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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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Mark stellte den Wagen in der Garage ab, und sie gingen durch die Hintertür, die in die Küche führte, ins Haus. Mark musste noch Jennifers Sachen abholen. Am nächsten Tag wollte Casey wieder arbeiten gehen, und auch Mark musste wieder in die Praxis. Sie hatten sich beide, wenn auch widerwillig, darauf geeinigt, dass Casey jetzt wieder alleine zurechtkäme.
    An der Haustür verabschiedeten sie sich mit einem langen intensiven Kuss. Danach hielt Mark sie noch lange im Arm, ohne zu sprechen. Caseys Wange ruhte an seiner Brust. Sie hatte die Arme um ihn geschlungen, und sein Kinn lag auf ihrem Kopf. “Das war ein schöner Tag”, murmelte er. Sein warmer Atem berührte ihre Haare leicht, und sie zitterte.
    “Hm. Ja, es war ein wunderbarer Tag. Trotz Dannys kleinem Anfall.”
    “Ja, aber er hat sich ja wieder beruhigt. Ich glaube, am Ende mochte er mich sogar.” Mark bewegte sein Kinn auf ihrem Kopf und strubbelte mit seinen Bartstoppeln durch ihre Locken. “Ich hoffe, wir werden noch viele solcher Tage vor uns haben.”
    Casey stiegen die Tränen in die Augen, und sie lächelte. “Das werden wir.” Fast hätte sie ihm gestanden, dass sie in ihn verliebt sei, aber sie entschied, damit noch zu warten.
    Mark ließ sie los und öffnete die Tür. “Schließ gut hinter mir ab. Ich bin nicht davon überzeugt, dass der Typ aus dem Park nicht wieder auftaucht.” Er gab ihr noch einen kurzen Kuss und ging hinaus. “Ich rufe dich morgen an.”
    “Okay.” Casey stand an der Tür und sah ihm nach, wie er auf dem Bürgersteig zu seinem Wagen ging. In der einen Hand hielt er seine Leinentasche mit seinen Sachen, die andere steckte in der Tasche seiner Windjacke. Er schaute nach oben in den sternenklaren Himmel. Allein dieser Anblick erregt mich, dachte Casey, und sie seufzte. Sie fühlte sich wie eine Sechzehnjährige mit Liebeskummer.
    Casey war gerade dabei, die Tür zu schließen, als sie ein Motorengeräusch hörte, das schnell näher kam. Dann hörte sie Reifen quietschen. Auf der Straße bog ein großer Wagen um die Ecke, der kein Licht anhatte. Der Fahrer lag im Schatten, aber sie sah, dass er den linken Arm hob und etwas Silbriges das Licht der Straßenlaterne reflektierte.
    “Mark! Vorsicht!”
    Im Umdrehen fragte er: “Was …?”
    Casey sah einen Lichtfunken aus dem Lauf sprühen und hörte einen Schuss.
    Marks Körper zuckte, dann stieß er einen schmerzerfüllten Schrei aus.
    “Mark!”, schrie Casey, als er mit dem Gesicht vornüber in ihren Vorgarten stürzte.
    Casey griff nach ihrer Handtasche, die auf dem Tisch im Flur lag, zog die Pistole heraus und humpelte so schnell wie möglich nach draußen.
    Sie hielt ihre Waffe mit beiden Händen, um auf den kaum noch wahrnehmbaren Schatten des Wagens zu zielen. Doch das Auto war zu schnell. Sie konnte keinen gezielten Schuss abgeben. Außerdem konnte sie hier, in einer Wohngegend, nicht blindlings herumschießen.
    Sie ließ sich neben Mark fallen und sah, dass sich ein Blutfleck auf seinem Rücken ausbreitete. Sie zog ihren Baumwollpullover aus und presste ihn gegen die Wunde. Mit den Fingern an seinem Hals versuchte sie, seinen Puls zu fühlen. Als sie ein regelmäßiges Pulsieren spürte, seufzte sie vor Erleichterung auf. “Mark. Mark, kannst du mich hören? Sprich mit mir.”
    Er stöhnte und versuchte, seinen Kopf zu heben. “Ja, ich … ich … kann dich hören. Was … was ist passiert?”
    “Du bist angeschossen worden. Warte eine Sekunde, ich hole mein Handy.”
    Sie humpelte zurück ins Haus und nahm das Mobiltelefon aus ihrer Handtasche, dann ging sie zurück in den Vorgarten, während sie die Notrufnummer der Polizei wählte. “Hier spricht Detective O’Toole. Ein Mann ist angeschossen worden. Wir brauchen sofort einen Rettungswagen.”
    Sie gab der Zentrale ihre Adresse und setzte sich neben Mark. Die Pistole legte sie neben sich. Während sie mit einer Hand ihren Pullover auf seine Wunde presste, wählte sie die Nummer ihres Reviers und erklärte, was vorgefallen war. Immer hielt sie dabei die gegenüberliegende Straßenseite mit dem Park im Auge.
    “Warum … warum sollte mich jemand erschießen wollen?”, stöhnte Mark.
    “Das weiß ich nicht. Aber ich werde es herausfinden.”
    Er bewegte sich ein wenig und stöhnte auf.
    “Bleib nur ruhig liegen, der Krankenwagen ist auf dem Weg.”
    Und zwar sollte er ziemlich zügig hier sein, dachte sie bei sich, während sie die Schatten auf der anderen Straßenseite genau im Auge behielt. Der

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