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Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Titel: Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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an. Allzu viel schien es ihm nicht auszumachen, wenn er nicht den kleinsten Versuch unternahm, um sie zu kämpfen.
    „Aiden Callahan hat mich gleich davor gewarnt, mich zu früh an eine Frau zu binden. Das stünde meiner Karriere im Weg.“ Er rückte die Brille zurecht und verstaute seine Habseligkeiten in seiner Tasche. Es war erstaunlich, wie leer ihr Nachttisch plötzlich aussah.
    „Verzeih, wenn ich mich nicht um gebührende Worte des Abschieds mühe. Ich muss den Schmerz erst verwinden.“ Schnell neigte er sich zu ihr und küsste sie flüchtig auf die Stirn. „Leb wohl. Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber du hast einen großen Fehler begangen, einen Mann wie mich wegen eines dahergelaufenen Cousins ziehen zu lassen.“
    „Er ist nicht mein Cousin.“
    Peter sah sich nicht mehr um. Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, atmete Lucy auf. Ein Grund weniger in ihrem Leben, zu lügen.
     
    *
     

Auf der heißen Milch hatte sich eine Haut gebildet. Der Honiglöffel hatte sie durchbrochen. Daniel würgte und Ives verschränkte entschlossen die Arme vor der Brust.
    „Runter damit. Ihr Freund ist bei ihr. Sein Auto steht vorm Haus, da wird es auch bis morgen bleiben. Wir haben Pause vor deinem großen Auftritt. Ist doch auch mal schön.“
    Daniel setzte das Glas an. Als die glibberige Schicht seine Lippen berührte, stellte er es wieder weg. Lucy ließ diesen Peter an sich ran. Er selbst hatte es ihr geraten. Von allen Geistern musste er verlassen gewesen sein. Sie gehörte ihm. Ihm allein. Gab es ein bedingungsloseres Band als den Tod?
    „Ich verstehe deine Frustration.“ Mitfühlend tätschelte Ives seine Hand. „Wäre dieser Kerl nicht bei ihr, könntest du sie schön um die Ecke bringen. Gibst du mir zehn Prozent deiner Provision ab? Immerhin helfe ich dir bei dem Auftrag.“
    Der Schlag klatschte schneller in Ives erstauntes Gesicht, als Daniel denken konnte.
    „Mir reicht es jetzt mit dir, Meister Übersensibel.“ Er stapfte in die Küche, fluchte und kam mit einem Glas Wasser wieder, das seltsam sprudelte. „Trink das aus.“
    „Was ist das?“
    „Ein harmloses Schlafmittel. Wenn du es nimmst, verspreche ich dir, die restliche Nacht bei Sorokin Wache zu schieben.“
    „Geh in ihre Wohnung und zieh diesen Bastard aus ihr he raus.“ Allein die Vorstellung, dass dieser Kerl in Lucy herumstümperte, machte ihn rasend. „Sie ist eine Stradivari und dieser Mann weiß nicht einmal, wo ihre Stimmwirbel sitzen.“
    Ives blähte entnervt die Wangen. „Ich bin heilfroh , wenn dieses Weib sechs Fuß unter der Erde liegt.“ Dem nächsten Schlag wich er gekonnt aus. „Du bist eifersüchtig wegen einer Toten! Denn genau das wird sie sein. Schluck es endlich und komm zu dir. Du bist ein Mitglied des ehrwürdigsten und ältesten Syndikats der Welt. Es ist für mich demütigend, einen anonymen Meister dabei zu erwischen, wie er brüllend unter der Dusche onaniert und danach den Namen seines Zieles wimmert.“
    „Ich habe nicht gewimmert und sei froh, dass ich es war, der Hand an m ich gelegt hat. Ich habe Zeiten erlebt, in denen war für solche Notfälle die Dienerschaft zuständig.“
    Ives verzog das Gesicht. „Ich weiß. Diese Zeiten habe ich auch noch mitbekommen, als Diener, wohlgemerkt.“
    Daniel leerte das Glas. Es hatte keinen Zweck, sich zu verweigern. Er brauchte Schlaf. Warum grinste Ives derart hinterhältig? Sein Gesicht verschwamm vor seinen Augen, der Raum begann , sich um ihn zu drehen. „Ein harmloses Schlafmittel?“
    Ives zuckte die Schultern. „Ich habe etwas untertrieben.“
    Alles wurde schwarz, Daniel fiel. Er durfte nicht in diese dunklen Tiefen stürzen, die unter ihm warteten. Er musste Lucy retten. Vor sich.
     
    *
     
    Die Nacht wollte nicht vorbei gehen. Lucy lag wach und sah dem Mond beim Scheinen zu, bis er an ihrem Fenster vorbeigezogen war. Warum hatte sie nicht de n Mut gehabt, zu Daniel zu fahren? Es lag an seinem Blick, als er sie zu Peter geschickt hatte. Er war dunkel und bedrohlich gewesen und auch, wenn die Gefahr, die darin lauerte, nicht ihr galt, schüchterte sie Lucy dennoch ein. Sobald sie Daniel wiedersah, musste sie ihm sagen, dass es in ihrem unsteten Leben keinen Peter mehr gab. Der Zeiger des Weckers rückte in Zeitlupentempo nach vorn. Halb fünf, halb sechs, halb sieben. Lucy hielt es im Bett nicht mehr aus. Der Tag, der vor ihr lag, war auch ohne ihr kompliziertes Liebesleben schwierig. Sie zog sich an, trank den ersten Kaffee vor

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