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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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die Granaten mit den Giftbakterien intakt in die Hände fallen, schlage ich vor, dass wir sie durch die Wissenschaftler des Verteidigungsministeriums analysieren lassen und sie dann…«
    »Auf keinen Fall!« fiel ihm Jarvis ins Wort. »Diese Giftbakterien müssen zerstört werden. Eine solche Waffe darf nicht aufbewahrt werden.«
    »Ich glaube, es gibt ein Problem, das im Augenblick viel dringender ist«, warf der Verteidigungsminister March ein. »Sehen Sie sich das an!«
    Aller Augen wandten sich zum Projektionsschirm. Kemper nahm den Telefonhörer hoch. »Holen Sie die Positionslichter des Flugkörpers näher heran!«
    Im Blickfeld der Fernsehkameras wurde jetzt das sanft hin und her schwingende Positionslicht eines Flugkörpers sichtbar, der sich langsam auf die »lowa« zubewegte.
    »Was ist das?« verlangte der Präsident zu wissen. »Ein Flugzeug?«
    »Ein Hubschrauber!« sagte General Higgins ärgerlich. »Irgendein verdammter Zivilist hat von der Sache Wind bekommen und ist dabei, die ›Iowa‹ auf eigene Faust anzugreifen.«
    Aufgeregt waren die Mitglieder des Krisenstabs in der unterirdischen Kommandozentrale des Weißen Hauses aufgestanden. Ebenso überrascht wie hilflos betrachteten sie den Hubschrauber, mit dem ein Unbekannter gezielt auf das unbeweglich im Fluss liegende Schlachtschiff zusteuerte.
    »Wenn Fawkes den Hubschrauber sichtet und seine ST-Granaten abfeuert, kriegen wir genau die Katastrophe, die wir vermeiden wollten«, sagte Admiral Kemper mit einer Stimme, die angesichts der verzweifelten Sachlage seltsam gefasst und unbeteiligt klang.
    Fawkes stand auf der Brücke. Die schweren Schiffsmotoren der »lowa« waren zum Stillstand gekommen. Der ehemalige Kommandant der Britischen Marine dachte über seine Mannschaft nach, auf die es jetzt ankam. Die Schwarzen, die auf diesem Schiff unter seinem Kommando standen, waren mit keiner jener Mannschaften zu vergleichen, die er während seiner langen Militärlaufbahn befehligt hatte. Einige von der Mannschaft waren noch sehr jung. Alle trugen die gesprenkelte Dschungeluniform der Afrikanischen Revolutionsarmee. Wenn man von der Zuverlässigkeit absah, mit der diese Schwarzen an Bord der »lowa« ihre Pflicht versahen, so gab es nichts, was verriet, dass die gesamte Mannschaft Fawkes von der südafrikanischen Marine zur Verfügung gestellt worden war.
    Charles Shaba, der Chefingenieur, war – nachdem die Arbeit an den Schiffsmaschinen entfiel – mit der Betreuung der Geschütze beauftragt worden. Als Shaba die Brücke betrat, sah Fawkes vom Funkgerät auf, an dessen Skalen er gerade etwas eingestellt hatte. Shaba salutierte.
    »Entschuldigen Sie, Käptn, kann ich Sie kurz sprechen?« Fawkes ging auf Shaba zu und legte ihm väterlich den Arm auf die Schulter. »Was gibt’s?« fragte er lächelnd.
    Erleichtert, den Kapitän bei guter Laune anzutreffen, brachte Shaba die Frage vor, die ihm und der Mannschaft auf der Seele brannte. »Sir, wo in Gottes Namen sind wir?«
    »Im Übungsgebiet von Aberdeen. Kennst du die Gegend nicht?«
    »Nein, Sir.«
    »Ein Übungsgelände, in dem die Amerikaner ihre Waffen testen.«
    »Ich dachte… das heißt, die Mannschaft dachte, wir waren unterwegs zur offenen See.«
    Fawkes sah zu den seitlichen Bullaugen hinaus. »Das wollten wir auch, aber es war nicht nötig, dass wir so weit fuhren. Die Yankees haben uns nämlich inzwischen Erlaubnis erteilt, dass wir ihr Testgebiet für unsere Schießversuche benutzen dürfen.«
    »Aber wie kommen wir wieder weg, wenn die Schießversuche vorüber sind?« fragte Shaba. »Das Schiff ist doch auf Grund gelaufen.«
    Fawkes sah dem jungen schwarzen Offizier mit väterlichem Wohlwollen in die Augen. »Kein Problem. Das Schiff wird flott, sobald heute abend die Flut kommt. Du wirst sehen.«
    Shaba war sichtlich erleichtert. »Die Mannschaft wird sich freuen, das zu hören, Käptn.«
    »Ist schon gut, mein Junge.« Verständnisvoll klopfte Fawkes seinem Offizier mit seiner großen, beruhigenden Hand auf den Rücken. »An die Geschütze! Sorg dafür, dass die Geschütze geladen werden!«
    Shaba salutierte und verließ die Brücke. Gedankenverloren sah Fawkes dem jungen Mann nach, dessen Gestalt sich in der Dunkelheit des Korridors verlor. Zum ersten Male während der Durchführung des »Unternehmens Wilde Rose« spürte er Skrupel wegen des Schicksals, das der Plan des südafrikanischen Verteidigungsministers für diese unschuldigen jungen Schwarzen ausersehen hatte.
    Das

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