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Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Titel: Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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Samaragd-Bruder an Schönheit in nichts nach.
    „Haselkätzchen? Bist du fein?“
    Peter kratz t e an der Badezimmertür. Mit dem Teil konnte sie das Bad nicht verlassen. Zwei Ringe hätten selbst Peter misstrauisch gemacht.
    „Gleich. Einen Augenblick noch.“ Die Dose mit der Gesichtscreme war noch voll. Lucy schraubte den Deckel ab und drückte den Rubin-Ring in die Creme. Sie q uoll an den Seiten über den Rand. Den anderen behielt sie in der Hand. Heute Nacht war ihr nach Wunscherfüllung. Nachdem sie die überschüssige Schönheitspflege auf Po, Knien und Ellbogen verteilt hatte, schlüpfte sie in ein en Hauch von Nichts und stellte sich Peter. Er war neben dem Bett und lächelte unsicher.
    „Wir hatten lange kein Schäferstündchen mehr, Lucy. Bist du aufgeregt?“
    Lucy befahl ihrem Mund ein Klein-Mädchen-Lächeln. Der Strauß Nelken, den Peter mitgebracht hatte, verseuchte mit seinem penetranten Gestank das Schlafzimmer. Ob der Ring ihr noch einmal zu Diensten sein würde und die Nelken mit Rosen und Peter mit Daniel tauschte? Sie steckte ihn an und drehte ihn um den Daumen. Nichts geschah.
    „Wolltest du diesen Ring nicht Ethan schenken?“ Sorgfältig legte er seine Hose über die Stuhllehne. „Er ist zu wuchtig für dich. Du solltest zierlicheren Schmuck tragen.“
    Es war ein Fehler gewesen, ihm zu gestatten, die Nacht bei ihr zu verbringen. „Ethan wollte ihn nicht. Da habe ich ihn behalten.“
    Peter entnahm seiner Reisetasche einen sorgfältig gefalteten Pyjama.
    „Über was wolltest du vorhin mit mir reden?“
    Kosmetiktücher für später, Asthmaspray und seine Armbanduhr wurden nebeneinander auf dem Nachttisch platziert. Peter bereitete sich stets auf alles vor. Die Vorstellung, dass Daniel ins Zimmer stürmte, sie an sich presste und vor Leidenschaft nicht einmal seine Jeans vollständig ausziehen, geschweige denn an Kosmetiktücher denken würde, versetzte ihre Nerven in einen sirrenden Zustand. Ohne Vorwarnung würde er ihr dieses Nichts vom Leib reißen und sie tief, wild und laut nehmen. Lucy schlug die Hände vors Gesicht. Ihr Körper schrie sie an, was für einen elende Idiotin sie war, dass sie ihn hatte davonfahren lassen. Sie hatte ihn gesehen, gefühlt und geschmeckt. Daniel hatte nicht übertrieben, die Szene auf dem Shunga wäre ein Kinderspiel mit ihm.
    „Und? Hast du es vergessen?“ Peter knöpfte den obersten Knopf des Pyjamaoberteils zu.
    Lucy verdrängte die Vorstellung aus ihrem Schoß, Daniels wilde Erregung zuckend in sich zu spüren. „Ich habe über unsere Beziehung nachgedacht.“
    Peter hob die Brauen. „Du klingst heiser. Bist du sicher, dass du gesund bist?“
    Daniels Hitze auf ihrer nackten Haut. Seine Lippen, die ihrem Mund Dinge zumuteten, die ihr gesamter Körper aushalten musste. Sie würde sich revanchieren. Könnte ihn liebkosen. Noch aggressiver, als sie es heute in seinem Loft getan hatte. Wie bei Kolja, in dieser seltsamen Nacht. Kolja hatte gebrüllt vor Lust, bevor er zusammengesunken war.
    „Mir geht es gut. Mach dir keine Gedanken.“ Sie schlüpfte unter die Decke und konzentrierte sich auf eine Spinnwebe an der Wand. Sie würde die Beziehung zu Peter beenden und zwar n och bevor er seine lange Unterhose auszog. Nur wie? Sie hatte ihr Leben lang gelogen. Vielleicht war es an der Zeit, es mit der Wahrheit zu versuchen. „ Ich habe mich verliebt.“
    Peter sah auf.
    „In den Mann, der mich am Flughafen geküsst hat.“
    „Welcher Mann hat dich geküsst?“
    Sein selektives Erinnerungsvermögen war zum ersten Mal ein Ärgernis. „Es ist derselbe, der auch bei Ethan im Laden war. Er ist nicht mein Cousin. Das war eine Lüge. Wir sind uns beruflich in den letzten Tagen oft über den Weg gelaufen, und da ist es passiert.“ Das war immerhin nur eine ganz kleine Lüge.
    Peter schüttelte ungläubig den Kopf. „Du ziehst diesen Kerl mir vor? Warum?“
    Die endlose Liste der Gründe würde sie unmöglich abspulen können.
    „Mutter wird entsetzt sein. Sie hat dich ins Herz geschlossen. Wie soll ich ihr das verständlich machen?“
    Seine Mutter würde fünf Kreuze schlagen und ihrem Sohn zu diesem Verlust gratulieren. Die Mundwinkel dieser Frau waren jedes Mal über den Boden geschliffen, wenn sie Lucy gesehen hatte.
    „Ist das dein letztes Wort?“
    Lucy nickte und Peter schlug sich heroisch auf die Knie, bevor er aufstand.
    „Nun denn, dann soll es wohl so sein.“
    Die Lippen wie im Schmerz zusammengekniffen, zog er sich schweigend wieder

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