Der Tod trägt dein Gesicht
hin?”
“Arbeiten. Dennis und ich müssen heute Morgen unseren Verdächtigen befragen.”
Hinter Mark erschien ihr Partner, der herzhaft in einen Bagel biss, der dick mit Frischkäse und Marmelade bestrichen war. “Morgen, Tiger. Ich bin vorbeigekommen, um dich abzuholen. Hanson und Jones waren gerade auf dem Weg zum Revier, als ich ankam. Sie haben mir von dem Typen im Park erzählt. Sie haben mir aufgetragen, dir zu sagen, dass nachts alles ruhig geblieben ist.”
“Ich habe dem Chef gleich gesagt, dass er sich keine Sorgen machen soll.”
“Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Stell dir meine Überraschung vor, als ich den Doc hier gesehen habe. Wir haben uns sehr gut beim Frühstück unterhalten. Außerdem ist der Kaffee ganz ausgezeichnet, den er kocht. Du solltest ihn probieren.” Er hielt einen dampfenden Becher hoch.
Casey roch den frischen Kaffeeduft, und sofort hatte sie Durst. “Ich nehme Kaffee in der Thermoskanne mit. Ich habe keine Zeit, zu frühstücken. Ich bin schon viel zu spät dran.”
“Du wirst heute nicht arbeiten gehen”, sagte Mark.
“Oh doch, das werde ich.”
“Verdammt, Casey, du musst dein Bein schonen.”
“Hey, Tiger. Es ergibt keinen Sinn, dass du dich jetzt nicht ausruhst. Ich kann die Befragung auch allein durchführen.”
“Das weiß ich doch. Aber es ist mein Fall, und ich werde dabei sein.” Sie sah Mark mit zusammengekniffenen Augen an. “Bevor wir einen Schritt weiter in unserer Beziehung gehen, solltest du wissen, dass ich nicht sonderlich gut auf Befehle reagiere.”
“Liebste, darum geht es doch gar nicht, das schwöre ich dir. Du bist verletzt, und ich versuche nur, mich um dich zu kümmern. Wenn du darauf bestehst, zur Arbeit zu gehen, dann kommen Jennifer und ich mit.”
“Nein, das werdet ihr nicht. Und überhaupt: Musst du nicht arbeiten und deine Nichte zur Schule gehen?”
“Heute ist Samstag”, warf Jennifer ein.
Das hatte Casey in der Aufregung völlig vergessen.
Nach einer weiteren Diskussion einigten sich Casey und Mark darauf, eine Krücke zu kaufen, um das Bein zu entlasten.
Da der nächste Tag Sonntag war und Montag schon der 4. Juli, also der Nationalfeiertag, wollten Mark und Jennifer nach Hause fahren, ein paar Sachen packen und dann in zwei Stunden wieder bei Casey sein.
“Keine Sorge, Doc. Ich sorge schon dafür, dass sie sich nicht übernimmt”, versicherte Dennis ihm und wandte sich auf dem Weg zum Revier neugierig an seine Partnerin. “Also, dann seid der Doc und du nun ein Paar, oder was?”
“Wir gehen miteinander, irgendwie.” Casey war es unangenehm, mit Dennis über ihre Beziehung zu Mark zu sprechen. Sie rutschte unruhig auf ihrem Sitz herum.
“Was soll das denn heißen, ‘ihr geht irgendwie miteinander’?”
“Eigentlich treffen wir uns nur nach Jennifers Softballspielen, gehen dann gemeinsam essen und das war’s. Nichts Ernstes.”
“Möchtest du, dass etwas Ernstes daraus wird?”
“Nein. Vielleicht. Ach, was weiß ich. Alles scheint irgendwie zu schnell zu gehen. Ich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht.”
“Was gibt es denn da noch groß zu überlegen? Der Doc ist ein toller Mann und verrückt nach dir. Weißt du, was dein Problem ist?”
“Nein, aber ich bin sicher, dass du es mir gleich sagen wirst.”
Unbeeindruckt von Caseys Sarkasmus fuhr Dennis fort: “Deine und Tims Liebe hat sich ganz langsam mit der Zeit entwickelt, deshalb traust du Mark jetzt nicht über den Weg, geschweige denn deinen eigenen Gefühlen zu ihm. Du bist von deinen Gefühlen überrascht worden. Nun, ich muss dir sagen, Tiger, draußen in der wirklichen Welt sind die Menschen wie vom Blitz getroffen, wenn sie den richtigen Menschen treffen.” Er lächelte vor sich hin und sah dabei recht blöd aus. “Ich erinnere mich noch gut daran, wie es war, als ich das erste Mal Mary Kate gesehen habe. Das hat mich glatt umgehauen.”
“Ich weiß, ich war dabei. Können wir uns bitte über etwas anderes unterhalten? Ich möchte im Moment wirklich nicht darüber sprechen.”
“Klar. Aber denk nicht zu lange darüber nach, und mach dir nicht so viele Sorgen, Tiger. Gefühle können nicht so auseinandergenommen werden, wie du es bei einem Fall machst. Du kannst nur dem Herrgott dafür danken, dass du jemanden gefunden hast, und es einfach genießen.”
Als Casey mit Dennis in den Befragungsraum kam, waren zwei Uniformierte dabei, um den Verdächtigen zu bewachen.
Attila lachte, als er sie sah. “Sieht ja so
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