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Der Tod traegt Turnschuhe

Der Tod traegt Turnschuhe

Titel: Der Tod traegt Turnschuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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»Ich weiß, dass es funktioniert. Wenn sie abgelenkt sind, kannst du dich unbemerkt zu den Computern schleichen, und keiner wird was merken.« Solange mein nicht mehr vorhandenes Herz nicht aufhört zu schlagen. »Ich sorge dafür, dass sich mein Zustand nach und nach stabilisiert, dann lassen sie mich allein. Das kann aber Stunden dauern. Es sei denn …«
    Shoe warf mir einen Blick zu und wartete ab. »Es sei denn, was?«
    »Ahm, es sei denn, ich stelle mich tot. Dann bringen sie mich wahrscheinlich ziemlich schnell in die Leichenhalle. «
    »Ja klar, das funktioniert mit Sicherheit«, sagte er mit einem Schnauben.
    griff nach seiner Hand und drückte seine Finger auf mein Handgelenk. »Ich hab dir doch gesagt, dass ich tot bin. Siehst du? Kein Puls. Es sei denn, ich will einen haben.«
    Mein Herz gab beim Druck seiner Finger ein einzelnes Klopfen von sich, dann stand es wieder still.
    In Shoes Gesicht spiegelte sich Genervtheit, dann Verblüffung und schließlich Angst. Er riss seine Hand weg und sah mich voll Panik an. »Das ist doch ein Trick oder so was«, sagte er.
    Und wieder mal sitze ich in einem Pick-up und versuche, einen Kerl davon zu überzeugen, dass ich tot bin, dachte ich. Das klang irgendwie wie ein schlechter Country-Song. Mein Tod war so was von verkorkst. »Gut«, seufzte ich. »Dann glaub es eben nicht. Aber spiel trotzdem einfach ein paar Stunden mit, ja? Hast du den Patch?«
    Er klopfte sich auf die Hosentasche und nickte.
    »Die werden wissen wollen, wer ich bin«, sagte ich, zog mein Portemonnaie aus der Tasche und legte es ins Handschuhfach, wofür ich zunächst einmal einen weiteren CD-Stapel zur Seite schieben musste. Mein Handy legte ich daneben, doch dann zögerte ich. Das war die einzige Verbindung zu meinem Dad. Es einfach hier liegen zu lassen fühlte sich falsch an.
    »Das Letzte, was ich will , ist, dass jemand meinen Vater anruft und ihm sagt, dass ich in irgendeinem Leichenschauhaus am anderen Ende des Staates liege«, erklärte ich. »Kannst du denen erzählen, dass mein Name Wendy ist?« Wendy hätte bestimmt nichts dagegen.
    Wahrscheinlich fände sie es sogar rasend komisch. »Sag ihnen, wir hätten uns im Einkaufszentrum getroffen und wollten ins Kino oder so, und dann bin ich einfach umgekippt, okay?«
    Shoe sah nicht gut aus. Im schummrigen Licht des Armaturenbretts wirkte er sogar ziemlich grün um die Nase. »Ich weiß nicht…«, setzte er an.
    »Ach, komm schon!«, rief ich, weil ich regelrecht fühlte, wie uns die Zeit durch die Finger rann. »Man wird dich für den Tod dreier Menschen verantwortlich machen und da bringst du es nicht mal über dich, eine Krankenschwester anzulügen? Jetzt bring mich da rein, und wenn sie dir sagen, dass ich tot bin, raste ein bisschen aus und frag dann, ob du mal aufs Klo darfst, um dich zu übergeben. Wir treffen uns an den Aufzügen im untersten Geschoss. Du hast ja einen Zugangscode.« Er legte die Hand auf die Hosentasche, in der der Krankenhausausweis von Ace' Mutter steckte. Dann blickte er gequält auf und nickte. »Warum nimmst du nicht einfach den Patch und lädst ihn hoch?«, fragte er und zog ihn aus der Tasche.
    Das Bild des triefenden Schwarzflügels vor Augen, erwiderte ich entsetzt: »Ich? Ich kann überhaupt nicht mit Computern umgehen. Das musst du machen.«
    Widerstrebend steckte er den Patch wieder ein. »Und danach?«, wollte er wissen. »Wenn du tot bist? Und ich dich hergebracht hab? Was ist mit der Polizei?« Dann brach er ab. »Du hast gesagt, Barnabas kann Gedächtnisse verändern.«
    nickte und Shoe, der jetzt noch elender dreinblickte, leckte sich über die Lippen. »Verändert meins nicht, okay?«, bat er. »Ich möchte mich an das alles hier erinnern können.«
    »Okay«, willigte ich ein, nur damit wir hier weiterkamen. Ich wusste nicht, wie lange sie mich da liegen lassen würden, bevor sie mich nach unten brachten.
    »Wenn es vorbei ist, kann ich einfach wieder aufstehen und aus der Leichenhalle spazieren. Sie werden einfach nur denken, dass ihre Instrumente gestreikt haben und ich gar nicht tot war. Ein richtiges Wunder!«
    »Ich mein's ernst«, erwiderte Shoe. Seine Stimme war laut und ich sah ihn an. »Ich will das nicht vergessen. Was hättest du denn auch davon?«
    Mein Herz klopfte einmal und blieb wieder stehen.
    »Okay«, sagte ich und diesmal meinte ich es auch so. Eine Weile sah er mich einfach nur an. Dann ließ er den Wagen an und murmelte: »Wenn das nicht funktioniert …«
    »Es wird

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