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Der Todesflieger

Der Todesflieger

Titel: Der Todesflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Ich habe zu tun. Haben Sie noch etwas auf dem Herzen?«
    Pitts Miene versteinerte. »Ich fühle mich einfach verpflichtet, Sie zu warnen. Wenn Sie das nächstemal unter die Spanner gehen, sollten Sie Ihre Brille absetzen. Die reflektiert nämlich das Sonnenlicht und verrät Sie in Ihrem Versteck.«
    Das Blut wich aus Willys Gesicht. Er wollte etwas sagen, doch Pitt rammte ihm schon die Faust in die Zähne und schnitt ihm so das Wort ab. Der Hieb warf Willys Kopf nach hinten, und seine Mütze fiel herunter. Sein Blick wurde leer, und er sank wie ein fallendes Blatt im Herbst langsam auf die Knie.
    Betäubt blieb er knien. Das Blut strömte aus seiner gebrochenen Nase und tropfte auf die Rockaufschläge seiner Uniform.
    Pitt massierte die Knöchel seiner Hand und grinste zufrieden.
    Dann drehte er sich um und eilte mit ein paar großen Sätzen die Treppe hinauf. Oben passierte er einen steinernen Torbogen und stand dann in einem runden Innenhof. Ein Schwimmbecken befand sich in der Mitte, und rund um den Hof standen zwanzig lebensgroße Standbilder römischer Soldaten. In der Abenddämmerung sahen die Figuren seltsam echt aus, und Pitt hatte das unheimliche Gefühl, die steinernen Krieger könnten jeden Augenblick zum Leben erwachen.
    Er schritt um das Schwimmbecken he rum und hielt vor einer massiven Flügeltür am gegenüberliegenden Ende des Hofes. Ein großer, bronzener Türklopfer in Form eines Löwenhauptes war in die Tür eingelassen. Pitt klopfte. Dann drehte er sich noch einmal um und betrachtete den Innenhof. Die ganze Szenerie erinnerte ihn an ein Mausoleum. Es fehlen bloß noch ein paar Kränze und Orgelmusik, dachte er.
    Die Tür öffnete sich lautlos. Pitt spähte ins Hausinnere. Da er niemanden erblickte, blieb er wartend auf der Schwelle stehen.
    Doch nichts geschah. Endlich wurde er des Versteckspiels müde, zog den Kopf ein und trat durch das Portal in eine luxuriös eingerichtete Halle.
    Von allen vier Wänden hingen Wandteppiche herunter, samt und sonders mit Schlachtszenen geschmückt. Oben schloß der Raum mit einem hohe n Kuppeldach ab, von dem gedämpftes gelbliches Licht herabschien. Pitt sah sich um. Er war allein; also setzte er sich auf eine der beiden marmornen Bänke, die in der Mitte des Raumes standen, und zündete sich eine Zigarette an. Die Zeit verrann. Verzweifelt suchte er nach einem Aschenbecher.
    Dann wurde plötzlich einer der Wandteppiche zur Seite gezogen, und ein alter, massiger Mann in Begleitung eines riesigen Schäferhundes betrat den Raum.

6. Kapitel
    Ein bißchen verwirrt musterte Pitt zunächst den großen Schäferhund und richtete seinen Blick dann auf den alten Mann.
    Dessen Physiognomie war nicht vertrauenerweckend: ein rundes Gesicht, Stiernacken und kurzgeschorenes Haar. Er sah unfreundlich aus und blickte Pitt argwöhnisch an. Die eng aufeinander gepreßten Lippen verliehen ihm ein verkniffenes Aussehen. Er war von kräftiger, untersetzter Figur, allerdings alles andere als fett. Erich von Stroheim ist wieder auferstanden, fuhr es Pitt durch den Kopf. Tatsächlich hatte der Alte eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem berühmten Filmbösewicht.
    Alles, was ihm fehlte, waren die Reitpeitsche und die blankgewichsten Stiefel.
    »Guten Abend«, begrüßte er Pitt. Seine Stimme klang unangenehm kehlig. »Sie sind vermutlich der Herr, den meine Nichte zum Essen eingeladen hat?«
    Pitt erhob sich, ohne das hechelnde Ungeheuer neben dem Alten aus den Augen zu lassen. »Ja Sir. Major Dirk Pitt.«
    Überrascht zog der Alte die Augenbrauen hoch. »Meine Nichte hat mir erzählt, Sie stünden noch unter dem Rang eines Sergeants, und Ihre militärischen Aufgaben beschränkten sich auf die Abfallbeseitigung?«
    »Sie müssen verzeihen. Wir Amerikaner haben eine eigene Auffassung von Humor«, erwiderte Pitt belustigt. »Ich hoffe, mein kleiner Scherz hat Ihnen keine Unannehmlichkeiten bereitet.«
    »Nein, ein bißchen Sorge vielleicht, aber keine Unannehmlichkeiten.« Der Deutsche betrachtete Pitt eingehend und streckte ihm dann die Hand hin. »Sehr erfreut, Sie kennenzulernen, Major. Ich bin Bruno von Till.«
    Pitt ergriff Tills Rechte und erwiderte seinen Blick. »Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Sir.«
    Von Till zog einen Wandteppich beiseite, hinter dem sich ein Durchgang befand. »Wenn Sie mir bitte folgen wollen, Major.
    Sie werden sich noch für die Länge eines Drinks mit meiner Gesellschaft begnügen müssen. Teri ist mit ihrer Toilette noch nicht fertig.«
    Er

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