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Der Tod und der Dicke

Der Tod und der Dicke

Titel: Der Tod und der Dicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Aufklärungsquote in ganz Großbritannien!«
    »Inspector French hat eine Menge Fälle gelöst, indem er Zugfahrpläne studiert hat«, sagte Pascoe.
    »French? Kenne ich nicht. Welches Revier?«
    »Die Vergangenheit«, sagte Pascoe. »Damals hat man noch anders gearbeitet. Prost.«
    Er legte auf und fragte sich, warum ihm Inspector French in den Sinn gekommen war. Es war Jahre her, dass er die Bücher gelesen hatte.
    Er ging nach unten und genoss sein ausgezeichnetes Abendessen. Es störte ihn nicht, allein zu sein. Es war ihm Unterhaltung genug, die anderen Restaurantgäste zu beobachten und ihre Beziehungen und Vergangenheiten herauszuarbeiten.
    Danach drehte er eine Runde um den Block, ging in sein Zimmer hinauf, stieg in sein übergroßes Bett, stellte sich vor, wie es wäre, es mit Ellie zu erkunden, rief sie an und teilte ihr seine Phantasien mit, bemerkte die Tatsache, dass sie nichts von ihrem Treffen mit Wield erzählte, enthielt sich aber einer Bemerkung, drehte dann den Fernseher an und sah einen dieser englischen Gesellschaftsfilme, die wie eine träge Wolke über eine sommerliche Landschaft ziehen, bis er an einem Punkt, der von einem anderen nicht mehr zu unterscheiden war, mit dem Film verschmolz und schnell einschlief.

5
    Unwiderruflich heimgehen
    Hugues.«
    »Bernard.«
    »De Clairvaux.«
    »De Payens.«
    Eintausend zweitausend dreitausend.
    »Hugues, haben Sie schon gehört? Jemand hat auf den Scheich geballert.«
    »Ja, war in den Nachrichten. Hat nichts mit uns zu tun, es sei denn, wir haben einen rechtgläubigen, aber ungeschickten Nachahmungstäter inspiriert.«
    »Einen Nachahmungstäter, der, so wie es aussieht, eine von Andres Waffen benutzt hat?«
    »Was?«
    »Ist noch nicht ganz sicher. Das Geschoss, das unser hartnäckiger Freund Pascoe in der Mill Street ausgegraben hat, war zwar schwer verunstaltet, aber das wenige, was festgestellt werden konnte, passt exakt zu dem Geschoss des Scheichs. Ist es möglich, dass André sich selbstständig gemacht hat?«
    »Wäre nicht sein Stil. Außerdem, wenn er wirklich vorhatte, sich in Szene zu setzen, wäre der Scheich jetzt tot. Aber ich werde der Sache nachgehen.«
    »Machen Sie das. Al-Hijazi steht auf unserer Liste, aber
    nach diesem Vorfall wird er wahrscheinlich noch mehr auf seine Sicherheit achten. Eine weitere Möglichkeit wäre einer der Geoffroys.«
    »Vielleicht. Aber André ist gut ausgebildet. Alle Waffen zurück in die Waffenkammer. Wenn Bisol sich allerdings wegen des angestochenen Schweins so in die Hosen macht, bezweifle ich, dass er einfach loszieht und wild um sich ballert.«
    »Wahrscheinlich nicht. Apropos Schwein, irgendwas von dem anderen?«
    »Ja. Er wird, wie man so hört, morgen früh leider unwiderruflich heimgehen.«

6
    Ein verstädterter Fuchs
    Adolphus Hector erwachte.
    Das Glück, sagt man, sucht sich seine Lieblinge, es sucht sich aber auch seine Narren. Hector hatte seit seiner vorzeitigen Geburt und sofortigen Taufe stets auf dessen Abschussliste gestanden.
    Es ist nicht bekannt, was seine Mutter dazu bewogen hatte, ihm den Namen Adolphus zu verleihen. Vielleicht hatte ein flüchtiges böswilliges Teufelchen ihr den Namen ins Ohr geflüstert, als der Krankenhauskaplan sie fragte, wie sie ihren Sohn nennen möchte. Sicherlich hatte das Neugeborene so schwach und kränklich ausgesehen, dass keiner der Anwesenden dem Namen irgendeine andere als soteriologische Bedeutung zubilligte.
    Vielleicht hatte die frühe Ankunft des Kindes auch seine gute Fee überrascht. Da sie zur Taufe zu spät kam, um ihm die traditionellen Taufgeschenke zu überreichen, konnte sie ihm nur noch eine Gabe unter das Kopfkissen schieben, ohne die alle anderen sowieso nutzlos gewesen wären.
    Den Überlebensinstinkt.
    Trotz aller pessimistischen Prognosen weigerte sich Adolphus zu sterben. Nachdem er entgegen jeder Erwartung das schulpflichtige Alter erreichte, entdeckte er schnell die Nachteile des Namens Adolphus. Als der erste von vielen Schritten ihn in die neue Schule führte, in der sein zweiter Name als erster angesehen wurde, ertrug er dessen Albernheit mit Gleichmut. Zumindest war Hector, wie ein Lehrer klarstellte, ein Held und konnte zu dem sehr akzeptablen Hec abgekürzt werden, während sich Adolphus lediglich zu einem weniger wünschenswerten Adolf verkürzen ließ.
    Diese verwaltungstechnisch motivierten Schritte mochten schlecht für seine Ausbildung sein, zeugten aber wenigstens von seiner Fähigkeit, die Lehren, die er aus der

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