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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Bericht?« fragte er. »Die Liste der Schiffe«, sagte sie achselzuckend.
    »Das weiß ich auch. Aber ich will von Ihnen etwas anderes wissen. Welches Schiff soll ich kaufen?«
    Barbara lächelte. Es war nicht ungewöhnlich, dass ihr Chef sie auf diese Weise an der Arbeit beteiligte.
    »Ich müsste mir die Liste erst einmal durchlesen, um zu sehen, welche Schiffe überhaupt zum Verkauf stehen«, erklärte sie.
    »Ich bitte darum«, sagte Jarvis, so als ob er erstaunt sei, dass Barbara die Liste nicht schon von sich aus in dieser Hinsicht überprüft hatte.
    Für einige Minuten vertiefte sie sich in die Lektüre der blauen Bögen. Dann sah sie auf. »Der Markt ist eng. Die Sowjetunion hat ein Schlachtschiff, das zum Verkauf steht. Aber sie brauchen es noch ein Jahr lang, um Kadetten darauf auszubilden. Die Franzosen haben ihren ganzen Schrott verkauft. Auch die Engländer. Einige Kriegsschiffe sind dort als Marinemuseen hergerichtet.«
    »Wie steht’s mit den alten Schlachtschiffen der Vereinigten Staaten?«
    »Die alten Schlachtschiffe der USA stehen unter Denkmalschütz«, erklärte Barbara nach einem Blick auf die blauen Seiten. »Man hat sie außer Betrieb gesetzt und in die Bundesstaaten geschleppt, nach denen sie benannt sind – North Carolina, Texas, Alabama und Massachusetts.«
    »Vier Stück. Ist das alles?«
    »Nein. Da gibt es noch die ›Missouri‹. Sie liegt in Bremerton bei Washington. Und die ›Arizona‹, die noch in Dienst ist.«
    Jarvis lehnte sich bequem in seinem Ledersessel zurück, verschränkte die Hände hinter den Kopf und starrte auf die Decke. »Gab es da nicht noch die ›Wisconsin‹ und die ›Iowa‹, die vor zwei oder drei Jahren in die Marinewerft nach Philadelphia geschleppt wurden?«
    »Wenn ich einmal gesagt habe, Sie hätten kein gutes Gedächtnis, so nehme ich das hiermit in aller Form zurück«, sagte Barbara und bemühte sich, Lob und Wärme in ihrer Stimme durchklingen zu lassen. »Sie haben recht. Aber beide Schiffe wurden inzwischen zur Verschrottung freigegeben.«
    »Weiß man denn, ob die Verschrottung schon durchgeführt ist?«
    Barbara blickte in den blauen Ordner, den sie auf den Knien hielt. »Darüber steht hier nichts.« Sie zuckte die Schultern. Jarvis seufzte, stand auf und ging zum Fenster. Eine Weile lang sah er, in Gedanken versunken, hinaus. »Bitte die Akte von der Operation ›Wilde Rose‹!« sagte er dann unvermittelt.
    Barbara, die – wie es Jarvis manchmal schien – Gedanken lesen konnte, hielt die Akte bereits in der Hand.
    »Geben Sie die Akte mit Dank an John Gossard in der Afrika-Sektion zurück, und sagen Sie ihm, dass mir die Lektüre viel Spaß gemacht hat. Ich danke ihm.«
    »Ist das alles?«
    Jarvis löste seinen Blick von einer hübschen Studentin mit Pferdezopf, die unten über die Straße ging und in den letzten Sekunden Objekt seiner Aufmerksamkeit gewesen war. »Ja«, sagte er besinnlich. »Die Sache mit der ›Wilden Rose‹ liest sich sehr interessant. Das ist alles, was man zu diesem Plan sagen kann.«
    Das Motorboot hatte Anker geworfen. Langsam drehte es sich in die Strömung, bis sein Bug flussaufwärts zeigte. Nur hundert Meter entfernt war die Anlegestelle von Walnut Point, Virginia. Aber Patrick Fawkes hatte nicht vor, an Land zu gehen. Er klappte einen aus lackiertem weißen Holz und Segeltuch gefertigten Deckstuhl auseinander, stellte ihn an die Reling, setzte sich hinein, ergriff die bereitgestellte Angelrute und warf den Schwimmer ohne Angelhaken mit großem Schwung in die vorbei gleitende Strömung.
    Aufmerksam registrierte er den Schiffsverkehr auf diesem Teil des Flusses. Er hatte gerade den neben ihm stehenden Vorratskorb mit Käsebroten und einer Flasche Whisky geöffnet, als ihm ein Schlepper auffiel, der drei Lastkähne voller Abfälle am Tau hatte. Bei der Annäherung an Fawkes Motorboot gab der Kapitän des Schleppers die vorgeschriebenen Warnsignale ab. Fawkes winkte zurück. Als der Schleppzug außer Sicht war, nahm er die Füße von der Reling, ergriff einen Notizblock, den er ebenfalls im Vorratskorb verstaut hatte, und notierte die Uhrzeit, zu der das Schleppgespann die Anlegestelle passiert hatte.
    Auch alle anderen Boote und Schiffe, die in den folgenden Stunden vorbeifuhren, wurden mit Uhrzeit und ein paar Bemerkungen zu ihrer Tonnage ins Buch eingetragen, außerdem notierte Fawkes ihre Fahrtrichtung und geschätzte Geschwindigkeit. Sein besonderes Interesse erweckte ein in militärischem Grau gestrichenes

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