Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tod traegt Turnschuhe

Der Tod traegt Turnschuhe

Titel: Der Tod traegt Turnschuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
gelaunt. »Ich kann dafür sorgen, dass Ron seine Zeitspäßchen sein lässt.« »Wir machen das schon«, bekräftigte Barnabas und bedeutete mir mit seinen Blicken zu gehen. »Na los.« »Was ist mit dem anderen Schutzengel?«, fragte ich. »Die kann nicht aus eigenem Willen handeln«, sagte Grace. »Kein Name, du weißt schon.«
    Ich leckte mir über die Lippen und fragte mich, ob ich noch eine Chance hatte, irgendwas zu retten. Shoes Leben vielleicht.
    »Madison! Komm raus und steh zu deiner Niederlage! «, rief Ron. »Kein Grund, dich zu schämen. Du kannst nicht erwarten, gegen tausend Jahre Erfahrung anzukommen.«
    Dieser Typ hat ein Ego, so groß wie Kanada.
    »Geh!«, drängte mich Barnabas gehetzt. Shoe starrte uns völlig verängstigt an. »Nakita, du gehst mit ihnen. Falls es nötig ist, dass du …«
    Seine Worte verebbten und ich sah ihm schockiert in die Augen. Gab er da gerade Nakita seinen Segen, Ace zu töten, falls der sich nicht umstimmen ließ?
    Auch Nakita war überrascht. »Du glaubst also, es ist richtig, wenn ich seinem Leben ein Ende setze?«, fragte sie und Shoe zappelte unruhig herum. Die Tatsache, dass er in einem verwüsteten Labor erwischt werden könnte, schien ihn stärker zu beunruhigen als das, was wir mit seinem Freund vorhatten.
    »Nein. Ich meine, keine Ahnung. Ich weiß nicht mehr, woran ich glauben soll«, sagte Barnabas und in seinen braunen Augen lag ein fast feierlicher Ernst. »Ich habe Madison gehalten, als sie sich in den Schatten der Zukunft bewegte, ich habe sie vor Schmerz über die Schönheit der Sterne weinen sehen. Vielleicht wäre es besser, sein Leben zu beenden, bevor er seiner Seele etwas so Schreckliches antut, dass sie nicht mehr gerettet werden kann und nie in den Genuss dieser Schönheit kommen wird. Ich … weiß nicht mehr. Ich habe … Zweifel.«
    Sein Blick flog zu mir. »Bitte, sorg dafür, dass er Vernunft annimmt. Zwing mich nicht, diese Entscheidung zu treffen Ich schluckte, plötzlich hatte ich Angst. Stand es so schlimm um uns, dass ein Engel an seinen tiefsten Überzeugungen zweifelte?
    »Madison!«, schrie Ron.
    Nakita berührte Barnabas am Arm. »Ich verstehe«, sagte sie leise.
    Über unseren Köpfen piepste Grace: »Ah, Leute? Er kommt rüber.«
    Barnabas blickte uns einem nach dem anderen in die Augen. »Auf drei«, sagte er und holte Luft. »Eins, zwei -«
    »Drei!«, rief Nakita, sprang senkrecht in die Luft und landete auf dem Labortisch. Mit einem Kampfschrei zog sie ihr Schwert. Das Amulett auf ihrer Brust erglühte strahlend violett wie ein Amethyst, so grell, dass es mir in den Augen wehtat.
    »Nakita!«, schrie Ron und Grace leuchtete auf. Ihr Licht tauchte Nakita in kristallene Schönheit. Mein Amulett wurde warm und ich wusste, dass mein früherer Schutzengel gerade das abwehrte, was immer Ron da versuchte. Nakita schrie irgendwas in seine Richtung und schwang ihr Schwert in großen Halbkreisen, während sie auf ihn zuschritt.
    Barnabas seufzte und kroch noch etwas näher an mich heran. »Drei«, zischte er. »Bring Shoe hier raus. Rede mit Ace. Bitte, bring ihn zur Vernunft. Wir kommen dann nach.«
    Mehr Ermutigung brauchte ich nicht. Ich griff nach Shoes Hand und rannte, wobei ich mir Mühe gab, mich weiterhin hinter die Tischreihe zu ducken. Auf dem Boden glitzerte Glas und durch die geborstenen Fenster wehte die Nachtluft. Draußen waren Autos vorgefahren und an der Decke sah ich das Zucken von Blaulichtern.
    Polizeiautos und Alarmsirenen. Oh Mann, das hatte ich doch alles schon mal erlebt. Wir mussten hier weg, und zwar sofort. Rons zerschmetterte Fensterscheibe war nicht unentdeckt geblieben.
    »Was ist mit ihr?«, fragte Shoe, als wir aus dem Raum hinaus in den Flur schlitterten. Es war kühler hier draußen, und dunkler.
    Ich warf einen Blick zurück und seufzte. »Nakita will dich nicht mehr töten. Sie ist jetzt hinter Ace her. Du bist in Sicherheit.«
    Im Laufschritt eilten wir den Gang hinunter. »Das hab ich schon kapiert. Aber kommt sie nicht mit?«
    Ich würde mich nie daran gewöhnen, wie schnell die meisten Leute ihre Angst abstreiften und das Unglaubliche zu akzeptieren schienen. Ich rannte neben ihm her und rief: »Sie kommt nach. Wie bist du hierhergekommen? Hält dein Fahrrad uns beide aus?«
    Shoe zog mich durch eine Tür, ein weiteres Labor.
    Eilig zerrte er mich hinter sich her durch den Raum und in das angrenzende Gewächshaus. »Ich hab ein Auto. Aber jetzt, wo die Polizei da ist -«
    »Ein Auto?«,

Weitere Kostenlose Bücher