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Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Titel: Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)
Autoren: Swantje Berndt
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Untergeschoss. In dem weiß gekachelten Labor stand ein überdimensionierter Glasbehälter, dessen Schwenkarm gleichmäßig durch eine trübe Flüssigkeit glitt. Der Ölgeruch mischte sich mit beißendem Schwefelsäuregestank.
    „Die Aufhängung ist geschmiert.“ Ein Mann in Blaumann wischte sich die Hände an einem Lappen ab . „Der Lärm müsste jetzt erträglicher werden.“
    „Duran Glas.“ Kephs Augen leuchten. „Im Notfall können wir das ganze Ding erhitzen, um den Zersetzungsprozess zu beschleunigen.“
    „Was schwimmt da drin he rum?“ Daniel trat näher an den Behälter. Die Brocken sahen organisch aus.
    „Die Filiale in Dublin hat uns zwei Stiegen abgearbeitete Aufträge zu Testzwecken zur Verfügung gestellt, bis wir selbst Nachschub liefern können. Manche Klienten legen auf die Übergabe der Leichen keinen Wert. Der Eliminator ist für diese Zwecke konstruiert worden.“
    „Und ein schlichtes Krematorium hätte es nicht getan?“ Sehr viel ausladender als diese Glaskonstruktion wäre es nicht gewesen.
    „Das hätte Ärger mit den städtischen Behörden gegeben. Anträge, Nachweise, die Typen vom Umweltschutz.“ Keph schaltete eine Stufe höher und der Schwenkarm beschleunigte um das Doppelte. Sanfte Schwefelsäure-Wellen platschten an die Glaswände. „Der Säuredampf wird abgezogen und separat entsorgt. Von diesem Vorgang merkt kein Mensch was.“
    „Was ist mit dem Job ? “
    Keph hörte auf, zärtlich die Aufhängung zu tätscheln. „Richtig. Den Vertrag habe ich oben.“
    In Kephs Büro lag ein zarter Jasminduft in der Luft.
    „Tee?“
    Daniel nickte, während seine Füße in bunten Teppichen versanken. „Wer ist es diesmal?“
    „Ein Deutscher. Er entstammt einer alten Fürstenfamilie, hat sein Vermögen in den Kasinos dieser Welt durchgebracht und ist dabei, zum Entsetzen seiner traditionsreichen Verwandtschaft ins Drogengeschäft einzusteigen. Nimm Platz.“ Keph wies auf eins der zahlreichen Sitzkissen und reichte ihm eine Tasse Tee. „Unser Klient ist sein Onkel. Er hasst seinen Neffen abgrundtief. Bei den Verhandlungsgesprächen hat er ihn einen verkommenen Bastard genannt, was wahrscheinlich auch zutrifft.“
    „Deutscher Adel kann sich einen anonymen Meister leisten? Warum beauftragt der Onkel keinen gewöhnlichen Killer?“
    Keph zuckte die Schulter. „Die Familie hat zusammengelegt. Sie fürchtet nichts mehr als die Öffentlichkeit und verlässt sich auf unsere Diskretion. Außerdem hatte sie bereits mit uns zusammengearbeitet, als es im zwölften Jahrhundert Zwistigkeiten um den Kaiserthron gab. Wir waren so frei, diesen Streit zugunsten unseres Klienten zu entscheiden.“
    „Gib mir die Akte des Mannes. Ich mache den Job.“
    „Sie ist längst in deinem Postfach.“ Das amüsierte Zucken um Kephs Mund entfaltete sich zu einem Grinsen. „Der Zugangscode ist der Name deines letzten Lebens im Dienst der Bruderschaft; Abay Coskun. Alle Telefonnummern, Codes und Adressen, die du benötigst, findest du dort auch.“
    Offenbar hatte Kepheqiah nicht einen Moment an seiner Zustimmung gezweifelt.
    „Liefertermin für die Leiche ist morgen früh Punkt acht. Du siehst, es eilt. Das Ziel residiert unter dem schlichten Pseudonym Roger Hayman im Stadthaus eines Freundes. Es dürfte keine Probleme geben. Ein wenig Security, eine Handvoll Hauspersonal, das war ’s . Wenn du den Auftrag ausgeführt hast, steht dir ein Cleaner-Team zur Verfügung. Du brauchst dir deine Hände nicht schmutzig zu machen.“
    „Ein Anwärter auf den Eliminator?“
    Keph lächelte.
    „Gib mir ein knappes psychologisches Profil. Ich will wissen, womit ich bei ihm unter Stress rechnen muss.“ Auf den Abzug einer Waffe konnte jeder drücken.
    „Laut Aussage seines Onkels war er als Kind zart und anfällig. Vor Krankheit und Schmerz fürchtet er sich immer noch. Auch vor dem Tod, doch das wirst du ihm sicher ausreden können.“
    Als Daniel nicht darauf reagierte, zuckte Keph die Schulter n . „Er ist obrigkeitshörig, was wohl der Grund für die gemeinsame Sache mit der Drogenmafia ist. Er liefert aus seinen Kreisen potenzielle Kunden und darf sich dafür in den Schatten eines Patrones ducken.“
    „Hat er eine Frau, Kinder, einen Liebespartner?“
    „Er hält sich einen Leguan, den er Florian nennt und der gemeinsam mit ihm die Mahlzeiten einnehmen darf. In seiner Studentenzeit war er in einer schlagenden Verbindung, die sich explizit gegen Homosexualität, Anglizismen in der deutschen Sprache
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