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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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Pizza heute aus. Diejenigen, die ein Handy haben, rufen jetzt die Eltern an, damit sie euch hier gleich abholen. Sagt ihnen, dass es eilt. Wer kein Mobiltelefon hat, kann meines benutzen.”
    Casey erwartete, dass die Mädchen protestierten, aber die Teenager waren erstaunlich gefasst und ernsthaft. Nachdem alle telefoniert hatten, dauerte es nur zwanzig Minuten, bis alle Eltern die Töchter abgeholt hatten.
    Dann fuhren Mark und Jennifer sie gemeinsam ins Krankenhaus.
    Dr. Adams überrumpelte die Frau in der Notaufnahme einfach und ignorierte den Papierkram, der in einer solchen Situation nötig war, völlig. Er erklärte ihr, dass er einen Wundschluss korrigieren müsse, den zuvor ein anderer Arzt vorgenommen habe, und trug Casey direkt ins Arztzimmer. Sein plötzliches Erscheinen mit einer Frau auf dem Arm löste bei den anderen Angestellten einige Aufregung aus. Kaum hatte er Casey auf eine Trage gelegt, eilten nicht eine, sondern gleich drei Krankenschwestern herbei.
    Mark rief den Schwestern Befehle zu, die Casey nicht verstand.
    Dann beugte er sich über sie. “Du musst dir ein OP-Hemd anziehen. Heb deine Hüften an, Liebste, ich muss dir die Hose ausziehen.”
    “Mark!”
    Die Schwestern hatten natürlich den Kosenamen nicht überhören können, und Casey nahm wahr, wie die drei sich mit erhobenen Augenbrauen ansahen.
    “Wenn du nicht willst, dass ich dir diese Hose zerschneide, dann musst du mir jetzt ein bisschen helfen. Komm schon, Liebling, sei nicht schüchtern. Ich habe dich schon in weniger gesehen …” Seine Augen glitzerten, und er grinste, als er Casey noch mehr erröten sah. Dann fügte er hinzu: “Jeden Morgen, wenn wir joggen gehen.”
    “Sehr witzig.”
    “Dr. Adams, benehmen Sie sich. Der jungen Dame ist es schon ganz peinlich”, wies ihn die älteste Krankenschwester zurecht und stupste ihn mit ihrem Ellenbogen beiseite. “Hier ist ein Kittel für Sie, Darling”, sagte sie freundlich und hielt einen alten geblümten Krankenhauskittel vor Casey wie einen Schirm. “Wenn Sie kurz aus Ihren Sachen schlüpfen und den hier anziehen, dann mache ich hinten die Schlaufen zu.”
    Casey beobachtete Mark aus den Augenwinkeln, während sie sich auszog und den furchtbaren Krankenhauskittel anzog. Währenddessen hielt die grauhaarige Schwester ein Laken in die Höhe, damit Mark nichts sehen konnte.
    Eine der anderen Krankenschwestern gab Mark einen winzigen Pappbecher, in dem sich eine Kapsel befand, die er Casey mit einem Glas Wasser gab. “Hier, nimm die. Bis ich mich für die OP fertig gemacht habe, wirst du entspannt und schläfrig sein.”
    Sie versuchte, ihm den Becher zurückzugeben. “Das ist nicht nötig. Ein wenig Schmerz vertrage ich schon.”
    Er beugte sich über sie und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. “Ich sehe schon: Wenn wir zusammenleben, werde ich dich immer daran erinnern müssen, wer von uns beiden der Arzt ist.”
    Casey hielt kurz die Luft an. In diesem Moment merkte sie, wie sehr ihr Herz raste. Sie vergaß, dass die anderen drei Frauen noch im Raum waren. Sie vergaß den Schmerz in ihrem Bein. Sie vergaß, dass sie sich vorgenommen hatte, nichts zu überstürzen und alles der Reihe nach zu tun. Und sie wurde sich gewahr, dass neben ihr dieser hinreißende, liebevolle Mann stand, der sie so hingebungsvoll anlächelte, dass sie das Gefühl hatte, sie würde umgehend zerschmelzen.
    Sie schloss kurz die Augen und sah dann zu Mark auf: “Werden wir … wir werden zusammenleben?”, fragte sie und berührte dabei sein Gesicht mit den Fingerspitzen.
    “Wenn es nach mir ginge, ja, sicherlich.”
    Mark beugte sich zu ihr herab und küsste sie. Es war ein zaghafter, sanfter Kuss, der in ihr schönere Gefühle auslöste, als eine Beruhigungspille es je hätte tun können. Es schien ihm dabei gleichgültig zu sein, dass ihnen jemand zusah. Sicherlich würden diese Ereignisse sofort die Runde im Krankenhaus machen. Es schien so, als hätte er es direkt darauf angelegt, vor Zeugen zu zeigen, dass es ihm ernst mit Casey war.
    Als er schließlich aufsah, lächelte er. “Jetzt nimm schon die Tablette, und sei ein braves Mädchen. Ja, so ist’s recht”, lobte er sie, als sie ihm wie ein Lamm gehorchte. “Du entspannst dich ein bisschen, während ich mich umziehe und mich fertig mache.”
    Er sah kurz zu den drei Krankenschwestern hinüber, die so taten, als seien sie beschäftigt, und sagte zu ihnen: “Passen Sie auf meine Freundin auf, bis ich wieder zurück

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