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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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und starrte auf den Linoleumboden des Labors, auf dem sich häßliche Flecken der chemischen Flüssigkeiten eingegraben hatten. Daggat, das wusste er, hatte Beziehungen. Auf Grund seiner politischen Einflussmöglichkeiten hielt er alle Trümpfe in der Hand. Er konnte ihm, dem unbekannten Fotografen, unüberbrückbare Schwierigkeiten bereiten. »Wie Sie wünschen, Mister Daggat«, sagte er leise.
    Daggat nickte. Dann lächelte er, als ob der Wortwechsel nur um bedeutungslose technische Details, etwa um die Größe des Rasters, gegangen wäre. »Nehmen Sie mir’s nicht übel, aber ich hab’s eilig. In meinem Wagen wartet eine hübsche, aber leider sehr ungeduldige Frau. Wenn Sie verstehen, was ich damit andeuten will…«
    Schweigend schob Jackson die Negative, Kontakte und Hochglanzabzüge in einen großen braunen Umschlag, den er sorgfältig verschloß und Daggat aushändigte. »Mein Honorar, bitte.« Daggat zog eine Hundertdollarnote heraus und gab sie ihm.
    »Aber wir haben doch fünfhundert Dollar vereinbart!« sagte Jackson.
    »Betrachten Sie’s als Rabatt an die Regierung, als Dienst für’s Vaterland«, sagte Daggat spöttisch, während er zur Tür ging. Bevor er den Raum verließ, drehte er sich noch einmal um. »Was ich noch sagen wollte, Jackson, wenn Sie keine privaten und beruflichen Probleme haben wollen, dann wäre es gut, wenn Sie die ganze Episode in diesem Augenblick für immer vergessen. Die ganze Sache ist nie passiert. Roger?«
    Jackson gab die einzig mögliche Antwort. »Wie Sie wünschen, Herr Kongressabgeordneter.«
    Daggat nickte und verließ den Raum, indem er die Tür leise und sorgfältig hinter sich ins Schloss zog.
    »Du verdammter Klugscheißer!« murmelte Jackson mit zusammengebissenen Zähnen, als Daggat weg war. »Ich werd’s dir schon zeigen!« Mit diesen Worten zog er einen Packen frischer Hochglanzabzüge aus der Schublade. Es waren die gleichen Fotos, von denen er Daggat die Negative, Kontakte sowie einen Satz Abzüge mitgegeben hatte.
    Die Frau von Dale Jarvis war daran gewöhnt, dass ihr Mann im Bett las. Als sie müde wurde, gab sie ihm einen Gutenachtkuss, legte sich so, dass sie von dem Schein seiner Lampe nicht geblendet wurde und schlief ein.
    Jarvis hatte sich zwei Kissen in den Rücken gelegt, damit ihm das lange Aufrechtsitzen im Bett nicht zu unbequem wurde. Er stellte die Lampe so, dass sie das von ihm gewünschte Licht bot, setzte seine Brille auf, entfaltete die Mappe, die ihm John Gossard gegeben hatte und begann zu lesen. Hin und wieder nahm er einen auf dem Nachttisch liegenden Schreibblock und machte sich Notizen. Es war zwei Uhr morgens, als er endlich die Akte mit dem Kommentar des Agenten Emma über die Operation ›Wilde Rose‹ schloß. Er legte sich lang, um sein Kreuz zu entspannen, und starrte einige Minuten lang ins Leere. Das Pro und Contra in dieser Affäre hielt sich die Waage. Jarvis war unentschlossen, ob er die ganze Angelegenheit als erledigt betrachten oder aber seinem Stab eine Weisung zur weiteren Erforschung der Angelegenheit gebensollte. Nach sorgfältiger Überlegung entschloss er sich zu einem Kompromiss. Vorsichtig, um seine Frau nicht zu wecken, stand er auf und begab sich mit leisen Schritten in seine an das eheliche Schlafzimmer grenzende Bibliothek. Trotz des Halbdunkels hatte er das Telefon rasch gefunden. Er wählte eine Nummer. Der Teilnehmer am anderen Ende meldete sich schon nach dem ersten Rufzeichen.
    »Hier spricht Jarvis«, sagte er. »Ich möchte eine aktuelle Aufstellung über alle amerikanischen und ausländischen Kriegsschiffe. Ja, Sie haben richtig verstanden – Kriegsschiffe! Alles, was schwimmt und Kanonen hat, egal wo. Montag um acht auf meinem Schreibtisch! Danke. Gute Nacht.«
    Er legte auf, wanderte zu seinem zerwühlten Bett zurück, küsste seine schlafende Frau sanft auf die Wange und knipste das Licht aus.
40
    Sitzungssaal, Zuschauerraum und Pressetribüne des amerikanischen Außenministeriums waren halb leer, als das »Komitee für Wirtschaftshilfe an die afrikanischen Nationen« seine Sitzung begann. Neben Frederick Daggat, der den Vorsitz innehatte, saß der Abgeordnete der Demokraten Earl Hunt aus Iowa. Unweit davon hatte der Republikaner Roscoe Meyers aus dem Bundesstaat Oregon Platz genommen. Laura Smith saß allein, an der Schmalseite des Sitzungstisches.
    Die Sitzung dauerte bis zum Nachmittag. Eine Reihe von Regierungsvertretern afrikanischer Länder sprachen und unterbreiteten dem Komitee die

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