Der Tod traegt Turnschuhe

Titel: Der Tod traegt Turnschuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison

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als Nakita dich erwischt hat, du bist nicht erst gekommen.«
    »Na klar«, sagte er und zuckte mit den Schultern. »Alles schon erledigt. Das Ding ist drin. Sobald die Uhr morgen früh auf sechs springt, bricht das System zusammen. Feuer, Alarmanlage, alles. Aber das ist alles, was passiert. Er kann nicht raus!«
    Nakita schritt auf uns zu, ihr Gesicht zu einer hässlichen Fratze verzerrt. Meine Augen wurden groß. Shoe schoss auf die Tür zu. Ich griff ihn beim Arm und zerrte ihn hinter mich. Wenn er jetzt wegrannte, wäre alles gelaufen.
    »Achtung!«, kreischte Grace und ich duckte mich. Nakitas Schwert krachte haarscharf an meinem Gesicht vorbei auf Barnabas' Schwert. Verdammt, es wurde wirklich Zeit, dass ich lernte, ein Schwert aus meinem Amulett zu ziehen. Ich konnte mich nicht ewig auf Barnabas verlassen.
    »Aufhören!«, schrie ich, als ich mich vorsichtig wieder aufrichtete, dankbar für Barnabas' schnelle Reaktion. »Ihr seid doch echt verrückt!«, brüllte Shoe hinter mir. »Verrückt! Alle miteinander!«
    Oben an der Decke klingelte Grace fröhlich: »Nakita, der schwarze Engel, wollt' niederstrecken den Bengel. Doch Barney der Helle, entdeckt auf die Schnelle in ihrem Betragen noch Mängel.«
    Nakita wurde blass vor Wut.
    »Aufhören jetzt! Ihr alle!«, rief ich. »Das hier ist meine Vollstreckung und nicht eure!«
    Die beiden Todesengel starrten einander an, die Luft roch nach Ozon. Ich konnte beinahe ihre Flügel sehen. Wie in Zeitlupe senkten sie die Schwerter und traten auseinander. Zitternd drehte ich mich zu Shoe um. Dieser Zeitsprung von vorhin saß mir immer noch ganz schön in den Knochen. »Entschuldige«, sagte ich und überlegte, ob er jetzt immer noch bereit war, mir zuzuhören. »Nakita ist manchmal ein bisschen aufbrausend.
    «
    »Die hat 'nen totalen Schatten!«, rief er und erschauderte, als Grace auf seiner Schulter landete und ihn in ihr helles Glühen tauchte, das er jedoch nicht sehen konnte.
    »Er hat gesagt, es ist zu spät«, verteidigte Nakita ihren Angriff.
    Der freie Wille - es war nie zu spät, um seine Meinung zu ändern. »Es ist nicht zu spät«, entgegnete ich und warf Barnabas einen dankbaren Blick zu. »Wir können den Virus doch wieder löschen. Shoe, du hast doch einen Patch, oder?«
    »Ja«, gab er zu und warf Nakita einen finsteren Blick zu. »Aber ich schwör's euch, der Virus kann sich nicht ausbreiten. Es geht einfach nicht.« Er griff in seine Gesäßtasche und holte die CD heraus. »Das hier legt nur die Schule lahm!«
    Ich holte schon Luft, um zu widersprechen, dann aber sah ich die CD mit Ace' Zeichnung darauf und ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Die CD in Shoes Hand war nicht dieselbe, die ich bei meinem Zeitsprung gesehen hatte. Mist, verdammter, wie blöd bin ich eigentlich? Barnabas, der keine Ahnung hatte, warum ich so auf die CD starrte, trat neben mich. »Tut mir leid, Madison «, sagte er, aber ich hörte nicht hin. »Wenn wir ein bisschen schneller gewesen wären …«
    Mit einem Ruck setzte mein Pulsschlag ein. Wie bieg ich das wieder hin? »Das ist nicht die CD, die ich bei meinem Zeitsprung gesehen habe«, erklärte ich und meine Stimme klang dünn vor lauter Panik.
    Nakitas Kopf schoss hoch und sie griff ihr Schwert fester. Grace gab einen klingelnden Laut von sich und ihr Glühen verlosch komplett. »Sie hat einen Zeitsprung gemacht?«, fragte Nakita Barnabas, dann sah sie mich an. »Du hast einen Zeitsprung gemacht? Dann ist er das Zielobjekt!«
    Ich schüttelte den Kopf und verfluchte mich selbst dafür, dass ich davon ausgegangen war, in Shoes Bewusstsein gelandet zu sein, als ich in seinem Zimmer war. »Nein«, flüsterte ich und legte eine Hand auf meinen Magen. Mit zittrigen Fingern nahm ich die CD aus Shoes Hand und wedelte damit unter Barnabas' Nase herum. »Das ist nicht die CD, die ich gesehen habe. Da ist auch ein Bild von Ace drauf, aber es ist nicht dieselbe. Shoe ist nicht das Zielobjekt.«
    Nakita war aschfahl im Gesicht. »Ich hätte ihn fast gesenst. Ich … ich hätte es getan.«
    »Es ist meine Schuld«, sagte ich. Alles war blau gewesen, als ich beobachtete, wie jemand den Virus auf die CD lud. Es war Ace gewesen. Ich hatte in Ace' Kopf gehockt, als er sich eine Kopie von dem Virus zog. Vielleicht war die Zukunft noch gar nicht da. Warum hatte ich nicht einfach versucht, ihn dazu zu bringen, in einen Spiegel zu gucken?
    Wie aus weiter Ferne hörte ich Barnabas sagen: »Also verfolgen wir den Falschen.«
    »Es