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Der Todesflieger

Der Todesflieger

Titel: Der Todesflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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lebhafte Phantasie«, meinte von Till abfällig.
    Die Miene des alten Mannes verriet jedoch aufs deutlichste, wie betroffen er war. »Es wird Ihnen freilich kaum möglich sein, Ihre wilden Theorien zu beweisen.«
    »Wozu auch? In ein paar Minuten bin ich ohnehin tot.«
    »Da haben Sie voll und ganz recht«, bestätigte von Till nachdrücklich. »Na gut, warum soll ich es nicht zugeben? Alles, was Sie gesagt haben, stimmt, Major. Sie sind wirklich von einem bestechenden Scharfsinn. Nur in einem Punkt muß ich Sie berichtigen: Die
Queen Jocasta
wird nicht in New Orleans anlegen, sondern in letzter Minute ihren Kurs ändern und Galveston in Texas anlaufen.«
    Die drei Männer, die mit den Maschinengewehren der
Albatros
beschäftigt gewesen waren, hatten ihre Arbeit inzwischen beendet und waren verschwunden. Auf dem Dock war im Augenblick nur noch Hersong zu sehen; Spencer war ebenfalls zu den anderen in den Laderaum geklettert. Pitt sprach hastig weiter. Er mußte Zeit schinden.
    »Ehe Sie Darius jetzt über mich herfallen lassen, gestatten Sie mir, bitte, noch eine letzte Frage. Als Gentleman können Sie mir das nicht abschlagen.«
    In der Tat stand Darius die Mordlust ins Gesicht geschrieben.
    Mit der erwartungsfrohen, bösen Miene eines Schuljungen, der darauf brennt, einen Frosch zu sezieren, starrte er auf Pitt hernieder.
    »Aber bitte, Major«, entgegnete von Till liebenswürdig, »fragen Sie.«
    »Wie wird das Heroin vertrieben, wenn Sie es in Galveston gelöscht haben?«
    Von Till lächelte. »Es ist nur wenigen Leuten bekannt, daß ich unter anderem auch Besitzer einer Fischereiflotte bin.
    Finanziell lohnt sie sich natürlich kaum, doch für gelegentliche kleine Einsätze ist sie ganz gut zu gebrauchen. Zur Zeit sind die Boote im Golf von Mexiko auf Fang. Sobald ich den Befehl gebe, ziehen meine Leute die Netze ein und laufen Galveston an. Dort treffen sie gleichzeitig mit der
Queen Jocasta
ein. Der Rest ist einfach : Das U-Boot legt von dem Schiff ab und wird von den Fischkuttern zu einer Konservenfabrik dirigiert.
    Zusammen mit den Fischen wird das Heroin in die Fabrik geschleust und in Konservendosen gefüllt; als Katzenfutter deklariert wird es dann in die gesamten Vereinigten Staaten verschickt. Das Drogendezernat hat keine Chance: Ehe es überhaupt einen Verdacht schöpfen kann, ist das Rauschgift schon auf dem Markt. Geben Sie zu, Major: Das kalte Entsetzen packt Sie, wenn Sie an all das Heroin denken, das Ihre Landsleute schnupfen, essen und sich spritzen werden.«
    Pitt lächelte plötzlich. »Ja, wenn sich tatsächlich alles so abspielte – ich wäre entsetzt.«
    Von Till kniff überrascht die Augen zusammen. Das waren ganz und gar nicht die Worte eines Menschen, der mit seinem Leben abgeschlossen hat. »Es
wird
sich so abspielen, das garantiere ich Ihnen.«
    »Sie sind auch noch stolz darauf!« Fassungslos schüttelte Pitt den Kopf. »Tausende von Menschen wollen Sie für ein paar lumpige Dollar ins Elend stürzen, und Sie sind auch noch stolz darauf!«
    »Ein paar lumpige Dollar sind es gewiß nicht. Ich gehe eher von einer halben Milliarde aus.«
    »Sie werden nicht einmal mehr dazu kommen, das Geld zu zählen, geschweige denn, es auszugeben.«
    »Und was sollte mich davon abhalten? Sie, Major? Inspektor Zacynthus? Oder werde ich vielleicht von einem Blitz erschlagen?«
    »Die Vorsehung wird dafür sorgen, daß Ihre Pläne mißlingen.«
    »Jetzt ist aber Schluß!« schaltete sich Darius aufgebracht ein.
    »Er soll endlich für seine Überheblichkeit bezahlen.« Sein häßliches Gesicht war vor Wut verzerrt. Pitt fühlte sich äußerst unbehaglich in seiner Haut. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie sich Darius’ Finger in diesem Augenblick um den Abzug krümmte.
    »Nicht doch«, sagte er langsam. »Mich jetzt schon umzulegen wäre schäbig. Meine elf Minuten sind noch nicht vorbei.« In Wirklichkeit kam es ihm vor, als hätte er schon eine halbe Ewigkeit geredet.
    Von Till verharrte einen Moment lang schweigend und spielte mit seiner Zigarette. »Eines würde mich noch interessieren, Major«, meinte er endlich. »Warum haben Sie meine Nichte gekidnappt?«
    Ein verschlagenes Grinsen überflog Pitts Gesicht. »Zunächst einmal ist sie gar nicht Ihre Nichte.«
    Darius erbleichte. »Das… das können Sie doch gar nicht wissen!«
    »Ich weiß es aber trotzdem«, entgegnete Pitt gelassen. »Im Gegensatz zu Ihnen, von Till, besitze ich zwar keine Informationen aus erster Hand, doch ich weiß

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