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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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auch ein beliebter Treffpunkt für die Beamten aus dem Zweiten Bezirk. Manchmal ging Casey dorthin, um nach einem anstrengenden Tag ein Bier mit den Kollegen zu trinken oder mit ihnen eine Pensionierung oder Beförderung zu feiern, aber an diesem Abend war sie dafür nicht in der Stimmung. Wäre es nicht gerade Dannys Ehrentag gewesen, hätte sie sich entschuldigt.
    “Fein”, sagte Keith. Er nahm ihre Hand und küsste sie, bevor Casey wusste, wie ihr geschah. “Bis später, Schätzchen.”
    Casey wartete, bis Keiths Schritte im Gang verhallt waren. Dann zeigte sie mit dem ausgestreckten Finger auf ihren Partner. “Glaub ja nicht, dass du dich davonschleichen kannst, mein Lieber. Wenn du meinst, ich würde allein ins Muldoon’s gehen, dann hast du dich geschnitten. Du rufst sofort Mary Kate an und sagst ihr, dass du heute ein wenig später nach Hause kommst.”
    Sie richtete sich auf seinen Protest ein, doch stattdessen überraschte er sie.
    “Ich will mich gar nicht davonschleichen, Tiger. Außerdem mag ich Danny. Und überhaupt traue ich Watson nicht über den Weg, was dich angeht. Ich habe das Gefühl, dass er dich auf die Liste seiner Eroberungen setzen will, und ich werde dafür sorgen, dass das nicht passiert.”
    “Um Himmels willen, Dennis. Erst Dr. Adams und nun Keith. Warum fällt dir jetzt plötzlich ein, dass jeder Mann, der mir begegnet, mich ins Bett zerren will? Habe ich den Moment verpasst, als mein Schutzengel vorbeigeflogen ist und seinen Zauberstab geschwungen hat, um mich unwiderstehlich zu machen? Reiß dich mal zusammen!”
    “Ist ja schon gut, vielleicht spinne ich ja auch. Aber ich gehe heute Abend mir dir ins Muldoon’s – trotzdem. Nun, gib mir das mal”, forderte Dennis. Er stand auf und lehnte sich über den Tisch, um das Stück Papier von ihrem Tisch zu klauben, das der Arzt ihr gegeben hatte.
    “Das kann warten.”
    “Oh nein, das kannst du nicht machen. Du hast den Doktor lange genug am Haken gehabt. Gönn dem Mann eine Pause.”
    Casey räumte ein wenig herum, als Dennis die nötigen Anrufe machte. Sie sah auf ihre Armbanduhr und klopfte mit ihrem Bleistift gegen die Tischplatte, aber ihr Partner ignorierte ihre Ungeduld. Als er endlich den Hörer aufgelegt hatte, sah er sie seltsam an. “Du wirst es nicht glauben, Tiger.”
    “Was?”, entgegnete sie, ließ den Bleistift auf den Tisch fallen und sah wieder auf ihre Uhr.
    “Am Abend des 1. April besuchte Dr. Adams den Wohltätigkeitsball im Country Club.”
    Casey horchte auf. “Das ist derselbe Ball, auf dem die St. Martins waren.”
    “Genau. Aber ich glaube, das ergibt einen Sinn. Als erfolgreicher Schönheitschirurg hat er sicherlich auch haufenweise Geld.”
    “Hm, wahrscheinlich. Was ist mit seinen Alibis für die anderen Tage?”
    “Er hat einen Ärztekongress in New York besucht. Ich habe im Hotel angerufen. Der Empfangschef hat das überprüft. Dr. Adams hat mit Kreditkarte gezahlt.”
    “Nun, damit ist er aus dem Rennen. Aber ich habe irgendwie trotzdem das Gefühl, dass er etwas mit den Morden zu tun hat. Irgendetwas stimmt da einfach nicht.”

8. KAPITEL
    D ie Happy Hour im Muldoon’s war nichts für jemanden, der ein ruhiges Feierabendbier trinken wollte, schon gar nicht an einem Freitagabend. In dem Moment, als Casey und Dennis hereinkamen, schlug ihnen ohrenbetäubender Lärm entgegen. Die brüllenden Gäste, klickenden Billardkugeln, klirrenden Gläser, rufenden Kellnerinnen und das Plärren der Jukebox machten einen Krach wie ein Presslufthammer.
    Tagsüber, wenn ihr Großvater und seine Freunde hier waren, war die Atmosphäre ruhiger und friedlicher – zumindest solange die älteren Herrschaften nicht wieder in einen Streit gerieten.
    An einem Freitagabend allerdings ließen die Kollegen des Mears Police Department die Sau raus. Dem Wirt, der selbst einmal früher bei der Polizei gearbeitet hatte, waren alle Kollegen, sei es noch in Uniform oder schon pensioniert, willkommen; das ging sogar so weit, dass er alten Kollegen einen Sonderpreis auf Getränke gab. Daher war die Kneipe bei den Polizisten besonders beliebt.
    “Himmel, was für ein Krach”, beschwerte sich Dennis.
    “Ja, ich weiß”, rief ihm Casey über ihre Schulter zu, während sie sich durch die Menge kämpfte. “Ich bleibe nur so lange, wie es nötig ist, und um Danny unser Geschenk zu geben.”
    Der Raum roch nach Bier, Hamburgern und dem Freitagsmenü,
Fish and Chips.
Doch darüber lag der Duft von Menschen – Männern –,

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