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Der Tod traegt Turnschuhe

Der Tod traegt Turnschuhe

Titel: Der Tod traegt Turnschuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Schwert fiel. »Was soll denn das hier werden, Mann? Wer seid ihr überhaupt?«
    »Madison wurd' sie getauft«, schmetterte Grace fröhlich. »Vor Wut sie sich oft die Haare rauft. Sie rettet gern Leben, müsst auch nix dafür geben. War nur gut, wenn ihr ihr das auch abkauft.«
    Meine Güte, wann denkt die sich eigentlich immer ihre blöden Sprüche aus?
    »Ahm«, begann ich, aber Shoe starrte mich an und deutete mit dem Finger auf mich.
    »Du bist doch die aus dem Einkaufszentrum«, rief er vorwurfsvoll. »Dieses Mädchen, mit dem sich Ace unterhalten hat. Und, stehst du auf ihn?« Shoe legte höhnisch den Kopf schief. »Na, dann viel Spaß. Er ist nämlich ein Riesenarsch.«
    »Nein, eigentlich wollte ich mit dir reden«, erwiderte ich, aber er hatte sich schon umgedreht.
    »Ha, guter Witz«, gab er trocken zurück und wandte sich in Richtung Nakita. Doch als sie mit ihrem Schwert ausholte, blieb er wie angewurzelt stehen.
    »Rede mit Madison, oder ich schlag dich jetzt gleich nieder«, drohte sie.
    »Nakita …«, bat ich gequält.
    Aber Shoe hatte schon den Rückzug angetreten. »Seid ihr eigentlich alle bekloppt?«
    »Nein«, piepste Grace fröhlich. »Sie will dir helfen. Ehrlich!«
    »Na los, noch einen Schritt«, forderte Nakita ihn heraus; ihr schönes Gesicht hatte einen wilden Ausdruck angenommen. »Noch einen Schritt mehr, und dieses ganze Wir-ändern-das-Schicksal-Theater hat ein Ende. Rede mit Madison. Sie will tatsächlich dein wertloses Leben retten. Ich dagegen versuche ja nur, deine Seele zu retten«, erklärte sie bitter.
    Sichtlich nervös sah Shoe erst zu Barnabas an der Hintertür hinüber, dann zu mir am offenen Fenster. »Shoe«, sagte ich. »Ich weiß von dem Virus.«
    »Ach ja?«, entgegnete er. »Ace redet zu viel.«
    »Der Virus wird sich weiter verbreiten und das Krankenhaus lahmlegen«, fuhr ich fort, in dem Versuch, seine Aufmerksamkeit zu halten. »Es werden Menschen sterben.«
    Shoe schüttelte den Kopf und warf einen Seitenblick auf Nakita, die ein paar Schwertübungen durchführte. »Hat Ace euch das erzählt? Der Virus soll ein Gag sein. Ich will einfach ein bisschen Unruhe stiften in meinem letzten Schuljahr und als der Typ in die Geschichte eingehen, wegen dem die Schule für einen Tag dichtgemacht werden musste. Das ist alles. Er kann sich nicht weiter verbreiten und er kann sich auch nicht vermehren. Wenn du irgendwas von dem glaubst, was Ace euch erzählt, bist du noch dümmer, als deine Schuhe aussehen. «
    »An meinen Schuhen ist nichts auszusetzen!«, sagte ich scharf und stemmte eine Hand in die Hüfte, als Grace lachte. »Und durch den Virus werden Menschen sterben. Ich hab's selbst gesehen!«
    Shoe verschränkte die Arme vor der Brust und verlagerte sein Gewicht auf einen Fuß. »Du hast es gesehen} Was genau bist du denn? So eine Art Lebenscoach für verkorkste Teenies? Ist hier vielleicht irgendwo 'ne Kamera versteckt? Ist das ein Scherz oder irgendeine bescheuerte Reality-TV-Show?«
    Das war fies. Ich schnaubte wütend.
    »Er wird nicht auf dich hören, Madison«, sagte der schwarze Engel, der es kaum abwarten konnte, endlich die Sense zu schwingen. Sie packte ihr Schwert fester. »Genau das ist der Grund, warum nie jemand versucht, ein Zielobjekt zur Vernunft zu bringen. Sie hören nicht zu. Sie glauben einem nie.«
    Frustriert fuhr ich zu ihr herum. »Sie glauben einem nicht, weil die Existenz von uns Engeln außerhalb ihrer begrenzten Vostellungskraft liegt!«
    Barnabas hatte sich langsam immer weiter auf Nakita zubewegt und im nächsten Moment schien alles völlig außer Kontrolle zu geraten, als er nach seinem Amulett griff und sein Schwert zog. »Tut mir leid, Madison«, knurrte er mit grimmigem Gesicht. »Ich wollte wirklich, dass das funktioniert, aber er hört ja noch nicht mal zu und ich werde nicht zulassen, dass sie Shoe tötet. «
    Shoes Mund klappte auf und seine Augen weiteten sich. Doch Barnabas' Schwert war auf Nakita gerichtet, nicht auf ihn. »Er hat es nicht verdient, zu sterben«, sagte Barnabas zu ihr. »Ich hab dich schon mal im Kampf geschlagen und ich werde es auch diesmal tun.« »Ihr Freaks wollt mich umbringen?«, fragte Shoe und seine Stimme wurde zunehmend schriller. »Ihr habt doch echt 'nen Lattenschuss!«
    Das Glühen von Grace' Flügeln ließ etwas nach und auch ich war alles andere als glücklich.
    Das Ganze drohte ziemlich in die Hose zu gehen. Die Seraphim würden mir nie glauben, dass es möglich war, wenn ich es nicht wenigstens

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