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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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offen, um zu hören, was unten vor sich ging. Aber aus dem Wohnzimmer hörte man nur Stimmen, die sich ruhig unterhielten. Es war relativ leise für die angespannte Situation.
    Casey schlüpfte in ihr hübschestes Nachthemd und bürstete ihre widerspenstigen Haare gründlich. Kaum war sie aus dem Bad gekommen, stand Mark schon vor ihr.
    Sie schaute sich ihn kurz von unten bis oben an. “Ich sehe kein Blut. Was ist passiert?”
    “Nichts. Wir haben uns geeinigt, und nun ist alles gut.”
    “Was soll das heißen? Wo sind sie?”
    “Sie sind gefahren. Will und Brian haben deine Autoschlüssel mitgenommen. Sie fahren zum Revier, holen deinen Wagen und stellen ihn dir dann vor die Tür.”
    “Sie sind weg? Einfach so?” Casey starrte ihn mit offenem Mund an. Dann schüttelte sie den Kopf. “Ich verstehe rein gar nichts mehr. Du gehst hinunter, stellst dich vor vier aufgebrachte Männer, die mich und Jennifer fast zu Tode erschrecken, und ein paar Minuten später erzählst du mir, alles sei in schönster Ordnung. Was ist passiert? Was haben sie gesagt? Was hast du zu ihnen gesagt, dass sie sich so schnell verzogen haben?”
    Mark grinste und fuhr ihr durch ihr frisch gebürstetes Haar. “Mach dir keine Sorgen. Wie ich schon sagte, Liebling,
das
ist etwas zwischen deinen Brüdern und mir. Und nun”, sagte er bestimmt, “machen Jennifer und ich etwas zu essen.”
    Nach dem Abendessen, das aus Rührei mit Schinken bestand, gab Mark ihr eine weitere Schmerztablette und bestand darauf, dass sie sie nahm.
    “Und wenn du nachts aufwachst, weil du Schmerzen hast, was vermutlich passieren wird, dann rufst du mich einfach”, trug er Casey auf.
    Er setzte sich zu ihr auf die Bettkante und gab ihr einen langen, sinnlichen Gutenachtkuss, der dafür sorgte, dass ihr Puls sich beschleunigte, und sie das Gefühl hatte, alles würde sich um sie drehen. Sie schlang die Arme um seine Schultern und erwiderte den Kuss mit einer Leidenschaft, die sie seit über einem Jahr nicht mehr gespürt hatte.
    Vielleicht lag es an der Situation oder der Tatsache, dass sie im Bett lag und ihr aufregendstes Nachthemd trug, oder daran, dass sie seit einem Jahr keinen Sex mehr gehabt hatte. Casey wusste insgeheim, dass sie Mark mit offenen Armen empfangen hätte, wenn er nur ein wenig darauf gedrängt hätte.
    Allerdings hielt Mark sich zurück. Als seine Selbstkontrolle ins Schwanken geriet, zog er sich widerwillig zurück. Sein Gesicht war rot vor Leidenschaft, und seine Hände zitterten, als er eine Strähne aus ihrem Gesicht strich. Er lächelte sie reuevoll an. “Es ist nicht leicht, ein Ehrenmann zu sein. Aber ich habe es dir versprochen.” Er berührte noch einmal ihr Gesicht mit den Fingerspitzen. “Gute Nacht, Liebste. Sag Bescheid, wenn etwas sein sollte.”
    Als er hinausging, ließ er die Tür einen Spalt offen.
    Casey seufzte und löschte die Nachttischlampe. Sie drehte sich auf die Seite, sodass ihr pochendes Bein gut von einem Kopfkissen abgestützt wurde. Gerade hatte sie eine gemütliche Haltung eingenommen, als sie hörte, dass Jennifer barfuß über den Flur tapste und an Marks Tür klopfte.
    “Onkel Mark”, flüsterte sie mit ängstlicher Stimme.
    Casey setzte sich auf und machte die Lampe wieder an. Gleichzeitig ging auch bei Mark das Licht an. Sie hörte, wie sich Mark und Jennifer unterhielten, aber sie konnte nicht verstehen, was sie sagten.
    “Was ist denn? Stimmt was nicht?”, rief Casey in den Flur.
    Mark und Jennifer erschienen in ihrem Türrahmen. Das Mädchen zitterte. “Jennifer sagt, dass auf der anderen Straßenseite im Park ein Mann steht.”
    “Ein Mann?” Casey sah auf die Uhr. Es war nach Mitternacht. Was hatte ein Mann um diese Zeit im Park zu suchen?
    “Ja. Ich hatte das Licht ausgemacht und war ins Bett gegangen, als mir einfiel, dass ich meine Kontaktlinsen noch drin hatte. Da bin ich noch einmal aufgestanden und ins Bad gegangen, und da stand er dann.”
    “Was hat er gemacht?”
    “Eigentlich nichts. Er stand einfach da und starrte dein Haus an.”

17. KAPITEL
    C asey setzte sich im Bett auf. “Ich sollte lieber nachschauen, was er vorhat.”
    “Oh nein, das wirst du nicht tun. Glaube nicht, dass ich dich da hinausgehen lasse”, sagte Mark. “Du bist nicht in der Verfassung, ein weiteres Kickboxduell zu bestehen. Ich werde gehen.”
    “Keiner von uns wird gehen.” Casey griff nach dem Telefon, das auf dem Nachttisch stand. “Ich rufe die Zentrale an und bitte sie, einen Streifenwagen

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