Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)
die Zigarettenschachtel auf. „Drei Stück.“
Was interessierte sie jetzt sein Zigarettenvorrat?
„Wenn du nicht sofort zu mir ins Bett kommst, weiß ich nicht, was passiert!“ Wie konnte er sich ins Profil stellen? Schön, verlockend, und viel zu weit von seinem Zielort entfernt. „Bitte!“
Daniel schüttelte entschieden den Kopf. „Ein Gummi. Drei Zigaretten. Das passt nicht.“
„Doch. Das passt. Alles an dir passt. Komm und fühl es.“ Lucy kämpfte mit ihren Emotionen, die sich nach und nach verselbstständigten. Was tat er ihr an?
„Du bist eine wunderschöne Frau.“
Er drehte sich um und ging. Lucy raufte sich die Haare. Er musste wiederkommen. Musste halten, was seine Berührungen und sein Körper ihr versprochen hatten. Sie ließ sich auf den Rücken fallen, schlang die Arme um sich und wartete. Etwas Kaltes und Leichtes wurde sanft auf ihren Bauch gelegt, eins auf ihren Schoß, eins auf ihr Herz.
„Drei Zigaretten, drei Gummis.“ Er kniete sich vor ihr aufs Bett und spreizte seine Oberschenkel.
Er sah ihr dabei zu, wie sie die Hülle aufriss und ihre Hände zur Ruhe zwang, um das Gummi abrollen zu können. Für einen Moment behielt sie ihn in der Hand, legte ihren Kopf an Daniels Brust und hörte seinem schnell schlagenden Herzen zu.
*
Ihre zärtlichen Küsse auf seiner Brust wurden fester, gieriger. Sie hinterließen Male auf seiner Haut, die sie wieder küsste. Daniel griff in ihr Haar und zog ihren Kopf in den Nacken.
„Lucy, hör mir zu. Es ist wichtig, dass du mir heute Nacht vertraust.“ Er würde ihr den schönsten aller Wege zum Tod weisen und sie begleiten, solange er konnte.
Sie legte ihren Finger auf seine Lippen , streckte sich ihm entgegen und verführte seinen Mund auf eine Weise, die sein Herz rasen ließ. Zärtlich umfassten ihre Hände seinen Nacken und als sie sich zurücklegte, musste er folgen. Lucy schlang ihre Beine um ihn und er versank in reiner Lust, tiefer und tiefer, bis er vergaß, dass er sich kontrollieren musste. Der Glanz in Lucys Augen, ihre feuchten Lippen und ihr Körper, der unt er seinem zu zittern anfing , waren zu wundervoll, um sich zurückzuhalten.
Das kalte Klirren der Kette weckte ihn aus seinem Taumel. Es gab einen Grund für diese Nacht. Er hatte nichts mit seiner Liebe zu Lucy zu tun. Der Gedanke stach durch sein Hirn. Im letzten Moment zwang er sich zu Bewegungslosigkeit. Würde er den Rausch mit ihr erleben, könnte er es nicht mehr tun. Lucy schluchzte und wisperte ein Bitte, das er nur unter Qualen ignorieren konnte.
„Ich sterbe.“ Tränen glitzerten in ihren Augen. „Und du merkst es nicht.“
Er küsste ihre nassen Schläfen, streichelte über ihr Gesicht. Er würde es merken. Nur sie nicht. Je dichter er sich an sie schmiegte, desto mehr flüchtete seine Seele zu ihr.
„Du hast Flügel.“ Lucy strich über seine Schultern. „Lass mich fliegen.“
„Sie wurden mir gestutzt.“
Mit dem Finger streichelte sie über seinen Mund. „Du klingst traurig, Daniel mit den dunklen Schwingen.“
Sie umklammerte ihn, krallte sich in seinen Rücken. Vor Schmerz stöhnte er auf. Sie lächelte grausam über seine Qual hinweg.
„Flieg!“
Sie zwang ihn, sich weiter zu bewegen. Er durfte sich nicht gehenlassen. Er musste handeln, kühl bleiben, den Überblick behalten. Irgendwann war Mitternacht. Irgendwann, ganz weit weg. Jenseits der Gefühle, die seinen Kopf von jedem klaren Gedanken fortlockten. Er hatte einen Auftrag. Welchen? Diese Frau zu töten, die sich unter ihm in ihrer Lust wand. Er brauchte Zeit dafür. Zeit, die sie ihm freiwillig nicht geben würde. Daniel hielt ihre Hände fest und zwang ihr einen Rhythmus auf, den er ertragen konnte. Lucy schüttelte wild den Kopf.
„Tu mir das nicht an.“
Sie spannte die Muskeln an und wollte sich aus seinem Griff befreien. Er legte sich auf ihr ab und wartete, bis sie seine Schwere zu genießen begann. „Vertrau mir, Lucy und lass dich von mir führen.“
Noch einmal schluchzte sie auf, dann gab sie sich ihm hin. Er musste sie vor sich her treiben. Dahin, wo kein Atmen mehr möglich war. Daniel hatte selbst kaum noch Luft, so sehr hielt ihn seine Erregung umschlungen. Sein Körper schrie danach, sich aufgeben zu dürfen, doch noch war es nicht so weit. Er nahm ihren Mund mit seiner Zunge ebenso langsam, wie er ihren Schoß nahm. Mit seiner gesamten Willenskraft stemmte er sich gegen den Urinstinkt, der mit jedem Gleiten tief in Lucy hinein stärker wurde. Er
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