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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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durchschlagen. Aber ihre Wucht wird so groß sein, dass die Bedienungsmannschaft im Inneren des Geschützturms außer Gefecht gesetzt wird.« Dann herrschte Schweigen am Tisch. Nur noch das Summen des Projektionsgerätes für die Satellitenübertragung war zu hören.
    Kapitän Leutnant Fergus, der Anführer des Kampfschwimmerteams, hatte den Funkkontakt zum Patrouillenboot verloren, weil ihm beim Entern der ›Iowa‹ von einer Maschinengewehrgarbe das Funkgerät, das er über seiner kugelsicheren Weste befestigt hatte, zerschossen worden war. Eine der Kugeln hatte den Mittelfinger seiner linken Hand abgetrennt. Auch das zweite Funkgerät des kleinen Kommandos war ausgefallen. Es schwamm im Wasser auf dem Rücken eines Leutnants, der tödlich getroffen den Fluß hinuntertrieb.
    Beim Entern des Schiffes, hatte Fergus insgesamt sechs Männer verloren. Das Kommando hatte eine Reihe von Strickleitern mit Hilfe von Wurfhaken an der Bordwand verankert und auf diese Weise das Deck erklommen. Sie wurden von wütendem Maschinengewehrfeuer empfangen. Einzeln kämpften sich die Männer zur markierten Landefläche durch, wo der Kampfhubschrauber der Marine niedergehen sollte.
    Beim Laufen über das ungeschützte Deck war Fergus von seinen Männern getrennt worden. Er hatte eine weitere Verletzung erlitten, als ihm eine abprallende Kugel die rechte Hand durchschlug. Es gelang Fergus, zu den schützenden Deckaufbauten auf der Backbordseite des Schiffes hinüber zu kriechen, wo er, geschwächt vom Blutverlust, zusammenbrach. Noch einmal raffte er sich auf. Sein Auftrag war, die Landeplatten für den Kampfhubschrauber freizuhalten! Der Hubschrauber musste landen, bevor der Geschützturm den dritten Schuss abgeben konnte.
    Das dumpfe Röhren einer mächtigen Explosion ließ ihn zusammenfahren. Er fluchte und blickte zum Geschützturm hinauf, wo soeben die dritte todbringende Ladung das Rohr verlassen hatte.
    Drüben, auf den Hügeln gegenüber vom Fluß, konnte er den Kampfhubschrauber erkennen, der mit laufenden Rotoren auf das vereinbarte Signal des Schwimmerteams wartete. Vorsichtig sah Fergus zu den Schießscharten hinauf, aus dem das Störfeuer der Maschinengewehre gekommen war. Sekunden später setzte das Belfern der Maschinengewehre erneut ein. Die Schüsse waren wie Fergus feststellte – auf drei Männer seines Teams gerichtet, die im Zick-Zack-Kurs über eine Freifläche liefen. Er benutzte die Gelegenheit, um einen Ausbruch zu wagen. Die automatische Waffe in der Armbeuge an sich gepresst, sprintete er, so rasch er konnte, über Deck. Auf dem letzten Drittel des Weges gab er eine Salve Sperrfeuer auf die Sichtschlitze ab, aus denen die Maschinengewehrschüsse kamen. Es war zu spät. Er hatte die angestrebte Deckung auf der Steuerbordseite des Schiffes noch nicht erreicht, als ihm ein Schuss die rechte Wade wegriss. Es war ein tiefer beißender Schmerz, der im Nu seinen ganzen Körper erfüllte. Stöhnend lag Fergus auf Deck und lauschte dem Feuer der Maschinengewehre über ihm, das jetzt in unwirkliche Ferne zu entschwinden schien. Fergus war schon bewusstlos, als die beiden Spekter-Düsenjäger aus dem blendenden Glast der Morgensonne hervorbrachen und ihre tödliche Fracht auf die ›Iowa‹ ausspieen.
    Nur der fast unerträgliche Schmerz, der sich über seinen ganzen Körper ausbreitete, erinnerte Pitt daran, dass er – entgegen seiner Annahme – noch nicht tot sein konnte. Einen Augenblick lang, während er mit seiner bleiernen Müdigkeit kämpfte, bedauerte er, dass es noch nicht zu Ende war. Dann schüttelte er die süße Sehnsucht, in das Nichts des Vergessens hinabzutauchen, entschlossen ab und zwang sich, seine Augen zu öffnen.
    Prüfend betastete er seine Beine und den Körper. Zwei Rippen schienen gebrochen zu sein. Dann fuhr er sich mit der Hand rund um den Kopf. Er war erleichtert, als er an den Fingern kein Blut entdecken konnte. Mühsam stützte er sich auf, so dass seine Handgelenke und Knie auf den Boden kamen. Die Muskeln schienen noch zu gehorchen. So weit, so gut. Er holte tief Luft, um sich Mut zu machen. Dann stand er auf und war auf diese Leistung nicht weniger stolz, als wenn er den Mount Everest erklommen hätte. Um ihn her war es dunkel. Erst als sich seine Augen an die Düsternis gewöhnt hatten, entdeckte er in einiger Entfernung einen hellen Spalt. Hoffnungsvoll begann er darauf zuzustolpern.
    Langsam begannen die grauen Zellen in seinem Gehirn wieder ihre Arbeit aufzunehmen. Er versuchte,

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