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Der Tod traegt Turnschuhe

Der Tod traegt Turnschuhe

Titel: Der Tod traegt Turnschuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Eifer.
    Ich nickte und war ebenfalls ganz aufgeregt, wenn auch nicht aus denselben Gründen. Ich könnte es schaffen. Ich hatte mich gerade entspannt, ganz wie Barnabas es mir geraten hatte, und mich von meinem Instinkt leiten lassen. »So ziemlich«, antwortete ich. »Ace kann gut mit Computern umgehen und hat kein Problem damit, das Gesetz zu brechen. Er hat gesagt, dass morgen die Schule anfängt, aber er will schwänzen. Seine Mutter arbeitet im Krankenhaus und hält ihn dermaßen an der kurzen Leine, dass er vermutlich alles tun würde, um ihr eins auszuwischen.« Ich beobachtete, wie Ace über den Parkplatz lief, und musste dabei die ganze Zeit an meinen Dad denken und daran, wie genau er mich neuerdings beobachtete. Ohne seine Schürze wirkte Ace ziemlich verlottert in seinen ausgeblichenen Jeans und dem schwarzen T-Shirt.
    »Lasst uns gehen«, sagte ich, als Ace dem nächstbesten Auto einen wütenden Fußtritt versetzte. »Ich muss mit ihm reden.«
    Wir standen alle gleichzeitig auf, doch Barnabas zögerte. »Ich weiß nicht«, gab er zu bedenken, als wir gerade losgingen. »Hat sich eher so angehört, als wäre Shoe der Computerfreak.«
    Ich drehte mich zu ihm um, die Hand schon ganz kalt von dem Milchshake. »Du hast uns gehört?«
    »Jeder hat euch gehört«, sagte Nakita und warf ihr Haar zurück. Ihr Täschchen über der Schulter, schritt sie auf den Ausgang zu wie ein Model auf dem Laufsteg. Plötzlich kamen mir Zweifel und meine entschlossenen Schritte wurden langsamer.
    »Shoe hat als Erster die Beherrschung verloren«, sagte Barnabas. »Und wenn er derjenige ist, der sich ins System einhackt, dann ist er auch derjenige, der den Virus programmieren kann. Und nicht der Typ, der die Cover entwirft.«
    Ich runzelte die Stirn, als wir die Türen erreichten und in die frühe Nachmittagssonne hinaustraten. Hinter der gelben Linie der Personalparkplätze stand Ace und redete auf Shoe ein. Ich biss mir auf die Lippe und wog im Geiste Barnabas' mehr als tausendjährige Erfahrung gegen meinen Instinkt ab. Wahrscheinlich war es wirklich Shoe, aber ich wollte Ace trotzdem im Auge behalten. Der Gedanke daran, wie schnell seine Stimmung umgeschlagen war, ließ mich nicht los. Irgendetwas stimmte da nicht.
    »Okay«, stimmte ich unsicher zu und wir setzten uns wieder in Bewegung. »Barnabas, wenn du wirklich meinst, dass es Shoe ist, solltest du ihm folgen. Nakita und ich heften uns Ace an die Fersen und versuchen, irgendwas rauszufinden.« Außerdem hält das Nakita und dich voneinander fern.
    Nakita gab einen zustimmenden Laut von sich und war merklich froh, dass wir nun endlich etwas unternehmen würden. »Eigentlich sollte ich aber Shoe folgen und nicht Barnabas«, wandte sie ein. »Wenn er versucht, einen Computer mit dem Virus zu infizieren, könnte ich ihn sofort töten.«
    Ich blieb abrupt stehen. Nakita ging noch zwei Schritte weiter, bevor auch sie anhielt. Mein Blick flog zu Barnabas, der ein resigniertes Gesicht machte. »Tja, Nakita, ich dachte aber eigentlich, du kommst mit mir.«
    Zugegeben, Nakita hatte von so manchen Sachen keine Ahnung, aber dumm war sie nicht. Eine leichte Röte überzog ihr Gesicht und sie spannte die Schultern an.
    Ihre schwarzen Zehennägel glänzten in der Sonne. »Du versuchst, mich von Shoe fernzuhalten.«
    Na ja, und von Barnabas. Ich holte Luft, um zu protestieren, und ließ sie wieder raus. »Ja, aber komm trotzdem lieber mit mir mit. Ace mag hübsche Frauen. Dir wird er alles erzählen.« Nakita blinzelte zu mir herüber und ich fügte noch hinzu: »Ach, komm schon und hilf mir. Ron weiß sicher noch nicht mal, dass wir Three Rivers verlassen haben, wir haben also noch massig Zeit.«
    »Sie ist dein Bo-hoss«, flötete Barnabas und Nakita warf ihm einen finsteren Blick zu.
    »Na gut«, gab sie schließlich nach, »aber du musst versprechen, mich zu rufen, wenn Shoe irgendwas anstellt, Barnabas.«
    »Ich soll dich rufen?«, fragte Barnabas, die Daumen in die Taschen seiner Jeans gehakt, während der Wind sein T-Shirt flattern ließ. »Wie denn das? Du bist ein schwarzer Todesengel und ich ein weißer. Unsere Resonanzen liegen viel zu weit auseinander, als dass wir uns über unsere Amulette verständigen könnten.«
    Nakita lächelte und verwandelte ihr Amulett von dem Gothic-Kreuz in den flachen, in Silber gefassten Stein zurück.
    »Du bist nicht so weiß, wie du denkst, Engelchen.
    Hast du dir in letzter Zeit mal deine Aura angesehen?
    Du bist neutral geworden. Ich

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