Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tod und der Dicke

Der Tod und der Dicke

Titel: Der Tod und der Dicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
Vom Netzwerk:
sagte Wield. »Was hast du vor?«
    »Mich einfach mal umsehen«, sagte Pascoe. »Kann doch nicht schaden, oder?«
    Sie hatten am Ende der Mill Street geparkt. Der Schutt der zerstörten Häuserzeile war noch nicht weggeräumt, Straßensperren waren an beiden Enden der Straße aufgestellt.
    Ein Constable, den Pascoe als einen Neuling namens Andersen erkannte, beäugte sie misstrauisch, bis Wield das Fenster runterließ und ihm zuwinkte.
    »Lassen sich Zeit mit dem Aufräumen«, bemerkte Pascoe.
    »Geht das auf Glenister zurück?«
    »Nehme ich an. Aber der städtische Bauausschuss ist immer noch dabei, das Ausmaß der Schäden an der Bahntrasse zu bestimmen. Was man so hört, soll alles in Ordnung sein. Züge sollen jetzt wieder darüberrollen, allerdings bleibt die Geschwindigkeit auf zwanzig Stundenkilometer beschränkt. Die Umleitungen haben für absolutes Chaos gesorgt.«
    »Das gemeine Volk hat also was davon bemerkt, meinst du?«, sagte Pascoe. »Was ist mit unserem königlichen Besucher?«
    »Fliegt mit dem Hubschrauber ein. Ist ihm sowieso lieber.«
    »Den Zeitungen zufolge geht man davon aus, dass sein Zug Ziel des Anschlags war«, sagte Pascoe.
    »Das hält die Schreiberlinge bei Laune«, sagte Wield. »Glenister meint, sie ist für alles offen.«
    »Dann hast du also mit ihr über den Fall geplaudert?«, fragte Pascoe.
    »Wie gesagt, sie ist durchaus zugänglich. Und der Computer in deinem Büro ist wie versprochen an das CAT-Netz angeschlossen.«
    »Sehr heimelig. Hast du überprüfen können, wie viele unzulängliche Bereiche eingebaut sind?«
    »Großer Gott, Pete«, protestierte der Sergeant. »Sie überschlägt sich geradezu, uns entgegenzukommen. Glaubst du, es hilft der Sache, ihr Steine in den Weg zu legen? Sie mag ja manches zurückhalten, aber ich wette, dass noch nicht mal Trimble die Befugnis hat, einen Blick auf alle CAT-Daten zu werfen.«
    »Da hast du sicherlich recht«, sagte Pascoe nur. »Also, sehen wir uns die Sache an, bevor der junge Andersen noch seinen Befehlen folgt und uns erschießt.«
    Sie stiegen aus und gingen zur Straßensperre.
    Andersen salutierte zackig und zog seinen Notizblock heraus.
    »Das ist nicht nötig«, sagte Pascoe lächelnd. »Unser Besuch ist nur inoffiziell offiziell. Muss doch für Sie ein bisschen langweilig sein, hier rumzuhängen.«
    »Mir erschließt sich nicht ganz der Sinn«, stimmte der Jungspund trostlos zu.
    »Machen Sie sich mal keine Sorgen«, sagte Pascoe, »solange man Sie dort registriert, wo es darauf ankommt. Ich werde mit Mr. Ireland reden, mal sehen, vielleicht findet sich für Sie ja etwas, was Sie mehr fordert.«
    »Vielen Dank, Sir«, sagte Andersen erfreut. »Du willst wirklich Paddy Ireland sagen, wie er seine Männer einsetzen soll?«, fragte Wield, als sie zu den zerstörten Häusern gingen.
    »Vielleicht schlage ich ganz diplomatisch vor, dass es doch bessere Möglichkeiten geben müsse, jugendlichen Enthusiasmus zu fördern, als den Betreffenden den langweiligsten Job zu übertragen«, erwiderte Pascoe. Darauf gab Wield ein Grunzen von sich, das selbst ein Meisterstück der Diplomatie war und die Botschaft vermittelte Du scheinst nicht im Vollbesitz deiner dürftigen geistigen Kräfte zu sein, ohne dabei allerdings ein einziges klar als aufsässig definierbares Phonem zu artikulieren.
    Aber Pascoe achtete gar nicht mehr darauf. Er rief sich jenen Tag ins Gedächtnis, der ihm, so nah er auch war, anmutete, als gehöre er der historischen Vergangenheit an; jenen Tag, an dem er sich hinter dem Wagen erhoben und jene wenigen letzten Schritte im Kielwasser Dalziels zurückgelegt hatte.
    Er schüttelte es ab und konzentrierte sich auf die eingestürzte Häuserzeile, die Tig bereits mit großem Entzücken durchwühlte und dabei Wolken weißen Staubs aufrührte.
    »Irgendwelche Asbestspuren?«, fragte er, plötzlich erschreckt.
    »Nein, alles in Ordnung«, sagte Wield mit Blick in einen Plastikordner. »Glaube nicht, dass teure, feuerfeste Materialien großen Reiz auf die Kerle ausübten, die Häuser wie die gebaut haben.«
    »Ist das Jim Liptons Bericht, den du da hast?«, fragte Pascoe.
    Lipton war der Brandmeister.
    »Genau.«
    »Was ist mit dem CAT-Zeug? Wenn ich sie richtig einschätze, sind sie erst glücklich, wenn sie ihre eigenen Experten die Ergebnisse des örtlichen Bauerntrampel nachprüfen lassen.«
    »Hab versucht ranzukommen, aber sie haben eine Firewall, bei der selbst Jim Schwierigkeiten haben dürfte, sie einzureißen«,

Weitere Kostenlose Bücher