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Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Titel: Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)
Autoren: Swantje Berndt
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Blickwinkeln. „Wer weiß, welcher Herrscher ihn getragen hat?“
    „Sicher ein Tyrann und Menschenschlächter. Sind das nicht alle Herrscher gewesen?“
    Ethan grinste sie an. „Die meisten. Aber je schlechter ihr Ruf, desto wertvoller ihr Schmuck.“
    Dann gehörte dieser Ring Nero oder Caligula. Noch nicht einmal in Ethans ruhiger Hand wirkte das Schmuckstück unschuldig. Es lauerte. Auf was? Sie war überanstrengt, sah Gespenster.
    „Am Telefon hast du etwas von einem Job erzählt. Was ist das für einer?“ Nach dem Coup war vor dem Coup und anspruchsvolle Arbeit würde sie von unsinnigen Sehnsüchten ablenken.
    „Richtig!“ Ethan klatschte motiviert in die Hände. „Sagt dir der Name Oliver Everard noch was? Du hast ihm als Zwölfjährige sein Intimpiercing geklaut.“
    Ein freundlicher Mann mit schiefem Grinsen und dünnen Haaren fiel ihr ein.
    „Er schwört heute noch, dass dein Fingerspitzengefühl unübertrefflich war.“
    „Danke für das Lob, aber du hattest ihn abgelenkt, wenn ich mich richtig erinnere.“ Den Hausschuh hatte Ethan nach ihr geschmissen, weil sie ihn beim Liebesspiel gestört hatte. Der Silberring mit der Perle steckte jetzt als Trophäe in Bedwyrs Teddy-Ohr.
    Ethan wechselte die Farbe. „Wie dem auch sei, er hat sein Stadthaus einem flüchtigen Bekannten überlassen. Einem Deutschen, der damit prahlt, sein Geld in Reisetaschen mit sich zu schleppen. Oliver spricht von einer halben Million Pfund. Wenn du schwörst, im Haus nichts anzurühren, ist das Geld unser. Du musst nur zugreifen.“ Ein Sicherheitsschlüssel blinkte in Ethans Hand. „Ich habe Oliver gesagt, du hättest Interesse. Er ist extra wegen seines Alibis in Urlaub gefahren.“
    „Wie hoch ist Olivers Anteil?“ Umsonst gab es keine guten Tipps und erst recht keine hervorragenden wie diesen hier.
    „Mach dir darüber keine Gedanken. Oliver und ich regeln das untereinander.“ Ein sattes Katergrinsen kam und ging. „Eventuell könntest du einem Butler oder einem Mann der Security über den Weg laufen. Leg dir eine gute Ausrede zurecht.“
    Oben im Schrank hing noch der zu enge Krankenschwesterkittel. Er war lange nicht zum Einsatz gekommen. Riss sie die roten Kreuze ab, würde er auch als Kluft einer Masseurin herhalten. Ambulante physiotherapeutische Anwendungen war eine ihrer Spezialitäten.
     
    *
     
    Der Mann mit dem schmalen Gesicht und den grau melierten Haaren breitete einen Plan vor Lucinde Sorokin aus. Sie beugte sich darüber und ihre Wangen glühten vor Eifer. Der Ring, den sie vom Hals genommen hatte, lag vor ihr auf dem Tisch. Als der Blick des Mannes zum Fenster schweifte, trat Daniel einen Schritt zurück in die Dunkelheit. Er hatte viele dankbare Lippen kosten dürfen , aber Lucindes hatten sich ihm in vollkommener Weise hingegeben. Sollte er den Zweck seines Auftrags verdrängen können, würde es ein Genuss sein, diese Frau an ihre Grenzen und weit darüber hinaus zu führen.
    Er rief Keph an. „Sie ist in der Farringdon Road in einem Antiquitätenladen. Der Besitzer scheint sie gut zu kennen. Sollte sie den Ring an ihn verkaufen, wissen wir, wen wir verhören müssen.“
    „Das muss warten. Komm ins Büro. Wir haben einen Dreißigminutenjob für dich, den wir dazwischenschieben müssen.“
    „Und was ist mit der Sorokin?“
    „Ich schicke einen von Rubens Leuten. Eine schlichte Observierung kriegen die hin.“
    „Er soll ihr nur nicht nahe kommen.“
    Keph schnaubte. „Wird er nicht. Beeil dich.“
     
    „Wollten Sie nicht ihre Schwester im Krankenhaus besuchen?“ Der Taxifahrer lächelte verwirrt, als ihm Daniel die neue Adresse nannte.
    „Schwestern, die es nicht gibt, kann man nicht besuchen.“
    Diese Weisheit nickte der Fahrer lächelnd ab und hielt kurze Zeit später vor Maurice` Niederlassung.
    Das hohe Quietschen verursachte Zahnschmerzen. Es kam aus dem Keller, ebenso wie der prägnante Geruch von Maschinenöl. Maurice war nicht in seinem Büro und an seine Privaträume würde Daniel nicht klopfen. Mit ein wenig Glück erhängte er sich in diesem Moment und Daniel würde sich krank und lahm ärgern, wenn er ihn dabei unterbrach.
    „Daniel?“ Kephs volltönende Stimme begleitete ein martialisches Kreischen. „Komm runter. Der neue Eliminator ist da.“
    Hatte es einen alten Eliminator gegeben?
    „Er läuft noch nicht rund, aber das Wartungs-Team arbeitet daran.“
    Die Stahltüren des Aufzugs schoben sich auseinander und mit leisem Summen fuhren sie in das dritte
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