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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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Schütze hatte vielleicht um die Ecke geparkt und konnte durch den Park zurückgeschlichen sein. Auch wenn sie die Beleuchtung der vorderen Veranda ausgeschaltet hatte, warf die Straßenlaterne an der Ecke doch noch genügend Licht in den Vorgarten. Außerdem fiel Licht durch die Fenster ihres Wohnzimmers auf die Straße hinaus. Sie und Mark waren auf dem Rasen für jeden sichtbar.
    Zu ihrer Erleichterung hörte sie schon die Sirenen herannahen. Doch zunächst kamen zwei Streifenwagen die Straße herunter. Einer nach dem anderen hielt vor dem Bürgersteig an. Die Beamten stiegen mit gezogenen Waffen aus und suchten die Straße nach potenziellen Angreifern ab. Einen Augenblick später kam ein Zivilfahrzeug an, aus dem Keith ausstieg. Auch er hatte seine Waffe im Anschlag. “Ich kam gerade von einer Verabredung nach Hause, als ich den Anruf bekam”, sagte er. “Geht es dir gut?”
    “Ich bin unverletzt, aber Mark wurde angeschossen.”
    Links und rechts gingen die Lichter in den anderen Stadthäuschen an und die Nachbarn traten in ihren Bademänteln hinaus auf die Straße, um nachzuschauen, was los war.
    “Sind Sie okay, Detective?”, fragte Streifenpolizist Kaslowski, der Nachtschicht hatte und auf sie zugelaufen kam.
    “Ja, aber mein Freund ist getroffen worden. Wo zur Hölle bleibt der Krankenwagen?”
    “Keine Sorge, jetzt kommt er gleich. Und wenn ich mich nicht irre, kommt da hinten auch der Wagen von Lieutenant Bradshaw.”
    Die Sanitäter waren dieselben, die ihre Cousine am Nachmittag ins Krankenhaus gebracht hatten. Sie schnappten nach Luft, als sie Casey wiedersahen, aber als sie sich niederknieten, um den Verletzten zu begutachten, rief der eine von ihnen aus: “Heilige Mutter Gottes, das ist ja Dr. Adams.”
    “Nein, wirklich?”, antwortete der andere.
    Casey stand auf, um ihnen aus dem Weg zu gehen, damit sie ihre Arbeit machen konnten. Ihr Chef kam ihr über den Rasen entgegen.
    “Was um Himmels willen ist hier passiert, O’Toole?”
    Während auch Keith neben ihr stand, berichtete sie so genau wie möglich, was vorgefallen war. Dabei behielt sie immer Mark im Auge. “Ich konnte es nicht riskieren zurückzuschießen, mit all den Anwohnern drum herum.”
    “Konnten Sie den Schützen sehen?”
    “Kaum. Vielleicht hat er auch eine Skimaske getragen.” Einer der Rettungssanitäter schnitt Marks Hemd auf und zog den Stoff von der Wunde. Mark stöhnte vor Schmerz auf. “Wie geht es ihm?”, fragte Casey besorgt.
    “Es sieht nicht allzu schlecht aus. So wie es aussieht, hat ihn die Kugel am Schulterblatt getroffen und ist dadurch abgelenkt worden. Aber es ist ein schlimmer Streifschuss.”
    “Das bedeutet, dass die Kugel noch hier irgendwo herumliegen muss. Wo befand sich der Schütze, und in welche Richtung schaute Ihr Freund, als er getroffen wurde?”, fragte Bradshaw.
    Sie gab dem Lieutenant die nötigen Informationen. Daraufhin befahl er einigen Männern, nach der Kugel zu suchen. “Machen Sie sich mal nützlich, Watson. Helfen Sie ihnen.” Der Lieutenant drehte sich wieder zu Casey um. “Sonst noch etwas?”
    “Ja, zwar habe ich den Schützen nicht richtig erkennen können, aber ich habe den Wagen gesehen, als er hier vorbeifuhr. Es ist ein heller Lieferwagen. Ich glaube nicht, dass das ein Zufall ist.”
    Ihr Chef sah sie scharf an. “Sie glauben, dass dieser Überfall etwas mit den Serienmorden zu tun hat?”
    “Ich habe keine richtigen Beweise, aber ich habe das Gefühl, dass das zutrifft.”
    “Hat er vielleicht auf Sie schießen wollen?”
    “Vielleicht. Aber das bezweifele ich. Ich stand im Türrahmen, ich war gut zu sehen und hatte Licht von hinten, aber er zielte direkt auf Mark.”
    “Aber dennoch muss das doch etwas mit Ihnen zu tun haben. Und außerdem glaube ich auch nicht an Zufälle.”
    “Ich gebe Ihnen recht. Er hat da drüben im Park auf uns gelauert.”
    “Lieutenant, wir haben die Kugel gefunden.” Ein uniformierter Beamter kam herüber und ließ ein Plastiktütchen mit der Kugel in die Hand des Lieutenants fallen. “Die steckte da drüben im Stamm der Zitterpappel neben dem Fenster. Wir hatten Glück, denn das Holz war weich. Die Kugel ist daher unbeschädigt.”
    “Sie haben die Kugel gefunden?”, fragte Keith und stellte sich zu Casey und dem Lieutenant.
    “Ja. Ich werde jetzt den Ballistiker anrufen. Auch wenn ich ihn wecken muss, ich will ihn gleich im Labor treffen. Ich will, dass die Kugel noch heute Nacht untersucht wird. Ich werde Sie

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