laden ausgeräumt hat, bleibt nichts mehr übrig.«
    »Zu schade«, murmelte Mike.
»Ray scheint der erste zu sein, der Geld, mit ins Grab nimmt, wie?«
    Ich stand noch immer mit dem
Rücken zur Tür an der Bar und nippte vorsichtig an meinem Fünf-Sterne-Kognak,
als ich Dolores’ Schritte im Flur hörte. Sie ging so langsam, daß ich schon
befürchtete, Abigail sei tot. Dieser Gedanke war mir höchst zuwider, denn wenn
sie auch ihr Schicksal noch so sehr verdiente, so hatte ich doch noch niemals
einen Menschen umgebracht.
    Doch plötzlich erstarrte mir
das Blut in den Adern. Dicht hinter mir hörte ich einen schwachen, keuchenden
Laut. Es war wie in einem Alptraum. Ich fühlte, wie mir die Knie zitterten, als
ich mich umdrehte und die beiden erblickte.
    Dolores stand regungslos, die
Augen vor Entsetzen geweitet, hinter sich eine gespenstische Gestalt mit
blutunterlaufenem, deformiertem Gesicht, deren eines Auge völlig zugeschwollen
war. Das andere musterte mich haßerfüllt.
    »Abigail!« krächzte ich.
    Sie hielt die Schneide ihres
Messers millimeterdicht vor Dolores’ Kehle, so daß Dolores sich mit jeder
unbedachten Bewegung die Halsschlagader durchgeschnitten hätte.
    »Ich will dich, meine Schöne«,
stieß sie mit kehliger Stimme hervor. »Aber wenn ich dich nicht kriege, muß sie
daran glauben. Du kannst wählen — soll sie leben oder sterben?«
    Ich

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