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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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die den ganzen Tag gearbeitet hatten, sowie eine Spur von Ledergeruch, der Geruch von der Billardkreide und hin und wieder Zigarettenqualm.
    Als sie von der Besichtigung des zweiten Tatortes zurückgekommen waren, hatte Casey Dennis überredet, ein Geschenk für Danny zu kaufen. Sie hatten den Rahmen ein wenig gesprengt, um alle Folgen von
Star Trek
auf DVD zu bekommen, aber sie hatten sich die Kosten geteilt. Sie mochten Danny, und Danny liebte diese Serie.
    “Gut.” Dennis reckte den Hals. “Ich glaube, ich sehe Danny und Keith an der Bar.”
    Sie steuerten auf die Bar zu.
    “He, Geburtstagskind, wie geht es dir?”, rief Dennis, sobald sie den Tresen erreicht hatten.
    “Hi, Detective Shannon”, antwortete Danny, aber er würdigte Dennis kaum eines Blickes, weil er sich sofort Casey zuwandte. Er lächelte sie schüchtern an. “Hallo, Casey. Ich hatte schon Angst, du hättest meinen Geburtstag vergessen.”
    “Was? Ich und deine Geburtstagsparty vergessen? Auf keinen Fall! Herzlichen Glückwunsch, mein Hübscher.” Casey stellte sich auf die Zehenspitzen und gab Danny einen Kuss auf die Wange. Er wurde rot.
    Keith schlug seinem Bruder auf den Rücken. “Siehst du? Habe ich dir nicht gesagt, dass sie kommen wird? Sie hat es versprochen. In der letzten Stunde hatte er Angst, du hättest es dir anders überlegt und würdest nicht mehr kommen.”
    “Sei nicht albern. Ich würde doch um nichts auf der Welt deinen Geburtstag verpassen. Hier. Das ist von Dennis und mir.”
    “Ein Geschenk!” Dannys Augen leuchteten. Er streichelte das Päckchen, das in Geschenkpapier eingewickelt war, und sein Gesicht strahlte. “Guck mal, Keith. Casey hat ein Geschenk mitgebracht. Es ist für mich.”
    “Ja, Kumpel, das ist toll.”
    “Was ist da wohl drin?”
    “Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden. Mach es auf.”
    Danny riss die Augen auf und strahlte Casey an. “Darf ich? Ich will das schöne Papier nicht kaputt machen.”
    “Das macht nichts, Sweetie.” Casey beugte sich zu ihm und senkte die Stimme. “Ich erzähl dir jetzt ein Geheimnis. Immer, wenn ich ein Geschenk bekomme, zerreiße ich das Papier.”
    “Wirklich?”
    “Ja klar. Das ist das Beste an Geschenkpapier. Mach schon, mach es auf.”
    Mit unverhohlenem Vergnügen ging Danny auf das Geschenk los, zerrte an der Schleife und zerriss das Papier. Als er das Paket mit den eingeschweißten DVDs sah, zog er die Luft durch die Zähne ein.
    “Star Trek!
Sieh mal, Keith! Seht mal her, alle! Casey hat mir
Star Trek
geschenkt!” Er presste das Päckchen an seine Brust, und seine Augen verschwammen in Tränen. Er wippte von rechts nach links. “Das ist toll. Das ist toll. Danke, Casey. Danke schön! Du bist so wundervoll.”
    “Hey Sweetie, nicht weinen”, flüsterte Casey ihm ins Ohr und umarmte ihn. “Du schaust dir die DVDs an und hast Spaß, okay? Und vergiss nicht, Dennis hat sie dir auch geschenkt.”
    “Ich vergesse es nicht.” Danny schniefte und wischte sich die Augen mit seinem Ärmel. “Danke schön, Detective Shannon.”
    “Gern geschehen, Junge.”
    Keith nahm einen Schluck Bier und betrachtete dabei seinen kleinen Bruder voller Zuneigung.
    Casey beobachtete, wie er ihr ein Bier bestellte und sich um seinen Bruder kümmerte. Während sie trank, spürte sie ein warmes Gefühl in ihrem Herzen. All die Arroganz und Großspurigkeit, die Keith sonst an den Tag legte, verschwanden, sobald er mit seinem Bruder zusammen war. Es war schade, dass er seine sanfte Seite nicht häufiger auslebte.
    “Hey, Sportsfreund, frag Casey doch, ob sie mit dir tanzt! Heute ist schließlich dein Geburtstag!”
    Dannys Augen richteten sich auf Casey. Mit einer Mischung aus Angst und Verlangen sagte er: “Äh … ich … ich kann nicht.”
    “Na klar kannst du! Tu’s einfach.”
    “Keith, ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist”, gab Casey zu bedenken.
    “Siehst du, sie will gar nicht mit mir tanzen.”
    “Oh, Sweetie, daran liegt es nicht. Es ist hier nur viel zu eng, um zu tanzen.” Aber eigentlich war sie nicht in der Stimmung. Sie wollte nur ein Bier trinken und dann nach Hause gehen, aber sie brachte es nicht übers Herz, Danny zu enttäuschen.
    “Das lässt sich ändern.” Keith stieß einen Pfiff aus, der die meisten Gäste erstarren ließ. Plötzlich war der Lärm auf leises Gemurmel gedämpft. “Okay, ihr Schnapsnasen, macht mal die Tanzfläche frei. Danny will mit seiner Freundin tanzen. Er hat heute Geburtstag.”
    Pfiffe und Geheul

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