Der Tod wohnt nebenan Kriminalroman
Polizisten.«
Er brachte sie weg. Eva Expósito war immer noch leichenblass, aber ihre Beine hörten auf zu zittern. Sie wurden in einem weiteren Wagen der Polizei, der gerade eingetroffen war, direkt zum Präsidium gefahren, und dort begann die Befragung. Zuerst das Mädchen.
»Stimmt es, dass der Kerl mit dem Messer auf Sie losgehen wollte.«
»Ja. Sie werden seine Spuren auf dem Messergriff finden.«
»Das werden wir überprüfen. Kanntest du den Kerl?«
»Nein.«
»Warum wollte er dann mit dem Messer auf dich losgehen?«
»Keine Ahnung.«
»Gehörst du zu einer Gruppe von Drogendealern? Das ist keine Anschuldigung, nur eine Frage. Bist du ein Opfer von Menschenhandel gewesen? Das ist keine Frage, sondern eine Vermutung. Bist du vor einer Gruppe geflohen, die dich ausbeutete? Bist du bedroht worden? Bist du vorher schon mal von einem Verbrecher angegriffen worden?«
»Es gibt schon eine Akte mit meinem Namen. Ich wurde vor Kurzem angegriffen.«
»Das werden wir überprüfen. Komm, geh jetzt zu dem Platz, den der Beamte dir anweisen wird.«
Das Mädchen ging hinaus. Méndez kam hinein.
Mit ihm kam eine Reihe von Papieren. Und eine Beamtin mit einem Zopf. Und der schlecht gelaunte Polyp, der Méndez in seiner Rolle als Gran Reserva erlebt hatte.
»Zu Befehl, Hauptkommissar. Verdammt, was für ein Morgen.«
Der Hauptkommissar sah sich die Papiere an. Dann Méndez.
»Sie sind hier nicht gern gesehen, Méndez.«
»Schade. Jetzt, wo man mir doch das Goldene Abzeichen der Stadt versprochen hat.«
»Sie haben Glück, dass dieser Kerl, den Sie tätlich angegriffen haben, durchkommt. Hier sehe ich den ersten medizinischen Bericht. Die Scham zerfetzt und der Penis in einem Zustand, dass man ihn ins Naturkundemuseum bringen könnte. Zum Glück haben Sie rechtzeitig den Krankenwagen gerufen. Eine Augenzeugin, die am Ende des Ganges stand, sagte, sie hätten das Mädchen gerettet. Das stimmt mit dessen Aussage überein. Mal sehen … Eva Expósito. Sie hat bei den Jugendstrafsachen ein längeres Register als das Testament von Onassis. Und hier ist das Register des Kerls. Länger als das von Jack the Ripper, aber er stand nicht mehr unter Bewachung.«
»Klar … Ein über jeden Verdacht erhabener Bürger.«
»Verdammt, Méndez, wir können nicht auf jeden Kerl, dessen Visage uns nicht passt, einen Polizisten ansetzen. Mal sehen … Sie könnten der Erste sein, dem ein Beamter folgen sollte. Dieser Kerl, Óscar Ceballos, hat mit Minderjährigen gehandelt. Er arbeitete in einem Nachtclub. Ein Mädchenhirte. Hat Frauen krankenhausreif geprügelt, aber sie haben ihn nie angezeigt. Eine hat ihn wegen Vergewaltigung angezeigt, aber die Sache wurde eingestellt. Was für ein Mistkerl. Fehlt nur noch, dass er einen verdrehten Schwanz hat.«
»Das hat er ja jetzt«, erwiderte Méndez.
»Warum, glauben Sie, wollte er das Mädchen töten?«
»Das werde ich Ihnen sagen.«
Und Méndez erzählte ihm alles, denn dazu war er verpflichtet. Von dem ersten, eher zufälligen Überfall auf Eva Expósito, als man es eigentlich auf Miralles abgesehen hatte. Und warum hatte man es auf ihn abgesehen? Weil er im Verdacht stand, einen gewissen Omedes, einen der Mörder seines Sohnes bei einem Banküberfall, getötet zu haben …
Darüber würde es einen Bericht geben. Und Méndez hatte bereits mehr auf dem Kerbholz als Rodrigo de Borgia alias Papst Alexander VI .
»Hier habe ich ihn«, sagte der Hauptkommissar. »Aber wenn Omedes tot ist, wer will dann Miralles umlegen? Und warum ist Miralles nicht längst verhaftet?«
»Hauptkommissar Monterde, der den Fall leitet, will ihn als Lockvogel verwenden, um den anderen zu schnappen. Denn es waren zwei Männer für den Tod des Kindes verantwortlich, und der, der noch übrig ist, mehr als der andere. Er hat Angst, dass Miralles sich auch an ihm rächt, jetzt, da er wieder in Barcelona weilt, und deshalb will er ihn umbringen. Es wurden schon zwei Auftragskiller losgeschickt, von denen der erste nur Augen für das Mädchen hatte. Der von heute hingegen wollte sie wirklich umlegen, denn dann wäre Miralles allein gewesen. Miralles ist Bodyguard, also ein geschickter Kerl, aber er kann definitiv nicht seinen eigenen Rücken decken, sondern nur den von anderen. Das Mädchen gibt ihm Deckung. Sie ist seine Assistentin.«
»Das ist alles?«
»Ich glaube ja. Er ist ein Besessener, der meines Erachtens nicht hinter Frauen her ist. Und sie ist eine freche Göre, die meines Erachtens mit
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