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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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nicht mehr aushaken können! Aber bleiben Sie mit Ihren Händen aus dem Gesicht! Ich laufe Hilfe holen.«
    Der Verletzte nickte und tastete sich den Boden entgegen. Er suchte und fand den Bordstein, kauerte sich hin und knüllte das Hemd, das Fisk ihm gegeben hatte, zu einem Knebel zusammen, den er zwischen die Zähne steckte. Dann krallte er seine Finger in das Knäuel und drückte es, bis seine Knöchel weiß vor Anstrengung wurden.
    Fisk war unterdessen quer über die verlassene Straße gelaufen. Er hielt nach einem Telefon Ausschau, aber in unmittelbarer Nähe der Unglücksstelle war keines zu finden. Er rannte weiter. Es war ein ungewohntes Gefühl, mit nacktem Oberkörper durch die
    Winterluft der Stadt zu rennen. Als er am Lincoln-Denkmal vorbeikam, das von den Schiffsgeschützen der »Iowa« getroffen worden war, bot sich ihm ein merkwürdiger Anblick. Inmitten der zerborstenen Decken und umgestürzten Säulen erhob sich das völlig unversehrte Standbild von Abraham Lincoln. Wie durch ein Wunder war die über sechs Meter hohe Statue von der zerstörenden Wirkung des Sprengprojektils verschont geblieben. Das melancholische Gesicht des berühmten Sklavenbefreiers schien in die Unendlichkeit zu starren.
60
    Resigniert legte General Higgins den Telefonhörer in die Mulde auf den Tisch zurück. »Ende der Geschichte mit dem Mann auf dem Dach!« sagte er bitter. »Wir haben Fawkes’ Kontaktperson, die die Schüsse einweist, verpasst. Das Funkteam hatte ihn schon fast aufgespürt. Aber kurz bevor sie die letzten hundert Meter bis zu seinem Versteck zurücklegen konnten, unterbrach er den Sendebetrieb. Damit war die Peilung zu Ende.«
    »Alles spricht dafür, dass es sich um ein mobiles Funkgerät handelt«, sagte Timothy March. »Anstatt irgendwo mit dem Funkgerät in der Hand auf dem Dach zu stehen, ist es für die Kontaktperson doch viel einfacher, in einem fahrenden Auto zu sitzen. Für uns macht das die Suche allerdings sehr schwierig. Bei den vielen CB-Geräten der Autofahrer, die in Betrieb sind, ist es schwer, ein einzelnes Gerät anzupeilen, zumal wenn das Fahrzeug fährt.«
    »Die Messteams sind mit Hilfe der Polizei dabei, alle Häuserblocks um das Capitol herum abzuriegeln«, sagte Higgins. «Das mindeste, was wir auf diese Weise erreichen können, ist, dass Fawkes’ Einweiser beim Nahen der Polizei den Funkkontakt unterbricht. Dann muss Fawkes blind feuern.«
    Die anderen Mitglieder des Krisenstabes, der tief unter der Erde tagte, schwiegen. Wie gebannt waren die Augen des Präsidenten auf den Bildschirm an der Stirnseite der unterirdischen Kommandozentrale gerichtet. Das Satellitenbild zeigte in der Vergrößerung den Trümmerhaufen, der aus dem Gebäude des Lincoln-Denkmals geworden war. »Der Plan für das Unternehmen Wilde Rose‹ zielt auf das Herz unserer Nation«, sagte der Präsident leise. »Eine
    Granate in irgendein Wohnviertel – was wäre das schon. Ein paar Sekunden Berichterstattung im Fernsehen, ein paar Schlagzeilen in den Zeitungen. Statt dessen zerstören sie das nationale Symbol, das jeder Amerikaner kennt. Die Wirkung ist, dass die Nation rot sieht. Und das ist genau, was sie wollen…«
    »Gibt es Nachrichten darüber, wie viel Munition Fawkes an Bord hat?« fragte Admiral Kemper.
    »Nach Auskunft der Werft, wo der Umbau der ›Iowa‹ stattfand, sind insgesamt vierzig große Schiffsgranaten an Bord. Nur zwei davon haben die typische Form der ST-Granaten, die den Giftstoff enthalten. Ohne Zweifel sind das die beiden Granaten, die wir suchen. Bisher hat Fawkes nur konventionelle Geschosse abgefeuert. Er hat jetzt noch achtunddreißig. Zwei davon enthalten den tödlichen Giftstoff.«
    »Russisches Roulette«, sagte March. »Achtunddreißig Schüsse – und jeder davon kann die Katastrophe bedeuten…« Higgins beugte sich vor und sah zu Admiral Kemper hinüber. »Wie steht es mit der zeitlichen Schussabfolge bei der ›Iowa‹?«
    »Der Zeitabstand zwischen dem ersten und dem zweiten Schuss betrug vier Minuten und zehn Sekunden«, antwortete Kemper. »Offenbar brauchen sie diese Zeit, um die Munition aus den unteren Decks nach oben zu kriegen und das Geschütz wieder feuerbereit zu machen. Normalerweise müsste das etwas schneller gehen. Aber das setzt eine normale Mannschaftsstärke voraus. Fawkes hat aber nur einen Bruchteil der Leute, die normalerweise notwendig sind.«
    »Eines verstehe ich nicht«, warf March ein. »Warum benutzt Fawkes bisher nur das mittlere Geschütz? Er

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