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Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Titel: Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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bleiben. Finde sie und folge ihr. Ein Mann wird sich ihr nähern. Er soll sie töten. Wenn er das tut, fahre in ihn und gestalte das Geschehen nach deinem Gutdünken.“
    Die krächzenden Geräusche sollten ein Lachen sein. Kolja musste sich zur Ruhe zwingen. Es klang entsetzlich.
    „Ich soll einen Meister besetzen?“
    „Ist das ein Problem?“
    „Kein unüberwindbares. Aber es erhöht den Preis. Baraq ’ els Lakaien sind geschützt durch altes Silber. Ich muss Schutzzauber durchbrechen, die einen Geringeren als mich vernichten würden.“
    „Deshalb habe ich dich gewählt.“
    Boshaftes Gelächter antwortete ihm. „Dein Vater hat mich gewählt. Vor langer Zeit. Doch du wirst mich bezahlen.“
    „Wie viel?“
    Der Dämon stieg steifgliedrig aus seinem Gefängnis. Kolja erstarrte, als er die Finger nach ihm ausstreckte und sich in sein Hemd krallte. Mit einem Ruck riss er es auseinander.
    „Sieh dich an, alter Mann.“
    Die zusammengesunkene Brust, das graue Haar, die schlaffen Lenden. Ihm ekelte vor sich selbst.
    „Sie hat deinen Ring. Daher deine Wut. Daher deine Angst.“ Der Dämon neigte sich zu ihm. Er stank nach altem Blut. „Deine Finger sind nackt, dein Leben sickert aus dir he raus. Es sollte dir einen Menschenkörper wert sein.“ Geduckt schlich er um Kolja herum. „Den Meister besetze ich für dich. Ich lasse seine Hände Dinge tun, die ihm das Blut in den Adern gefrieren lassen werden. Aber er wird nur zusehen können, nicht eingreifen. Bis ich mein Werk an der Frau vollbracht habe. Aber dafür gibst du mir diesen Körper.“
    Er schlug sich auf die Brust. Wie dumm konnte eine Ausgeburt der Finsternis sein? Kolja würde den Körper des Pferdeknechtes in gleichschwere Stücke zerteilen und jedes an einem anderen Ort vergraben. Er musste nur darauf achten, ihm nicht in die Augen zu sehen, dann würde er dahin zurückfahren müssen, woher Ramuell ihn gerufen hatte.
    „Gut. Du bekommst den Knecht und kannst als Mensch unter Menschen wande l n, bis der Körper um dich abstirbt.“ Kolja hielt dem lauernden Blick des Dämons stand, bis dieser langsam nickte.
    „Lew?“ Lew erwachte aus seiner Angststarre. „Gib ihm die Wagenschlüssel für den SUV. Er muss mobil sein.“
    „Wozu? Sascha kann nicht fahren.“ Mit zitternder Hand reichte er dennoch die Schlüssel.
    „Jetzt schon.“ Ein unkoordiniertes Grinsen verzerrte das Gesicht, das immer weniger der Miene eines Menschen glich.
    Ilja warf ihm frische Kleidung zu. „Wasch dich und zieh dich um.“
    Es schnappte sich die Sachen und stakste zur Dusche. Die Türöffnung verfehlte es um eine Handbreit. Seine Schulter knackte, als sie gegen das Holz rammte.
    „Der muss sich erst an die Ausmaße seines Körpers gewöhnen.“ Ilja lachte. „Armer Sascha. Wenn der seinen Körper zurückbekommt, ist er total zerschunden.“
    „Er wird seinen Körper nie wieder zurückbekommen.“
    Lew und Ilja starrten ihn schweigend an. Glas klirrte, etwas fiel hin unter, es klirrte noch einmal. Endlich kam der Dämon he raus. Saschas Körper war sauber und hatte frische Kleider an. Trotzdem wirkte er nicht menschlich. Es war der maskenhafte Gesichtsausdruck, der von unnatürlich glühenden Augen beherrscht wurde. Aber er war jung. Fühlte keinen Zerfall, strotzte vor Kraft. Das alles hatte Kolja weggeworfen für ein paar Augenblicke Vergnügen mit dem kleinen Miststück. Es waren großartige Augenblicke gewesen. Dennoch war der Preis unerträglich hoch. Umso grausamer musste die Rache sein. Kalt und endlos. Durch seinen dürren Körper ging eine heiße Welle der Erregung. Sie würde ihm sein Leid zurückzahlen. Hundertfach, tausendfach. Und der Dämon wäre seine ausführende Hand.
    „Hast du einen Namen?“
    Boshafte Kälte sah ihn an. „Nicht für dich.“ Er drehte sich um und wollte gehen.
    Kolja schluckte an seiner Angst , doch noch größer war die Wut. Wie konnte der Geist es wagen, so mit ihm zu reden?
    „Hey!“ Ilja warf ihm eines der Handys zu. „Du musst Kontakt zu uns halten. Unsere Nummern sind gespeichert.“
    Der Dämon steckte es in die Brusttasche und wandte sich zu Kolja. „Vergiss unseren Handel nicht, Nephilim.“
    Eisig und grausam hart ballte sich alte Angst in Koljas Magen. Der Dämon durfte es nicht sehen. Keine Schwäche vor verbannten Augen oder sie machten den Herrn zum Diener.
    Der Dämon ging. Ilja drückte leise die Tür zu. Sein warnender Blick heftete auf Kolja.
    „Die Geister, die du riefst, werden wir nicht mehr los,

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