Der Tod trägt dein Gesicht
anrufen, sobald die Ergebnisse vorliegen.”
“Gut.” Casey beobachtete, wie die Sanitäter Mark auf eine Trage legten und ihn in den Wagen schoben. “Brauchen Sie sonst noch etwas von mir? Wenn nicht, dann fahre ich jetzt mit Mark ins Krankenhaus.”
“Tun Sie das. Aber Sie werden nicht ohne die Begleitung einiger Uniformierter gehen.”
“Ich gehe mit”, meldete sich Keith freiwillig.
“Nein. Sie haben schon den ganzen Tag Bereitschaft gehabt, und morgen arbeiten Sie wieder. Diese Jungs hier haben gerade erst angefangen und sind noch frisch.” Lieutenant Bradshaw sah Casey kritisch an. “Solange wir den Fall nicht gelöst haben, stelle ich Ihnen hier zwei Streifenwagen hin. Hinten wird einer am Gartentor stehen. Verstanden?”
“Ich bin damit einverstanden”, sagte sie. “Solange Mark auch Personenschutz bekommt. Der Täter wollte ihn umbringen. Ich will, dass zumindest ein Beamter ihn schützt, wenn er arbeitet. Nachts wird er bei mir bleiben.”
Keith und der Lieutenant hoben die Augenbrauen, aber der Lieutenant antwortete nur: “Gut. Gute Idee. Morgen früh wird ein Beamter hier sein, der bei Ihrem Freund bleibt.”
“Danke.”
Während Casey dem Krankenwagen hinterherfuhr, rief sie Matt an und dann ihren Partner, der sowieso schon mit seiner Frau und den Zwillingen im Krankenhaus war, und erzählte ihnen, was passiert war. Dennis wartete schon auf sie, als sie neben Marks Bahre in die Notaufnahme ging.
Mark wurde sofort in einen Behandlungsraum gebracht. Casey, Dennis und zwei uniformierte Beamte mussten im Wartezimmer bleiben.
Matt und Jennifer kamen wenige Minuten später an. “Weiß man schon etwas über seinen Zustand?”, fragte er, sobald er Casey sah.
“Nein, noch nicht.”
“Er ist erst seit zehn Minuten da drin. Setzt dich doch einen Augenblick. Ich kann mir aber vorstellen, dass es noch eine Weile dauern wird”, sagte Dennis.
Casey schien es, als würden sie eine Ewigkeit warten. Sie lief in der Aufenthaltszone hin und her und trank pausenlos Kaffee, den ihr Jennifer Gott sei Dank immer von dem Automaten auf dem Flur holte. Diverse Male versuchte Matt, sie zu beruhigen. Schließlich hatten die Sanitäter gesagt, dass die Schusswunde nicht lebensgefährlich sei.
Am liebsten hätte sie entgegnet: “Genau! Was wissen die denn schon?”, aber sie hielt sich zurück. Es war nicht nötig, mit ihren Zweifeln auch noch Matt und Jennifer anzustecken.
“Wenn sie sich so benimmt, dann ist es am besten, sie in Ruhe zu lassen”, riet Dennis Matt. “Vertrau mir. Ich arbeite seit Jahren mit dieser Frau zusammen. Du willst mit einem unruhigen Tiger nicht in einen Käfig gesperrt werden.”
“Setzt dich doch bitte nur mal kurz hin und ruh dich aus”, bat Matt Casey.
“Wenn dich mein Hin-und-her-Gelaufe nervt, dann gehe ich eben hinaus in den Flur”, gab sie zurück. Verdammt, sie konnte jetzt einfach nicht still sitzen. Ihre Nerven lagen blank.
Die beiden uniformierten Beamten standen auf und machten Anstalten, sie zu begleiten. Aber bevor Casey den Raum verlassen konnte, sprang Matt von seinem Stuhl auf, ging zu ihr und hielt sie fest. “Komm schon, Casey, ich habe es nicht so gemeint. Ich sehe doch einfach nur, dass du dir Sorgen machst. Glaub mir, ihm wird es schon bald wieder besser gehen. Mark ist zäh.”
“Mensch, ich kann dir kaum den Rücken kehren, da gräbst du schon meine Frau an.”
“Mark!” Casey drehte sich um. Vor Freude zersprang ihr fast das Herz, als sie ihn dort im Warteraum stehen sah. Sie lief zu ihm hin, nahm seine Hände und sah ihn aufmerksam an. “Geht es dir gut? Wie geht es dir? Was hat der Arzt gesagt?”
Mark lachte. “Eins nach dem anderen.” Er zog sie zu sich heran, und Casey legte ihre Arme um seine Hüften und schmiegte ihr Gesicht an seine Brust. Der gleichmäßige ruhige Schlag seines Herzens, den sie hörte, war das schönste Geräusch, das sie jemals wahrgenommen hatte. “Aber ich freue mich, dass du dir solche Sorgen um mich gemacht hast”, murmelte er.
Neben ihm stand ein Mann, der sich räusperte. Mark ließ Casey los, legte ihr nur einen Arm auf die Schulter und drehte sich zu dem anderen um. “Das ist mein guter Freund Dr. Jon Sorensen. Er hat mich gerade wieder zusammengenäht. Er weiß also, wie es um mich steht.”
“Lassen Sie mich nur kurz sagen, dass es Mark schnell wieder besser gehen wird. Wie seine Freunde und Liebsten wissen, ist er nicht kleinzukriegen.”
Alle lachten leise vor sich hin, wie es der
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