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Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Titel: Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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vorher bemerkt hatte.
    „Ich kann ihn abwimmeln.“ Irgendeine Lüge würde ihr mit Sicherheit einfallen und im schlimmsten Fall tat es auch die Wahrheit. Sie hatte sich in einen Mann verliebt, der charmant genug war, ihren geplanten Mord zu Ende zu bringen und mit jeder Berührung einen Orkan in ihr auslöste. Von den Küssen ganz zu schweigen.
    „Nein. Er wartet auf dich und du solltest nicht so grausam sein, ihn zu enttäuschen. Es ist besser so. Verbringe die Nacht mit ihm.“ Die Dunkelheit in seinen Augen war erschreckend, als er ihr aus dem Wagen half. „Soll ich dich auf die andere Straßenseite tragen? Du bist barfuß.“
    „Ich werde rennen. Der Dreck wird ihn ohnehin abschrecken und dann wird er lamentieren, sich die Nase schnäuzen und mich erst an sich ranlassen, wenn ich in Sakrotan gebadet habe.“
    Daniel nickte geistesabwesend. Plötzlich wirkte er unnahbar wie der kalte Winterhimmel.
    „Du warst eben auf einen alten Mann eifersüchtig. Jetzt schickst du mich zu Peter. Ich verstehe das nicht.“ Wollte er sie auf einmal los sein?
    Die Hand war kühl, die sich an ihr Kinn legte und es sanft anhob. „Unterschätze meine Gefühle für dich nicht. Ich bin eifersüchtig. Rasend , und wenn du dich nicht beeilst, werde ich Ruben ein zweites Mal bemühen müssen.“
    „Sag mir, dass ich dich morgen wiedersehen werde.“
    Totenstille.
    Die Stadt hielt den Atem an, ebenso wie sie selbst. Daniels Blick war unergründlich. Warum war es plötzlich so kalt? Sicher, es war Winter. Nur fühlte sie es in Daniels Nähe normalerweise nicht. Jetzt schon. Seltsam war nur, dass sich die Kälte von innen auszubreiten schien. Ihr Magen gefror ebenso wie ihr Herz.
    „Überlassen wir es dem Schicksal, Lucy.“
    Seine Lippen strichen über ihre Stirn. Dann drehte er sich um, gab dem Fahrer ein Zeichen und fuhr weg, ohne zu ihr zurückzusehen.

    *
     
    Mit der Hauswand zu verschmelzen, war schwer mit diesem Menschenkörper. Die Frau sprang barfuß über die schmutzige Straße. Der Mantel, das an ihr herabfließende Kleid, alles schmiegte sich eng an, wollte ihr nah sein.
    Caym leckte sich über die Lippen. Ungestillte Lust oszillierte wie ein Schleier um ihren beeindruckend wohlgeformten Körper. Wo hatte sie sie hergeholt? Warum war sie nicht gestillt worden? Sein Menschenleib reagierte auf diese Frau. Er hätte sie, randvoll mit sättigenden Lüsten, nie von dannen ziehen lassen. Er hätte sie genommen, bis sie um Gnade gewinselt hätte. Menschen waren dumm, schwach, leicht zu verführen. Ebenso wie sein neuer Herr. Wie mutig von Kolja Grigorjew, einem Geist seinen Willen aufzuzwingen. Und wie leichtsinnig. Um Caym gefügig zu halten, brauchte es einen stärkeren Willen, einen, der ihn brechen konnte. Ramuell Grigorjews Willen hatte er zu spüren bekommen. Er war mächtig. Caym hatte sich qualvoll unter seinem Zwang gewunden , doch er war mit heißem Blut für seine Dienste entlohnt worden.
    Die Frau verschwand im Haus. Bevor die Tür zuschlug, stellte er den Fuß in den Spalt. Als ein Schlüssel klimperte und eine Tür klappte, schlich er der Frau nach. Ihr Duft war geschwängert von der Begierde nach einem Mann. Auch dessen Geruch konnte Caym wahrnehmen. Er strömte von ihr ab, zog ein Band über die Stufen, durch die Streben des Geländers bis vor ihre Wohnung. Da war noch eine andere Note. Fremder, doch nicht unbekannt. Der Duft alten Blutes , vermischt mit dem Lebenselixier der Wächter. Interessant. Es gab mehr Spieler in diesem Spiel, als Kolja Grigorjew vermutete. Daraus würde sich für Caym ein Vorteil herausschlagen lassen. Diese Karte musste er weise und zur rechten Zeit ausspielen.
    Ein Mann sprach mit ihr. Caym presste die Nase auf das Schlüsselloch. Ein widerlicher Blütengestank wehte ihm entgegen , gemischt mit dem Geruch des Mannes, der nicht derselbe war, nach dem sie sich verzehrte. Seine Stimme klang überheblich, war zu kraftlos. Er würde ihr nichts von dem geben können, was sie brauchte. Menschenmänner waren dumm in ihrer selbstherrlichen Arroganz. Sie drängten sich Weibchen auf, die nie für sie geschaffen waren. Caym könnte ihr alles geben. Mehr als das. Vor seinen Geistaugen sah er sie röchelnd im Straßendreck liegen, mit Wunden übersät, die er ihr beigebracht hatte. Das war der Preis, den sie für die Qual unmenschlicher Lusterfüllung bezahlen musste.
     
    *
     
    Wo zum Henker sollte sie den verdammten Ring verstecken?
    Der Rubin leuchtet e wie pulsierendes Blut. Er stand seinem

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