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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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Handschellen durch eine Tür, auf der “Zellen” stand.
    Die Atmosphäre war rau, der Ton ruppig. Das hier war ein Teil des Lebens, mit dem nicht viele Menschen umgehen konnten. Die meisten würden es noch nicht einmal versuchen. Was, fragte er sich, zog eine Frau daran an? Besonders eine zerbrechliche, feminine Frau wie Casey?
    Er lächelte in sich hinein. Das war es wahrscheinlich, was sie hierher zog. Das Geheimnis von Casey O’Toole.
    Vom ersten Augenblick an, als er sie gesehen hatte, hatte er diese unglaubliche Anziehung gespürt. Bei keiner Frau, mit der er jemals zusammen gewesen war, war dieses Gefühl so stark gewesen. Er konnte nicht aufhören, an sie zu denken. Es war, als hätte sie sein Herz und seinen Geist in Besitz genommen und würde beides nicht mehr loslassen.
    Vielleicht lag es daran, dass sie keiner Frau ähnlich war, die er bisher getroffen hatte. Sie war offensichtlich intelligent und kompetent, sonst wäre sie nicht so jung Detective geworden. Er schätzte sie auf sechsundzwanzig, höchstens siebenundzwanzig, auch wenn sie aussah wie neunzehn. Sie packte zu, war unabhängig und stark, und sie schien vor Selbstbewusstsein zu strotzen.
    Nicht zu vergessen, dass sie einfach anbetungswürdig aussah. Mit ihrem flammend roten Haar, ihrer Haut, rein und weiß wie Sahne, und ihren großen blauen Augen. Sie strahlte förmlich. Und ihr starker trainierter Körper brachte ihn auf erotische Gedanken an heiße, verschwitzte Nächte, kühle, zerwühlte Laken und ein Paar lange seidenweiche Beine, die sich um …
    Wow! Nun mal langsam. Du bist deiner Zeit voraus, bremste sich Mark und lachte in sich hinein. Viel zu weit voraus. Du kennst diese Frau doch gar nicht.
    Aber das sollte sich ändern.
    Im zweiten Stockwerk führte ein Flur nach rechts, geradeaus gingen die Stufen in den dritten Stock. Scharf links befand sich eine Toilette, geradeaus ein Großraumbüro. Genau hinter der Tür saß eine Frau an einem Schreibtisch, der im rechten Winkel zum Flur stand. Hinter ihr lehnte sich Detective Shannon in seinem Schreibtischstuhl zurück. Seinem Schreibtisch stand ein identischer genau gegenüber. Von Casey war keine Spur zu sehen.
    “Ich suche Detective O’Toole”, gab Mark der jungen Frau Bescheid. “Mein Name ist Mark Adams.”
    Die Frau sah kurz hoch und dann noch einmal, während sich ihre Pupillen weiteten.
    “Sie … sie …”
    “Doc! Was führt Sie denn hierher?”, fragte Dennis, als er von seinen Unterlagen aufblickte. Er winkte ihn herüber. “Kommen Sie, setzen Sie sich.”
    Mark setzte sich auf einen Stuhl neben Dennis’ Schreibtisch. “Ich war gerade in der Gegend, da dachte ich, ich komme mal vorbei und gebe Detective O’Toole die Informationen, die sie noch braucht. Und um die Wahrheit zu sagen, bin ich noch nie in einer Polizeiwache gewesen und war einfach neugierig.”
    Dennis lachte. “Na, viel zu sehen gibt es hier nicht. Jedenfalls ist es hier nicht so schick wie in Ihrer Praxis. Aber wir sind es nicht anders gewohnt.”
    “Ist Detective O’Toole hier?”
    “Sie wird gleich wieder hier sein.”
    Sie wussten beide, dass Mark seine Informationen genauso gut Dennis geben könnte, aber keiner der beiden verlor ein Wort darüber.
    Der breitschultrige Detective sah ihn an. “Wissen Sie, Doc, Sie sehen recht durchtrainiert aus. Laufen Sie?”
    “Ja. Jeden Tag ein paar Kilometer.”
    “Das habe ich mir gedacht.” Dennis faltete die Hände über dem Bauch und versuchte, so unbeteiligt wie möglich auszusehen. “Wissen Sie, Casey joggt nämlich auch.”
    “Ach wirklich?”
    “Ja. Sie steht jeden Morgen vor Sonnenaufgang auf und joggt einige Kilometer durch den Arvada Park.”
    “Wirklich?”
    Für Außenstehende schien es, als führten die beiden eine belanglose Konversation, aber Dennis’ wissender Blick signalisierte wie eine blinkende Leuchtreklame, dass er wusste, was da lief. Und er war damit einverstanden.
    “Das ist nicht weit von meiner Wohnung entfernt. Ich lebe etwa fünf Blöcke südlich vom Park.”
    “Wirklich?”, antwortete Dennis. “Casey wohnt in der Baker Street am nördlichen Ende.”
    “In einem dieser hübschen Häuser gegenüber vom Park?”
    “Genau da. Ihres ist das rote Backsteinhaus mit den weißen Fensterrahmen. Das Kolonialhaus, das zweite auf dem östlichen Ende.”
    “Ja, das kenne ich.” Mark blickte Dennis dankbar an.
    Eine Tür auf der Stirnseite der Wand ging auf, die offensichtlich ebenfalls zu den Toiletten hinausführte. Casey

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