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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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meine eigenen Leute ein ausgewachsenes Flugzeug samt TV-Ausrüstung für ihr privates Wochenende in Colorado klauen.«
    Pitt machte ein Schuld bewusstes Gesicht. Er wusste jetzt, dass sein Chef ihm und Giordino auf die Spur gekommen war. Aber wann? Hatte Sandecker von Anfang an Bescheid gewusst? »Gut«, sagte Sandecker nach längerem Schweigen zu Pitts Erstaunen. »Ich mache mit. Sie haben fünf Tage! Nutzen Sie die Zeit. Wenn Sie mit leeren Händen zurückkommen, sollten Sie mein Büro nur noch mit Fallschirm betreten. Beim Sturz aus der dreißigsten Etage bleibt sonst wenig von Ihnen übrig.«
    Pitt lächelte erleichtert. Noch ehe er Sandecker danken konnte, hatte der die Verbindung unterbrochen. Pitts farbiges Bild im Raum wurde grau und blass wie ein Geist. Dann entmaterialisierte es sich.
43
    Es war kurz vor Sonnenuntergang. Mrs. Raferty hatte die Wäsche von der Wäscheleine genommen und war dabei, ins Haus zurückzugehen, als sie Pitt erblickte, der die Straße heraufkam. Sie blieb stehen und wartete.
    »Nett, Sie wieder einmal zu sehen«, begrüßte sie ihn. »Ganz meinerseits, Mrs. Raferty.«
    »Ist Laura oben im Blockhaus?«
    »Nein, sie konnte nicht mitkommen. Sie hat in Washington zu tun.«
    »Ist Ihr Mann zu sprechen?«
    »Lee ist im Haus, er repariert den Abfluss in der Küche.«
    Eine Windböe wehte von den Bergen herunter. Es war empfindlich kühl, und Mrs. Raferty wunderte sich, dass Pitt trotz der Kälte seine Jacke über dem Arm trug. »Kommen Sie herein, Sie erkälten sich ja.«
    Lee Raferty saß am Küchentisch. Er hatte ein Rohrstück vor sich hingelegt, an dessen Gewinde er feilte. Als Pitt eintrat, sah er auf, so als ob er den Besuch als willkommene Unterbrechung der Arbeit begrüßte.
    »Willkommen Mr. Pitt. Setzen Sie sich, Sie kommen gerade richtig. Ich hatte gerade vor, eine Flasche von meinem selbstgemachten Wein aufzumachen.«
    Pitt zog sich einen Stuhl heran und setzte sich. »Ich wusste gar nicht, dass Sie außer Bier auch Wein herstellen?«
    »Hier oben in der Wildnis muss man sich selbst versorgen«, grinste Lee. Er unterbrach die Arbeit an dem Rohrstück, um den abgebrochenen Stumpen einer Zigarre in seine Pfeife zu stopfen. »Dieses kaputte Abflussrohr zum Beispiel würde mich ein Vermögen kosten, wenn ich einen Klempner aus Leadville kommen lasse. Da mach ich’s lieber selbst.«
    Raferty schob die alte Zeitung zur Seite, die er als Arbeitsunterlage unter sein Rohrstück gelegt hatte, legte beides an den äußersten Rand des Tisches, stand auf und kehrte mit zwei Gläsern und einem Krug, den er aus einem Regal geholt hatte, zurück. »Ich hätte ein paar Fragen an Sie, Mister Raferty«, sagte Pitt.
    »Ich stehe ganz zu Ihrer Verfügung«, sagte Raferty leutselig. Er füllte die Gläser bis zum Rand. »Haben Sie übrigens von dem Bergungsunternehmen unten am See gehört? Es heißt, sie sollen ein altes Flugzeugwrack geborgen haben. War es vielleicht das Wrack, das Sie suchten?«
    »Ja«, sagte Pitt knapp und nippte an seinem Weinglas. Er war erstaunt, dass Raferty’s selbst gemachtes Gebräu recht angenehm schmeckte. »Dieses Flugzeugwrack bringt uns zum Thema. Warum haben Sie Charlie Smith ermordet?«
    Die einzige sichtbare Reaktion auf Pitts Frage bestand in einem leichten Zucken der buschigen Augenbrauen seines Gegenübers.
    »Charlie ermordet? Ich? Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Zwei Partner entdecken eine Goldmine mitten in einem Bergsee. Und dann geraten sie sich in die Haare. So war es doch?«
    Raferty starrte Pitt an und schüttelte entgeistert den Kopf. »Sie sind ja verrückt geworden!«
    »Was Sie danach am wenigsten erwartet haben, ist, dass ein Fremder kommt und sich nach einem abgestürzten Flugzeug erkundigt. Sie haben einen Fehler gemacht, indem Sie das Bugrad und die Sauerstoffflasche nicht verschwinden ließen. Dafür spielten Sie und Ihre Frau mir dann bei meinem Besuch ein vollendetes Bauerntheater vor. Das gute alte Ehepaar, das keiner Fliege etwas zuleide tun kann. Von diesem Moment an beobachteten Sie mich. Als Sie sahen, dass ich im Table Lake nach dem Wrack tauchte, wussten Sie auch, dass ich dort unten Charlie Smith’ Leiche entdeckt hatte. Da begingen Sie Ihren größten Fehler. Sie gerieten in Panik und entfernten die Leiche, um das corpus delicti für Ihren Mord zu beseitigen. Sie hatten Angst, dass die Polizei Sie mit dem Mord in Verbindung bringen würde.«
    Lee Raferty war bemerkenswert ruhig geblieben. Gemütlich zündete er sich seine Pfeife

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