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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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die es in eine Decke einwickelte und der Mutter an die Brust legte.
    Mark arbeitete ruhig weiter, während die frischgebackenen Eltern sich über die Kleine beugten, die mit einem schrillen Schrei kund tat, dass ihr die Situation nicht besonders gefiel. Dennis weinte lautlos, während Mary Kate gleichzeitig lachte und weinte.
    Als Casey die beiden so sah, spürte sie einen Kloß im Hals. Sie konnte kaum Luft holen.
    Die Pause war nur kurz. Als die Wehen wiederkamen, nahm Casey das Baby aus Mary Kates Armen und gab es Francis, die mit dem Kind im Badezimmer verschwand, um es zu baden.
    “Jetzt geht es los. Zweite Runde”, sagte Mark mit seiner tiefen, beruhigenden Stimme. Es kamen noch drei schwere Wehen, an deren Ende das zweite Mädchen der Shannons in Marks wartende Hände glitt.
    Casey sah ihm dabei zu, wie er auch den zweiten Zwilling versorgte. Sie war wie hypnotisiert von seiner ruhigen professionellen Art. Seine großen Händen gingen mit diesem winzigen Neugeborenen so sorgsam und liebevoll um … Casey schmolz dahin.
    Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie in diesen Mann verliebt war. Sie war zutiefst, vollständig und unabdingbar in diesem Mann verliebt.
    “Hier.” Mark drehte sich zu Casey um und gab ihr das zweite Baby. Er sah sie an und fragte: “Geht es dir nicht gut?”
    Casey schluckte und nickte. “Es ist … es ist nur alles so wunderbar.”
    Er lächelte. “Ja, nicht?”
    In diesem Moment hörten sie den Krankenwagen mit Sirenengeheul die Auffahrt hinauffahren. Innerhalb von Sekunden kamen die Sanitäter mit einer Trage in das Schlafzimmer. Sie waren überrascht, Mark dort vorzufinden, und noch überraschter, als sie hörten, dass er gerade die beiden Zwillinge entbunden hatte.
    “He, Doc, gut gemacht”, sagte einer des Rettungsteams.
    Es waren so viele Menschen im Haus, und jeder versuchte, einen Blick auf die beiden Neugeborenen zu werfen, dass es eine Weile dauerte, bis allmählich wieder Ruhe eingekehrt war. Nach wenigen Minuten schoben die Sanitäter eine strahlende Mary Kate in den Krankenwagen, die in jedem Arm ein Mädchen hielt. Alle gingen mit hinaus und riefen ihr Glückwünsche und Ermunterungen nach, als die Türen hinter Mary Kate geschlossen wurden. Dann fuhr der Rettungswagen durch den Wald hinein in die Stadt.
    Mark nahm Casey bei der Hand und wandte sich an seinen Bruder. “Matt, ich muss ins Krankenhaus fahren und nach Mary Kate sehen, bis der zuständige Arzt da ist. Würdest du so nett sein, Danny nach Hause zu bringen?”
    “Klar, das mache ich gern. Kein Problem.”
    “Das ist doch okay, dass Matt dich nach Hause fährt, oder Danny?”, fragte Mark. “Casey muss mit mir ins Krankenhaus fahren, um auf ihre Cousine aufzupassen.”
    “Das ist okay. Oh Mann, das war so aufregend. Ich kann nicht abwarten, Keith das zu erzählen. Haben Sie Mary Kate wirklich geholfen, diese Babys zu bekommen?”
    Mark grinste und beugte sich zu Danny, um mit vertraulicher Stimme zu sagen: “Ehrlich gesagt, nur zwischen dir und mir, Kumpel: Sie hat die meiste Arbeit geleistet. Aber erzähl das niemandem weiter.”
    “Glaube ihm kein Wort, Danny.” Matt schlug Mark auf die Schulter. “Mein kleiner Bruder ist ein Superarzt. Das hast du klasse gemacht, Brüderchen. Ich habe dich vorher nie in Aktion gesehen. Ich bin stolz auf dich, Mann.”
    “Danke.”
    Er wandte sich wieder an Danny und sagte: “Außerdem, Danny, leg nicht so viel Gewicht darauf, dass ich gerade gesagt habe, er sei mein kleiner Bruder. Er ist nur zwei Minuten jünger als ich. Mark und ich sind auch Zwillinge.”
    “Wirklich?”, Danny strahlte. “Ich habe noch nie Zwillinge kennengelernt, und heute Abend treffe ich gleich zwei davon. Das ist so toll!”
    Casey sagte ihren Eltern Bescheid und verabschiedete sich von ihnen. Doch als die beiden gerade gehen wollten, wurden sie von Granda Seamus aufgehalten.
    “Mark, mein Junge. Bevor Sie gehen, muss ich Ihnen etwas sagen. Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen”, erklärte der alte Mann.
    “Wieso denn?”
    “Vergessen Sie, was ich darüber gesagt habe, dass Sie hier in der Familie überflüssig sin’. Sie sin’ ein feiner Arzt, das sin’ Sie nämlich. Und wir sin’ stolz, dass wir sagen können, dass Sie zu uns gehören.”
    Es war schon nach elf Uhr, als Mark Casey nach Hause fuhr. Sie waren beide erschöpft von dem Tag, den sie draußen verbracht hatten, und von dem dramatischen Abschluss, den ihnen Mary Kate mit der Geburt der Zwillinge beschert hatte.

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