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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Leim zu gehen.
    »Sie sind ein kluger Mann, General Lusana. Wenn ich auf Ihre Argumente eingehen würde, würde ich damit meine Zustimmung geben, dass Sie vor dem Kongress sprechen.« Sie wandte sich in Richtung Daggat. »Herr Vorsitzender! Ich wiederhole meinen Einspruch, dass General Lusana hier Gelegenheit zu einer Rede erhält.«
    Daggat gab einem seiner Mitarbeiter, der im Hintergrund wartete, ein geheimes Handzeichen. »Der Einspruch der Abgeordneten Smith wird zu Protokoll genommen«, sagte er dann in das vor ihm stehende Mikrofon. »Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Hunt.«
    Während Earl Hunt, der Abgeordnete der Demokratischen Partei von Iowa, seine Meinung zur Vertretungsberechtigung von Lusana verkündete, war Daggats Mitarbeiter zu Laura gegangen und hatte ihr einen großen verschlossenen Umschlag überreicht.
    »Was ist darin?« fragte Laura leise, um die Rede ihres Kollegen aus Iowa nicht zu stören.
    »Man hat mich gebeten, Ihnen zu sagen, Sie möchten diesen Umschlag sofort öffnen.« Ohne weitere Erklärung hatte Daggats Abgesandter nach diesen Worten Laura verlassen und war durch einen Seiteneingang des Sitzungssaals hinausgeeilt.
    Arglos schlitzte Laura den Umschlag auf. Die großformatigen Hochglanzfotos, die ihr entgegen fielen, zeigten sie und Pitt splitternackt, in intimster Umarmung. Der Fotograf hatte sich Mühe gegeben, die ausgefallendsten Positionen aufzunehmen. Unter anderem war auf den Fotos Lauras Gesicht in den Momenten höchster Lust erkennbar. So rasch sie konnte, schob sie die Fotos in die Umschlaghülle zurück. Alles Blut war aus ihrem Gesicht gewichen. Sie fühlte sich krank vor Scham und Ekel. Daggat schien sie bei der Entgegennahme des Umschlags beobachtet zu haben. Er benutzte die Situation, um das Wort an sie zu richten.
    »Frau Abgeordnete, das Komitee ist beschlussunfähig. Der Abgeordnete Hunt und ich vertreten die Auffassung, dass General Lusana Redemöglichkeit erhalten soll. Der Kongressabgeordnete Meyers und Sie haben sich gegen diese Möglichkeit ausgesprochen. Wäre es nicht ein Gebot des politischen Fair Play, den General sprechen zu lassen?«
    Laura spürte, wie ein Gefühl der Abscheu und der Hilflosigkeit sie befiel. Daggat ließ sie nicht aus den Augen, es war offensichtlich, dass er den Inhalt des Umschlags kannt e. Er war es, der sieerpresste! Sie kämpfte gegen das Gefühl von Übelkeit, das ihr die Kehle hochstieg, während ihr klar wurde, dass ihre Freundin Felicia Collins sie ausspioniert und verraten hatte. Sie war naiv gewesen, dümmer als ein Teenager! »Frau Abgeordnete?« Daggats Ton klang ungeduldig.
    Es gab keinen Ausweg, er hatte sie in der Hand. Laura senkte ihre Augen, ihre Stimme zitterte.
    »Herr Vorsitzender«, sagte sie niedergeschlagen. »Ich ziehe meinen Einspruch zurück.« Trotz ihrer neununddreißig Jahre hatte Barbara Gore noch die Figur eines Mannequins. Sie war schlank geblieben, hatte wohlgeformte, lange Beine und ein hübsches Gesicht, dessen strahlend blaue Augen von slawisch anmutenden Jochbögen umrahmt wurden. Vor Jahren war sie mit Dale Jarvis intim befreundet gewesen. Aber das war lange vorbei. Jetzt waren sie nur noch gute Freunde mit der Besonderheit, dass Barbara nach wie vor als persönliche Sekretärin von Jarvis arbeitete.
    Jarvis saß an seinem Schreibtisch. Barbara saß ihm gegenüber und nahm ein Diktat auf. Ihre verführerischen langen Beine hatte sie übereinander gelegt. Jarvis achtete nicht darauf, er diktierte der besseren Konzentration wegen – mit geschlossenen Augen. Zu Barbaras Erstaunen brach er sein Diktat, kaum dass er es begonnen hatte, mitten im Satz ab und begann nervös, einen Packen von geheimen Schriftstücken zu durchwühlen, der auf seinem Schreibtisch lag.
    »Würden Sie mir vielleicht sagen, was Sie suchen?« sagte Barbara mit geduldigem Lächeln.
    »Eine Liste mit Kriegsschiffen. Sie war mir für heute früh versprochen worden.«
    Barbara lächelte mild, gab einen missbilligenden Seufzer von sich und langte hinter sich ins Regal, wo ein dünner Stapel blauer Papierbögen lag. »Der Bericht lag heute morgen um acht Uhr auf Ihrem Schreibtisch. Sie haben ihn, als Sie zu arbeiten anfingen, mit anderen Papieren zugedeckt«, sagte sie. In den ersten Jahren der Zusammenarbeit war Barbara oft über Jarvis’ chaotische Organisation im Büro entsetzt gewesen. Inzwischen hatte sie gelernt, seine Eigenarten als Nonchalance eines erfolgreichen Nachrichtenfachmanns hinzunehmen. »Was steht in dem

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