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Der Todesflieger

Der Todesflieger

Titel: Der Todesflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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längst vor mir gewarnt gehabt. Ich habe mir damals wirklich nur einen Spaß erlaubt – einen, der für mich recht schmerzhafte Folgen gehabt hat.«
    Pitt hielt inne und rückte den Verband um seine Wunde gerade.
    »Als ich dann jedoch in Uniform in Ihrer Tür stand und plötzlich zum Major avanciert war, da konnten Sie gar nicht anders, als mich für einen von Zacynthus’ Agenten zu halten, der bei Ihnen eingeschleust werden sollte, ohne daß Darius davon wußte. Unwissentlich habe ich Sie sogar noch in Ihrem Verdacht bestärkt, als ich Sie beschuldigte, den Angriff auf Brady Field geflogen zu haben. Damit kam ich der Sache verdammt nahe, viel zu nahe für Ihren Geschmack, von Till. Sie entschlossen sich, mich verschwinden zu lassen. Das Risiko, daß dieser Mord jemals aufgedeckt würde, war gering. Meine Leiche wäre in dem Labyrinth nie gefunden worden. Jetzt ging Teri auf, daß sie einen furchtbaren Fehler begangen hatte. Ich war
wirklich
nur ein harmloser Außenseiter, und ich war
wirklich
nur rein zufällig an diesem Morgen schwimmen gegangen. Doch jetzt war es zu spät, ich war nicht mehr zu retten. Sie mußte den Mund halten und hilflos zusehen, wie Sie sich meiner ungestört entledigten.«
    Von Till sah Pitt gedankenvoll an. »Ich glaube, jetzt verstehe ich. Sie nahmen noch immer an, das Mädchen wäre meine Nichte, und um sich an ihr zu rächen, entführten Sie sie.«
    »Das stimmt, aber nur zur Hälfte«, erwiderte Pitt. »Ich wollte ihr auch ein paar wichtige Fragen stellen. Wenn jemand versucht, mich umzubringen, möchte ich gern wissen weshalb.
    Von Ihnen abgesehen, konnte mir nur das Mädchen Auskunft darüber geben. Aber da stand Colonel Zeno vor dem Labyrinth und verhaftete uns. Mit dem Fragenstellen war es da natürlich vorbei. Aber wie sich später zeigte, hatte ich Inspektor Zacynthus einen großen Dienst erwiesen.«
    »Das verstehe ich nicht«, warf Darius mit eisiger Stimme ein.
    »Zacynthus wollte das Mädchen ursprünglich selbst entführen lassen. Es war ja klar, daß ihr Einsatz fehlgeschlagen war. Und solange sie die Rolle Ihrer Nichte weiterspielte, war ihr Leben aufs höchste gefährdet. Sie mußte also heimlich aus Ihrer Villa geschleust und von der Insel geschafft werden. Diese Arbeit hatte ich ihm abgenommen. Allerdings war Zacynthus damit noch längst nicht aus dem Schneider. Zwei neue, unerwartete Probleme stellten sich ihm mit einem Male: Giordino und ich.
    Er wußte, daß auch wir Sie hinter Gitter bringen wollten. Die Idee gefiel ihm gut, doch mußte er verhindern, daß wir ihm dabei ins Handwerk pfuschten. Eine rechtliche Handhabe dazu besaß er nicht; auf der anderen Seite konnte er uns auch nicht mit Gewalt festhalten. So tat er das Nächstliegende und bat uns, mit INTERPOL zusammenzuarbeiten. Auf diese Weise konnte er uns gut im Auge behalten.«
    »Sie haben recht, Major.« Von Till strich sich über seinen kahlen Schädel. Ein Schweißtropfen perlte ihm von der Stirn.
    »Ich hatte tatsächlich vor, das Mädchen zu beseitigen.«
    Pitt nickte. »Deshalb drang Zacynthus auch so in mich, ich solle Teri an Bord der
First Attempt
unterbringen. Dort war sie vor Ihnen sicher und konnte gleichzeitig Giordino und mich überwachen. Mir dämmerte es erst heute morgen, welches Spiel das Mädchen eigentlich spielte und auf wessen Seite sie stand.«
    Darius sah Pitt fassungslos an. »Das gibt es doch nicht, Major.
    Woher wissen Sie das alles?«
    »Ein nettes, naives Mädchen wie Teri schnallt sich einfach keine 25er Mauser ans Bein«, erklärte Pitt bereitwillig. »Das macht nur ein Profi. Als ich sie am Strand traf, hatte Teri keine Pistole bei sich – Giordino entdeckte sie, als er das Mädchen durch das Labyrinth schleppte. Offensichtlich fürchtete sie also, daß ihr in der Villa etwas zustoßen könnte.«
    »Sie verblüffen mich, Major«, sagte von Till und runzelte die Stirn. »Offensichtlich habe ich Ihre Intelligenz unterschätzt.
    Aber das wird Ihnen im Endeffekt auch nichts mehr bringen.«
    »Tatsächlich ist es mit meinem Scharfblick auch nicht allzuweit her.« Pitt lächelte müde. »Oder weshalb, glauben Sie, hätte ich sonst tatenlos zugesehen, wie Teri den Funker der
First Attempt
unter Drogen setzte, um heimlich Inspektor Zacynthus davon zu unterrichten, ich wollte mich auf die Suche nach der Höhle machen.«
    »Das ist nicht schwer zu erraten«, lächelte von Till überlegen.
    »Sie waren im Grunde damit einverstanden. Nur wußten Sie nicht, daß Darius für mich

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