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Der Todesflieger

Der Todesflieger

Titel: Der Todesflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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arbeitete. Er hat die Nachricht empfangen und dann geflissentlich vergessen, sie an Inspektor Zacynthus weiterzuleiten. Tja, Major, die Dinge sind Ihnen einfach über den Kopf gewachsen.«
    Pitt antwortete nicht gleich. Still kämpfte er mit den Schmerzen in seinem Bein. Sollte er seinen letzten Trumpf ausspielen? Lange würde er nicht mehr durchhalten – schon begann alles, ihm vor den Augen zu verschwimmen.
    Andererseits durfte er auch nicht zu weit gehen; sonst war das Spiel endgültig verloren. Er wandte den Kopf und sah matt zu Darius auf.
    Dessen Waffe war unverändert auf seine Nabelgegend gerichtet. Ja, er mußte es riskieren. Er sandte ein Stoßgebet zum Himmel, daß er das Richtige tat.
    »Kann schon sein«, meinte er gleichmütig. »Aber auch Sie werden einmal scheitern,
Admiral Heibert

    Von Till schien es die Sprache verschlagen zu haben. Starr stand er da; sein Gesicht war wie versteinert. Dann kam ihm langsam die Ungeheuerlichkeit von Pitts Worten zu Bewußtsein.
    Er machte einen Schritt nach vorn. Um seinen Mund zuckte es. »Wie – wie haben Sie mich genannt?« zischte er.
    »Admiral Heibert«, wiederholte Pitt. »Admiral Erich Heibert, Chef der deutschen Handelsmarine im Dritten Reich; fanatischer Parteigänger Adolf Hitlers; und Bruder von Kurt Heibert, dem Flieger-As des Ersten Weltkriegs.«
    Das letzte bißchen Farbe wich aus von Tills Gesicht. »Sie – Sie haben den Verstand verloren.«
    »Die U-19 war Ihr letzter Fehler.«
    »Blödsinn, völliger Blödsinn.« Ungläubig preßte er die Worte hervor.
    »Das Modellschiff in Ihrem Arbeitszimmer hat mich darauf gebracht. Warum stellen Sie sich als ehemaliger Kampfflieger ausgerechnet ein U-Boot ins Zimmer? Warum nicht eine Nachbildung jenes Flugzeugs, das Sie im Krieg geflogen haben? Flieger sind in dieser Hinsicht genauso sentimental wie Seeleute. Meine Neugier war also geweckt. Ich bat deshalb Darius, sich mit dem deutschen Marinearchiv in Kiel in Verbindung zu setzen. Da er um Ihre wahre Identität nicht wußte, tat er das auch, ohne lange zu fragen. Ironie des Schicksals.«
    »Darauf zielten Sie also ab«, schäumte Darius. Sein Blick war unverändert lauernd.
    »Ich forderte aus Kiel eine Mannschaftsliste der U-19 an.
    Dann wandte ich mich an einen alten Freund in München – einen Kenner des Luftkrieges 1914/18 – und fragte ihn, ob er je etwas von einem Piloten namens Bruno von Till gehört hätte. Die Antwort war höchst aufschlußreich: Es hatte in den deutschen Fliegerstaffeln tatsächlich einen von Till gegeben.
    Nur hatten Sie behauptet, Sie wären zusammen mit Kurt Heibert in der Jagdstaffel 73 auf dem Flugfeld Xanthi in Mazedonien stationiert gewesen. Der echte von Till hingegen flog vom Sommer 1917 bis zum Waffenstillstand 1918 in der Jagdstaffel 9 in Frankreich; er kämpfte ausschließlich an der Westfront. Das nächste Indiz war die Mannschaftsliste der U-19.
    Gleich an erster Stelle stand der Name des Kommandanten – Erich Heibert. Skeptisch, wie ich bin, war mir das jedoch noch nicht Beweis genug. Ich setzte mich erneut mit Kiel in Verbindung und bat, mir alle verfügbaren Unterlagen über Erich Heibert zur Verfügung zu stellen. Die deutschen Behörden sandten mir das Material auch umgehend zu – ich verursachte dort einen Wirbel, als hätte ich Hitler, Göring und Himmler zusammen aufgespürt.«
    »Gewäsch, nichts als wirres Gewäsch.« Von Till hatte sich wieder gefangen. Er musterte Pitt kalt von oben herab. »Kein vernünftiger Mensch nimmt Ihnen diese lächerlichen Märchen ab. Aus einem U-Boot-Modell wollen Sie eine Verbindung zwischen mir und Heibert herleiten? Unfug!«
    »Ich brauche gar keine großen Beweise ins Feld zu führen.
    Die Tatsachen sprechen für sich. Nach Hitlers Machtergreifung wurden Sie zum strammen Nationalsozialisten. Der Führer zeigte sich für Ihre Gefolgschaftstreue erkenntlich und ernannte Sie – nicht zuletzt Ihrer langjährigen Kriegserfahrung wegen – zum Obersten Befehlshaber der deutschen Handelsmarine. Diese Position hatten Sie während des ganzen Krieges inne, bis Sie kurz vor der Kapitulation plötzlich verschwanden.«
    »Das alles hat nichts mit mir zu tun«, fiel ihm von Till ärgerlich ins Wort.
    »Sie lügen«, entgegnete Pitt kühl »Doch lassen Sie mich fortfahren: Der richtige Bruno von Till heiratete in den zwanziger Jahren die Tochter eines reichen, bayerischen Geschäftsmannes, der – unter anderem – Reeder einer kleinen Handelsflotte war. Diese Handelsflotte fuhr

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