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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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NUMA in absehbarer Zeit im Pazifik keine seismographischen Versuche durchführt. Alles in allem, Mr. Pitt: Ihre kleine Ausrede ist leider nicht sehr wasserdicht.«
    Pitt bedeckte seine Augen mit dem Handrücken und dachte nach.
    Er konnte jetzt weiter lügen oder jeden weiteren Kommentar verweigern. Nein, entschloss er sich. Er musste seine Strategie jetzt ändern.
    Seine Alternativen waren zu einem Nichts zusammengeschrumpft. Es bestand keine Hoffnung mehr, dass Steiger und Sandecker kurzfristig an die Befehlshaber der Afrikanischen Revolutionsarmee herankommen würden, um wegen eines Ankaufs der tödlichen ST-Granaten zu verhandeln. Die Mittel und Wege, die der NUMA zur Verfügung standen, waren erschöpft. Es war jetzt an der Zeit, Profis an die Sache heran zulassen.
    Er nahm die Hand von den Augen und sah Jarvis ernst an. »Wenn ich dem Nationalen Sicherheitsdienst eine große Ladung tödlicher Mikroben auf dem Silbertablett serviere, Mikroben, die dreihundert Jahre lang leben und in dieser Zeit immer virulenter werden – was würden Sie mit dem Zeug tun?«
    Pitts Frage traf Jarvis sichtlich unvorbereitet. »Ich weiß nicht, worauf Sie hinaus wollen«, sagte er zögernd. »Ich wiederhole meine Frage«, sagte Pitt. »Handelt es sich um ein Kampfgift, um eine Waffe?« Pitt nickte. »Ja.« Nervös veränderte Jarvis seinen Sitz auf dem Ledersofa.
    »Eine solche Waffe gibt es nicht. Seit zehn Jahren sind chemische und biologische Waffen durch einstimmigen Beschluss der Vereinten Nationen in Acht und Bann getan.«
    »Beantworten Sie bitte meine Frage, Mr. Jarvis«, beharrte Pitt.
    »Ich schätze, ich würde ein solches Kampfgift der Regierung aushändigen müssen.«
    »Sind Sie sicher, dass das der richtige Weg ist?«
    »Was sollte ich anders tun? Die Sache fällt in die Zuständigkeit der Militärs.«
    Pitt schüttelte lebhaft den Kopf. »Nein!« sagte er hart. »Eine solche Waffe muss zerstört und für alle Zeiten vernichtet werden.« Sein Blick schien Jarvis durchdringen zu wollen.
    Ein kurzes Schweigen folgte. Dann fand Jarvis die Sprache wieder. »Diese Waffe, von der Sie da sprechen – ist das ein Projekt, von dem es vorläufig nur die Formel gibt? Oder existieren diese tödlichen Mikroben bereits?«
    »Sie existieren.«
    Jarvis seufzte. Die fehlenden Stücke zu dem Puzzlespiel, an dem er herumgerätselt hatte, lagen in seiner Hand. Zum ersten Mal während all der Jahre, die er als Nachrichtenfachmann im Nationalen Sicherheitsdienst tätig war, wünschte er, er wäre nicht so findig und erfolgreich gewesen. Er sah Pitt mit einem Lächeln, das Zustimmung verriet, an. »Sie harten mir vorhin einen Drink angeboten«, sagte er dann gefasst, »den könnte ich jetzt gut gebrauchen. Vielleicht lassen Sie die Flasche gleich auf dem Tisch stehen. Ich glaube, wir beide haben uns viel zu erzählen.«
    Eine ruhige, mondlose Nacht hatte sich über Washington gesenkt. Es war schon nach Mitternacht, als Phil Sawyer seinen Wagen vor dem Appartementhaus parkte, in dem Laura Smith ihre Wohnung hatte. Sawyer war ein Mann von einem Aussehen, wie es Frauen bevorzugen, die bei der Wahl ihres Partners unbewusst eine Vaterfigur suchen. Sein Gesichtsausdruck wirkte reif und zuverlässig. Er trug kurz geschnittenes Haar, das an den Schläfen vorzeitig grau geworden war.
    Galant öffnete er Laura die Wagentür. Sie stieg aus und sah ihn aufmunternd an. »Wären Sie so nett, mir zu helfen, die Tür meines Appartements auf zuschließen? Das Schloss klemmt, und ich brauche immer sehr lange, bis ich es aufbekomme.«
    Sawyer lächelte. »Ehe Sie die Nacht im kalten Hausflur verbringen, werde ich mich wohl opfern müssen. Schon überredet.« Beide lachten.
    Langsam gingen sie nebeneinander her, durch den mit Blumen und Rasen geschmückten Vorgarten des Appartementhauses. Der gepflasterte Weg war nass vom Regen, das Licht der Straßenlampen spiegelte sich in den Pfützen. Ein leichter Sprühregen hatte eingesetzt. Laura fröstelte und schmiegte sich beim Gehen an Sawyer, der ihre rechte Schulter mit väterlicher Geste umfaßt hielt. Dann waren sie in der hell erleuchteten Empfangshalle des Appartementhauses angekommen. Ein uniformierter Portier begrüßte sie und drückte auf den Fahrstuhlknopf, worauf zwei mattschimmernde Türen lautlos zur Seite glitten. Sie stiegen ein und fuhren nach oben. Als sie vor Lauras Wohnungstür angekommen waren, fischte sie ihren Schlüssel aus der Tasche und händigte ihn Sawy er aus, der sich damit an dem

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