Der Tod trägt dein Gesicht
herzuschicken, der sich umschaut.”
Casey führte das Telefonat und bat um einen Rückruf, sobald die Kollegen den Park kontrolliert haben würden. Nur wenige Minuten später sahen Mark und Jennifer aus dem vorderen Schlafzimmerfenster, dass zwei Streifenwagen langsam den Park umrundeten und mit Scheinwerfern die Grünfläche absuchten, während Beamte zu Fuß und mit Taschenlampen bewaffnet unterwegs waren.
“Es sieht nicht so aus, als hätten sie jemanden gefunden”, teilte Mark Casey mit. “Die Beamten gehen zu den Streifenwagen zurück.”
Eine Weile später ging Jennifer enttäuscht in ihr Zimmer zurück. “Sie fahren weg.”
“Der Mann war wahrscheinlich schon weg, bevor die Streifenwagen hier waren. Als ihm klar wurde, dass du ihn gesehen hast, ist er bestimmt weggelaufen, weil er ahnte, dass die Polizei kommen würde”, sagte Casey.
Dann klingelte das Telefon, und alle erschraken sich gleichzeitig.
“O’Toole. Hier ist Lieutenant Bradshaw. Sie konnten niemanden im Park finden, aber sicherheitshalber postieren wir Streifenwagen vor und hinter Ihrem Haus – bis morgen früh.”
“Das ist aber nicht nötig, Chef.”
“Das ist meine Sache, O’Toole, nicht Ihre.”
“Sarge hätte Sie nicht anrufen dürfen. Ich weiß nicht, warum er Sie deshalb nachts aus dem Bett holt, wenn es sich doch um solch eine Lappalie handelt.”
“Er hat mich angerufen, weil ich alle Kollegen angewiesen habe, dass ich sofort benachrichtigt werde, wenn Sie bedroht werden. Wir haben es mit einem Mörder zu tun, der sich rothaarige Frauen als Opfer aussucht. Meine Hauptkommissarin hat rote Haare. Und jetzt glotzt ein Typ Ihr Haus an. Die Streifenwagen bleiben.”
Seine Vehemenz ließ Casey die Nase rümpfen. “Gut, was immer Sie für richtig halten. Danke, Chef.”
“Ist alles in Ordnung?”, fragte Mark, als sie den Hörer aufgelegt hatte.
“Das war mein Boss. Sie konnten niemanden finden, aber sie stellen mir Streifenwagen vor die Tür und auch hinter den Garten bis morgen früh.”
“Macht er sich Sorgen?”
“Keine Angst, er ist nur vorsichtig. Wir Polizisten tendieren dazu, sehr vorsichtig zu sein, wenn es um Kollegen geht. Da ich in der letzten Zeit so häufig im Fernsehen war und mit meinen roten Haaren …” Casey zuckte mit den Schultern und hob hilflos die Hände.
“Er macht sich Sorgen, der Killer könnte dich im Visier haben”, stellte Mark mit ernster Stimme fest.
Jennifer quiekte und rückte näher an ihren Onkel heran.
“Ja … vielleicht, aber ich nehme an, dass Lieutenant Bradshaw sich umsonst Sorgen macht.”
“Wenn wir hier in Gefahr sind …”
“Sind wir nicht. Der Lieutenant benimmt sich nur gerade wie eine Glucke. Auch wenn er recht hat, wird der Typ es nicht wagen, hier einzubrechen, wenn Streifenwagen vor der Tür stehen. Wenn du aber Angst hast, warum fährst du mit Jennifer nicht nach Hause. Ich habe ja meine Bodyguards.”
Der Teenager zupfte an seinem Hemd. “Bitte, Onkel Mark. Ich will nach Hause.”
“Wenn Jennifer und ich gehen, dann nehmen wir dich mit”, stellte Mark in einem Ton fest, der keine Widerrede duldete.
“Das ist keine gute Idee. Glaub mir, hier sind wir mit mindestens vier Polizisten vor dem Haus viel sicherer als bei euch. Außerdem habe ich eine Alarmanlage, die nagelneu ist, und ich habe sowohl an den Fenstern als auch an den Türen Sicherheitsschlösser anbringen lassen. Hier kommt keiner rein, den ich nicht durch die Tür hereinlasse.”
Sie wandte sich an Jennifer und lächelte. “Siehst du, Sweetie, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Hier bist du in Sicherheit.”
Casey wachte am nächsten Morgen davon auf, dass sie Dennis’ Stimme hörte. Erschrocken sah sie auf den Wecker. Es war fast schon acht Uhr morgens. Aufgrund der Beinverletzung, all den Geschehnissen des letzten Tages und der Tatsache, dass Mark im Zimmer nebenan schlief, hatte sie nicht erwartet, überhaupt ein Auge zuzumachen.
Sie rieb sich die Augen und zwang sich aufzustehen. Als sie ins Bad ging, sog sie bei jedem Schritt die Luft zwischen den Zähnen ein.
Nachdem sie schnell gebadet hatte – das verbundene Bein ließ sie aus der Wanne hängen –, zog sie sich an, schminkte sich ein wenig und band das Haar im Nacken zusammen. Sie zog das Holster über, steckte die Pistole hinein, nahm ihre Handtasche und ging die Treppen hinunter, vorsichtig eine Stufe nach der anderen.
Mark stand unten, bevor sie die Hälfte der Treppe geschafft hatte. “Wo willst du denn
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