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Der Todesflieger

Der Todesflieger

Titel: Der Todesflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Sabotageakte nicht davon abbringen, seine Expedition fortzusetzen. Ich sah mich einfach zu dieser drastischen Maßnahme gezwungen. Mein U-Boot-Hafen hier liegt gut versteckt, und die Gefahr, daß er von irgendeinem harmlosen Sporttaucher entdeckt wird, ist außerordentlich gering. Wenn aber ein ganzes Team ozeanographisch und meeresbiologisch ausgebildeter Wissenschaftler hier herumtaucht, ist das etwas anderes. Dieses Risiko durfte ich nicht eingehen. Also entwickelte ich eine, wie ich glaubte, todsichere Sache: Colonel Lewis sollte durch den Fliegerangriff gezwungen werden, die… äh…
First Attempt
die Küstengewässer räumen zu lassen. Ursprünglich wollte ich gleich nach dem Bombardement des Flugfelds noch eine Attacke gegen das Schiff fliegen. Doch dummerweise sind dann Sie, Major, auf den Plan getreten und haben alles durcheinander gebracht.«
    »Zu traurig«, warf Pitt sarkastisch ein.
    »Wenn Willy Sie so hörte…«
    »Wo ist denn unser liebenswerter Spanner?« wollte Pitt wissen.
    »Willy war der Pilot. Er hat es nicht mehr rechtzeitig geschafft, aus der
Albatros
abzuspringen. Er ertrank, bevor wir noch das Wrack erreicht hatten.« Von Tills Miene verdüsterte sich plötzlich. »Es scheint, als hätten Sie sowohl meinen Chauffeur wie auch meinen Hund auf dem Gewissen.«
    »Willys Tod ist nur seiner eigenen Dummheit zuzuschreiben«, entgegnete Pitt ruhig. »Er ist auf den alten, plumpen Ballontrickhereingefallen, der auch schon Kurt Heibert das Leben gekostet hat. Und was den Hund betrifft, so rate ich Ihnen, das nächste Mal erst Ihr Besteck zu zählen, ehe Sie eine Ihrer tollwütigen Bestien auf Ihre Gäste hetzen.«
    Von Till sah Pitt einen Moment lang forschend an. Dann begriff er. »Bemerkenswert, wirklich bemerkenswert. Sie haben also meinem Hund mit einem meiner eigenen Messer den Garaus gemacht? Wie geschmacklos, Major. Darf ich fragen, was Sie so mißtrauisch gemacht hat?«
    »Eine düstere Vorahnung, nicht mehr und nicht weniger. Sie hätten nie versuchen dürfen, mich umzubringen – das war Ihr erster entscheidender Fehler.«
    »Wie man’s nimmt. Ihre Flucht aus dem Labyrinth hat Ihr Leben höchstens um ein paar Stunden verlängert.«
    Pitt ging darauf nicht ein. Verstohlen sah er wieder zu dem Tunnel hinüber. Die beiden Wachtposten waren verschwunden.
    Die übrigen fünf standen jedoch nach wie vor unheildrohend an der Höhlenwand.
    »Ihrem Empfangskomitee nach zu schließen, waren Sie auf unsere Ankunft offensichtlich vorbereitet?« Pitt sah von Till fragend an.
    »Selbstverständlich waren wir darauf vorbereitet«, erklärte von Till kühl. »Unser beider Freund Darius hat mich rechtzeitig davon unterrichtet. Endgültig wußten wir Bescheid, als die
First Attempt
so auffällig dicht an die Klippen heransteuerte. Kein Kapitän der Welt führt grundlos so ein riskantes Manöver durch.«
    »Und wie hoch ist Darius’ Judaslohn?«
    »Der genaue Betrag dürfte für Sie kaum von Interesse sein«, erwiderte von Till. »Immerhin möchte ich Ihnen doch so viel andeuten, daß Darius schon zehn Jahre in meinen Diensten steht.
    Unsere Organisation hat ihn stets angemessen entlohnt.«
    Pitt starrte in die dunklen Augen des Griechen. »Eine hübsche Umschreibung für einen miesen Verrat. Das übrigens ist Ihr zweiter Fehler, von Till: daß Sie auf so eine schmierige Ratte wie Darius vertrauen. Sie werden es noch bitter bereuen.«
    Darius zitterte vor Wut. Die Waffe in seiner Riesenpratze richtete sich auf Pitts Nabel.
    Von Till schüttelte tadelnd den Kopf. »Sie werden ganz schnell mausetot sein, wenn Sie Darius noch länger so reizen.«
    »Was macht das aus? Sie werden uns doch sowieso ins Jenseits befördern.«
    »Schon wieder eine Ihrer düsteren Vorahnungen, Major? Sie sind ja der reinste Prophet.« Von Tills heiterer Tonfall gefiel Pitt ganz und gar nicht.
    »Ich hasse Überraschungen«, knurrte er giftig. »Wie und wann?«
    Mit einem eleganten Schwung zog von Till den Ärmel seiner Jacke zurück und blickte auf seine Uhr. »In exakt elf Minuten.
    Mehr Zeit kann ich Ihnen leider nicht einräumen.«
    »Warum nicht gleich?« fuhr Darius dazwischen. »Wozu warten? Wir haben noch viel zu erledigen.«
    »Immer mit der Ruhe, Darius«, wies ihn von Till zurecht. »Du denkst zuwenig. Wir könnten gut ein paar zusätzliche Hilfskräfte für das Verladen gebrauchen.« Er sah auf Pitt und lächelte. »Wegen Ihrer Verwundung sind Sie entschuldigt, Major. Die anderen jedoch«, wandte er sich an Pitts Leute,

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