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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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erfüllten den Raum. Casey warf ihrem Partner einen Hilfe suchenden Blick zu, aber Dennis verzog nur die Lippen, als wolle er sagen: Sieh mich nicht so an! Du wolltest doch unbedingt hierher, oder?
    Also setzte sie ein Lächeln auf, schob ihren Arm durch Dannys, der mittlerweile knallrot geworden war, und ging auf die Tanzfläche zu, die sich vor der Musikbox befand und in etwa so groß war wie eine Briefmarke.
    Im gleichen Moment begann eine langsame Ballade. Danny legte eine Hand auf Caseys Hüfte, mit der anderen hielt er ihren Arm weit ausgestreckt. Er bewegte sich wie ein Zinnsoldat, sein Gesicht vor Konzentration angespannt. Sein Blick war starr auf seine Füße gerichtet, während er leise zählte. Zwischen ihm und Casey war mindestens ein halber Meter Platz.
    “Woo-hoo!” Das Publikum johlte.
    “Weiter so, Danny!”, riefen die Männer.
    “Komm schon Danny, zieh sie näher an dich ran. Flüstere ihr was ins Ohr.”
    Casey warf einen stechenden Blick in die Richtung, aus der die letzte Bemerkung gekommen war. Ein Mann griff sich an die Brust und gab vor, tödlich getroffen nach hinten zu stolpern.
    “Hör nicht auf das, was diese Clowns reden, Danny. Du machst das prima.”
    Er starrte weiter auf seine Füße und zählte die Takte. Offensichtlich hatte er nichts von dem, was sie oder die anderen gesagt hatten, gehört.
    Als das Lied zu Ende war, lächelte sie ihn an. “Danke, Danny, das war schön.”
    Er schaute erleichtert und sehr fröhlich aus, wie ein Tier, dessen Herrchen es gerade gelobt hatte. “Habe ich das gut gemacht?”
    “Ja, das hast du. Du bist ein sehr guter Tänzer.”
    “Keith hat mir das beigebracht.”
    “Na, dann hat er das gut gemacht.”
    “Danke”, sagte Keith hinter ihr.
    Irritiert drehte sich Casey um, und bevor sie wusste, wie ihr geschah, hatte Keith seinen Arm mit einer einzigen fließenden Bewegung um ihre Taille geschwungen und zog sie zu sich. “Wenn das so ist, darfst du jetzt mit seinem Lehrer tanzen. Es macht dir doch nichts aus, wenn ich sie dir für einen Tanz entführe, Sportsfreund?”, fragte er seinen Bruder, während er Casey schon im Takt der Musik wiegte.
    “Macht mir nichts aus. Keine Sorge, Casey”, fügte Danny vom Rand der Tanzfläche hinzu. “Er ist ein wirklich guter Tänzer.”
    “Keith … Macht es dir etwas aus, wenn wir aufhören? Ich bin müde. Die Woche war anstrengend.”
    “Entspann dich. Lehn dich nur an mich.”
    “Keith, du hältst mich zu fest.”
    Er neigte den Kopf zurück und sah sie mit dem schmelzenden Blick an, den sie an ihm schon so oft anderen Frauen gegenüber gesehen hatte. Dann murmelte er mit einem ziemlich lasziven Unterton: “Baby, ich glaube nicht, dass das möglich ist. Entspann dich und beweg dich zur Musik.”
    Casey seufzte. Sie schien keine andere Wahl zu haben, als mitzumachen, wollte sie eine Szene vermeiden und Danny nicht aufregen. Resigniert tanzte sie weiter. Sie machte sich noch nicht einmal die Mühe zu protestieren, als Keith sein Kinn gegen ihre Schläfe lehnte und sie noch dichter an sich heranzog.
    Er war wirklich ein sehr guter Tänzer, das musste sie zugeben. Wenn sie eine Liebesbeziehung gehabt hätten, hätte sie diesen Tanz genossen. Sie bewegten sich zur Musik wie eine Feder. Ihre Körper verschmolzen von der Schulter bis zum Knie. Diese Sinnlichkeit suggerierte eine Nähe, die es nicht gab.
    Schließlich war das Stück zu Ende, aber Keith ließ sie nicht los.
    “Keith, lass mich.”
    “Entspann dich, Babe”, flüsterte er in ihr Ohr, während er sie auf der Stelle wiegte. Als Sekunden später das nächste Lied begann, tanzte er einfach weiter.
    Aus ihren Augenwinkeln beobachtete Casey, wie sich die Polizisten gegenseitig mit den Ellenbogen anstießen und tuschelten. Über Keiths Schulter hinweg sah sie Dennis und sagte lautlos: “Hilf mir!”
    Ihr Partner trank sein Glas leer und schob sich zur Tanzfläche durch. Er tippte Keith auf die Schulter. “Entschuldige, wenn ich unterbreche.”
    “Geh weg, Shannon.”
    “Casey und ich müssen los. Wenn wir rechtzeitig zum Essen bei deiner Familie sein wollen, dann müssen wir jetzt gehen.”
    Stirnrunzelnd hörte Keith auf, sich zu bewegen, und ließ Casey los. “Was soll das heißen, ihr müsst los? Ihr könnt noch nicht gehen. Ihr seid doch gerade erst gekommen.”
    “Ich weiß, und es tut mir leid. Wenn wir vorher gewusst hätten, dass Danny heute Geburtstag hat, hätten wir es anders organisiert. Aber ich kann das Abendessen bei meiner

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